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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander
Autoren: Larry Niven
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konnte. Und Mart Graynor besaß eine Option, zu einem festgelegten Preis zu kaufen.
    Ich kaufte alles.
    Es würde mir gehören, wenn es auf Home eintraf, und dort würde ich es wieder verkaufen. Geld, das zwischen den Planeten hin- und hergeschoben wurde, konnte vielleicht auffallen. Von Düngerkonzentrat erwartete man nichts anderes!
    Als nächstes: Unser Appartement in Pacifica, gemietet auf den Namen Milcenta Graynor. Sollte ich etwas deswegen unternehmen? Sharrol war so effizient gewesen. Vielleicht hatte sie es bereits selbst zum Verkauf angeboten.
    Und wenn nicht – bedienten wir einfach die Hypothek nicht mehr. Ich beschloß, es dabei zu belassen. Zwanzig Minuten waren verstrichen. Mehr als genug Zeit, um über den Rollsteig zu Baker Street Island zu gelangen, Münzen in eine Transferkabine zu werfen und auf Landis Island zu warten, bis das Luftschiff Wyvern dort eingetroffen und gelandet war.
     
    Direktes Sonnenlicht brannte auf meinen Wangen, meiner Stirn, meinen geschlossenen Augenlidern. Ich schlug in Panik um mich und wurde wach. Ich hatte die Tannin-Pillen geschluckt, oder? Taschenabklopfen, die Packung hervorziehen. Vier Stück fehlten. Gut.
    Wir hatten den größten Teil der Inseln hinter uns gelassen.
    Die Gondel besaß einen umlaufenden Balkon, der mit einem Netz gesichert war, um Dummköpfe und Selbstmörder abzuhalten. Ein paar der Passagiere hatten ihre Tabletts mit nach draußen genommen. Ich bekam mein Frühstück und ging rechtzeitig genug nach draußen, um einen freien Platz in einem aufblasbaren Sessel zu ergattern.
    Ich zog mein Hemd aus. Mein Blut war überschwemmt mit den Anti-Sonnenbrand-Chemikalien, und ich wurde so schnell braun, wie die Sonne am Himmel in die Höhe kletterte und der Morgen verging.
    Wir schwebten nicht besonders hoch über dem Wasser dahin und folgten der Oberflächenform gewaltiger Wellenberge. Die Wyvern stieg und sank mit ihnen. Wir befanden uns über tiefem Wasser. Die Wellen hatten genügend Platz hier draußen, um sich aufzubauen und zu wachsen. Genau wie die Meeresbewohner.
    Eine Stimme aus der Steuerkanzel machte uns auf eine Stelle aufmerksam, wo sich ein dunkler Schatten im schwarzen Wasser abzeichnete. Die Kreatur durchbrach die Oberfläche, und Wasser rann schäumend an den Seiten herab. Sie war groß wie eine Insel. Sie hob den Kopf, weiter und weiter, Dutzende von Yards in die Höhe! Ein rechteckiger Schädel mit weit auseinander stehenden Augen, die binokulares Sehen ermöglichten, musterte neugierig die Lichter der fliegenden Maschine über sich am Himmel.
    Ich verspürte die berauschende Ekstase des Entdeckers in mir … und dann mit einem Mal heftige Schuldgefühle.
     
    Wir würden auf Home enden und dort bleiben.
    Eine Flatlanderphobikerin konnte dort leben und Kinder aufziehen, ohne daß ihr Körper ständig daran erinnert wurde, nicht auf der Erde zu sein. In dieser Hinsicht war Home vollkommen uninteressant – genau der Grund, aus dem wir Home als unser Ziel ausgewählt hatten. Auch ich wäre dort – gestrandet zwischen den Sternen … unten, am Boden des Lochs, wie Belter die Oberfläche eines Planeten zu nennen pflegen.
    Ich wußte nicht einmal, ob es auf Home Botschaften fremder Spezies gab. »Ich bin raus aus dem Geschäft mit Aliens«, hatte ich gesagt.
    Anderthalb Jahre hatte ich auf Fafnir verbracht, unter dem Meer. Dies hier war meine letzte Gelegenheit, die Welt zu sehen. Mein letzter Raumflug, in Miniatur sozusagen.
    Damit führen wir sie in die Irre, Sharrol, verstehst du? Die Hand eines Crashlanders ist beweglicher als das Auge eines ARM. Ich hatte von Anfang an genau gewußt, was ich tat.
    War ich noch logisch …?
    Ander würde die Raumhäfen bestimmt nicht ignoriert haben. Er würde die Eisliner nicht übersehen haben. Ich mußte darauf spekulieren, daß er sich zuerst bei Outbound Enterprises umgesehen hatte, und zwar gründlich, bevor er nach Pacifica gekommen war. Sharrol, Geena und ich konnten Fafnir vielleicht längst hinter uns gelassen haben, bevor Ander ein zweites Mal nachsah.
    Und dann würden ihm die Aufzeichnungen bei Outbound Enterprises verraten, daß eine einheimische Familie in den Kälteschlaf gegangen war, während Ander auf der anderen Seite des Planeten zusammen mit Beowulf Shaeffer ein Unterwasserkriegsspiel angesehen hatte. Er würde nicht den geringsten Anlaß haben, Mart Graynor und seine Familie an Bord der Ice Trireme mit flüchtigen Flatlandern in Verbindung zu bringen.
    Ich vertrödelte keine Zeit,
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