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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander
Autoren: Larry Niven
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warten Sie! Laufen Sie nicht davon! Ich kann Ihnen ein Geburtsrecht verschaffen!«
    »Aha?« Allmählich dämmerte mir, daß er vielleicht überhaupt nichts von Sharrol wußte.
    »Ein Kind. Wir verfügen über den notwendigen Einfluß, falls Sie der Gesellschaft einen wertvollen Dienst erweisen. Können Sie Carlos Wu dazu bringen, nach Hause zurückzukehren?«
    »Carlos ist tot, Sigmund!«
    »Tot?«
    »Wie haben Sie mich gefunden?«
    »Sie können es nicht sehen, Beowulf, aber ich blicke auf vier Wände voller Videoschirme. Wir haben überall Kameras aufgestellt. Dann haben wir die Schirme in mein Büro geschafft. Es war … Warten Sie einen Augenblick. Schirme alle aus, bitte.« Er wartete und blickte zur Seite. Dann fuhr er fort: »Gott sei Dank kann ich diese Dinger abschalten und auf leere Wände sehen, wenn mir danach ist. Ich habe drei Raumhafenterminals, die fünf besten Restaurants und zehn Hotelhallen überwacht, und als ich Sie endlich fand, konnte ich nicht glauben, daß Sie es tatsächlich sind.«
    »Sie haben sich irgendwie ziemlich entschieden davon überzeugt, wie?«
    »Ich konnte auch nicht glauben, daß Sie es nicht waren, Beowulf. Tut mir leid. Beowulf, sind Sie sicher, was Carlos anbelangt?«
    »Feather hat ihn durchlöchert. Der Nanotech-Doc ist sein letztes Vermächtnis. Der Apparat ist Eigentum der Vereinten Nationen, und ich könnte vielleicht arrangieren, daß Sie ihn zurückbekommen.«
    »Sehr gut, Beowulf. Wir werden schon bald Gelegenheit haben, uns über Puppenspieler und Ähnliches zu unterhalten. Auf der Heimreise.« Eine Glocke schlug an. Er drehte sich um und rief: »Tür öffnen, bitte!« Er wandte sich wieder der Optik zu und fuhr fort: »Und Feather? Wissen Sie, wir hatten niemals vor, sie auf einer fremden Welt einzusetzen. Es gibt da eine Waffe, die wir zurückwollen. Was ist mit den anderen, mit Sharrol und den Kindern?«
    Ich setzte ein Pokergesicht auf. Jetzt kam die große Lüge. »Feather ist …«
    Sigmund sprang mir entgegen.
    Er krachte mit dem Gesicht gegen den Rand des Projektionsfelds, prallte zurück und fiel nach hinten außer Sicht.
    Dann trat Ander Smittarasheed in die Aufnahme. Er watete in Hüfthöhe durch den Tisch. In der Hand hielt er einen seltsam vertrauten Gegenstand. Er bückte sich, griff nach unten und zerrte Sigmund Ausfallers Kopf an den Haaren in den Aufnahmebereich. Sigmunds Brust war zerfetzt. Ein riesiges Loch klaffte darin.
    Ander hielt Feather Filips schreckliche ARM-Waffe, die gleiche Waffe, die auch in meine Brust ein Loch geschossen hatte. Er richtete sie auf mich. »Erkennen Sie das hier wieder?«
    Einen Augenblick lang glaubte ich, verrückt zu werden. Er konnte sie unmöglich in seinem Besitz haben. Er konnte nicht! Sie befand sich im Appartement, in Sharrols Appartement, versteckt …
    Ah. Sharrol hat sie für mich zurückgelassen. Sie hat mir die Waffe in den Rucksack gesteckt. Kein schlechter Gedanke, doch Ander mußte mein Hotelzimmer durchsucht, meinen Rucksack gefunden und die Waffe darin mitgenommen haben. Aber wann?
    Nach dem Abendessen natürlich, als ich am Empfangsschalter des Hotels war, um mir die Schlüssel geben zu lassen.
    »Wo stecken Sie, Beowulf?« fragte Ander.
    Ich blickte noch immer durch das große Fenster von Outbound Enterprises. Hoch oben erkannte ich eine winzige Gestalt in dem Glaskasten, aus dem Ausfaller mir vorhin zugewunken hatte. Anders Hinterkopf und Schultern.
    Wenn er sich umdrehte und nach unten sah, würde er mich entdecken. Ich wandte mich nicht ab. Von vorn sah ich inzwischen noch weniger wie Beowulf Shaeffer aus als von hinten. Was war in Sigmunds Holofon von mir und meiner Umgebung zu erkennen? Die Miniaturbüste eines braungebrannten Fremden, sonst nichts.
    »Ich bin in meinem Zimmer im Pequod, wo sonst?« erwiderte ich. »Ander, es war keine Rede davon, den armen Flatlander zu töten!«
    »Beowulf, wir konnten unsere wunderbare Nanotechmaschine wohl kaum verkaufen, ohne daß Sigmund herausfindet, woher wir sie haben. Das Zimmer ist nicht offiziell vermietet, und die Waffe nehme ich wieder mit. Sie haben sie doch wohl nicht benutzt? Oder haben Sie damit Läden und dergleichen überfallen?«
    »Nein.«
    »Dann wird die Spur der Waffe schlimmstenfalls direkt zur ARM zurückverfolgt werden können. Und von dort aus vielleicht zu Ihnen.«
    Mein Kopf füllte sich mit Nebel. Habe ich das wirklich getan? Bin ich es gewesen, der Ander Smittarasheed so sehr in Versuchung geführt hat, daß er zum Dieb und
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