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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander
Autoren: Larry Niven
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Rolle gespielt hätte. Ich würde ohne einen Pfennig Schulden verschwinden, mit nichts als meinem neuen Schiff …
    Alles in allem war ich gut aus dieser schwierigen Lage gekommen. Ich hoffte, Gefallen am Leben eines reichen Exilanten zu finden.
    Ich schrak aus meinen Gedanken, als ein Neuankömmling direkt mir gegenüber Platz nahm. Er war ein Fremder, ein Mann mittleren Alters mit einem teuren nachtschwarzen Geschäftsanzug und einem schneeweißen asymmetrischen Bart. Ich hielt mein Gesicht eisern unter Kontrolle und machte Anstalten, mich zu erheben.
    »Bleiben Sie doch bitte sitzen, Mister Shaeffer.«
    »Warum?«
    Er zeigte mir eine blaue Scheibe. Ein offizieller Ausweis einer irdischen Behörde. Ich betrachtete sie, um zu zeigen, daß ich mich nicht so leicht hinters Licht führen ließ – nicht daß ich imstande gewesen wäre, eine Fälschung von der echten zu unterscheiden.
    »Mein Name ist Sigmund Ausfaller«, sagte der Mann von der Regierung. »Ich würde mich gerne auf ein paar Worte mit Ihnen unterhalten, bezüglich Ihres Auftrags für General Products.«
    Ich nickte und schwieg.
    »Selbstverständlich wurde uns eine Kopie Ihres mündlichen Kontraktes zugestellt. Mir sind einige merkwürdige Dinge aufgefallen. Mister Shaeffer, wollen Sie tatsächlich für nur fünfhunderttausend Kredits ein derartiges Risiko eingehen?«
    »Ich bekomme doppelt soviel.«
    »Aber Sie behalten nur die Hälfte davon. Der Rest geht für die Begleichung Ihrer Schulden drauf. Dann wären da noch die Steuern … Na ja, egal. Was mir aufgefallen ist, Mister Shaeffer: Ein Raumschiff ist ein Raumschiff, und das Ihre ist sehr stark bewaffnet und besitzt einen kraftvollen Antrieb. Ein wunderbares Kampfschiff, falls Sie auf den Gedanken kämen, es zu verkaufen.«
    »Aber es gehört nicht mir.«
    »Es gibt Leute, die nicht danach fragen. Auf Canyon zum Beispiel. Oder nehmen Sie die Isolationisten von Wunderland.«
    Ich schwieg verbissen.
    »Oder vielleicht denken Sie an eine Karriere als Pirat? Ein riskantes Geschäft, die Piraterie … ich nehme natürlich nicht ernsthaft an, daß Sie das vorhaben.«
    Ich hatte bis jetzt nicht einmal an Piraterie gedacht. Aber Wunderland mußte ich mir wohl aus dem Kopf schlagen.
    »Was ich Ihnen gerne sagen möchte, Mister Shaeffer, ist folgendes. Ein einzelner Unternehmer könnte, wenn er gewissenlos genug ist, dem Ruf der gesamten Menschheit schrecklichen Schaden zufügen. Die meisten Spezies erachten es für notwendig, die Ethik ihrer eigenen Mitglieder zu kontrollieren, und wir Menschen bilden da leider keine Ausnahme. Mir kam der Verdacht, daß Sie Ihr wunderbares Schiff vielleicht überhaupt nicht zum Neutronenstern fliegen, sondern versuchen könnten, es irgendwo zu verkaufen. Die Puppenspieler konstruieren keine unverwundbaren Kriegsschiffe. Sie sind Pazifisten. Von daher ist Ihre Skydiver einzigartig.
    Also habe ich General Products um die Erlaubnis gebeten, eine ferngesteuerte Bombe in der Skydiver zu installieren. Die Bombe befindet sich im Innern der Zelle, also gibt es für Sie keinen Schutz. Ich habe sie heute Nachmittag einbauen lassen. Und jetzt passen Sie gut auf! Falls Sie sich nicht innerhalb einer Woche zurückmelden, werde ich diese Bombe zünden. Im Umkreis von einer Woche im Hyperraum liegen mehrere Welten, die Sie ansteuern könnten, doch alle erkennen den Herrschaftsanspruch der Erde an. Falls Sie fliehen, müssen Sie Ihr Schiff innerhalb einer Woche verlassen. Und ich glaube kaum, daß Sie Ihr Schiff auf einer unbewohnbaren Welt abstellen wollen, oder? Haben Sie mich verstanden?«
    »Verstanden.«
    »Falls ich mich irre, können Sie sich augenblicklich einem Lügendetektortest unterziehen und das Gegenteil beweisen. Anschließend dürfen Sie mir auf die Nase boxen, und ich werde mich artig bei Ihnen entschuldigen. Also, wie steht’s?«
    Ich schüttelte den Kopf. Er stand auf, verbeugte sich und ließ mich in Katerstimmung sitzen.
     
    Die Kameras der Laskins hatten vier Filme aufgezeichnet. In der mir verbliebenen Zeit ging ich das Material mehrere Male durch, ohne irgendetwas Ungewöhnliches zu bemerken. Falls das Schiff eine Gaswolke durchquert hatte, wären die Laskins vom Aufprall getötet worden. Im Perihel um den Neutronenstern hatte sich das Schiff mit mehr als halber Lichtgeschwindigkeit bewegt. Doch es hätte Reibung geben müssen, und ich entdeckte keinerlei Anzeichen von Hitzeentwicklung auf den Filmen. Falls sie von etwas Lebendigem angegriffen worden waren, dann
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