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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander
Autoren: Larry Niven
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das. Vielleicht wollte er auf diese Weise herausfinden, wie dringend ich den gut bezahlten Auftrag tatsächlich brauchte.
    Sehr dringend.
    Acht Monate waren seit dem Konkurs der Nakamura Lines vergangen. Davor hatte ich eine ganze Zeit lang auf großem Fuß gelebt, in dem sicheren Wissen, daß mein ausstehender Lohn die Schulden decken würde. Ein Lohn, den ich niemals zu sehen bekommen hatte. Nakamura war total zusammengebrochen. Angesehene Geschäftsleute im besten Alter hatten ihre Hotelzimmer durch die Fenster verlassen, jedoch ohne Fluggürtel. Ich für meinen Teil lebte weiterhin auf großem Fuß. Hätte ich von einem Tag auf den anderen frugal gelebt, wären meine Gläubiger mißtrauisch geworden und hätten Erkundigungen eingezogen … und ich wäre im Schuldnergefängnis gelandet.
    Der Puppenspieler benutzte eine seiner Zungen, um in rascher Reihenfolge dreizehn Ziffern einzutippen. Einen Augenblick später befanden wir uns woanders. Luft puffte hinaus, als ich die Tür der Kabine öffnete, und ich schluckte, damit meine Ohren knacken konnten.
    »Wir befinden uns auf dem Dach des General-Products-Gebäudes.« Die volle Kontraaltstimme brachte meine Nerven zum Schwingen, und ich mußte mir ins Gedächtnis zurückrufen, daß ich mit einem Alien sprach, und nicht mit einer schönen Frau. »Sie müssen sich dieses Raumschiff ansehen, bevor wir über Ihre Aufgabe sprechen.«
    Ich trat ein wenig vorsichtig nach draußen, doch wir befanden uns nicht in der stürmischen Jahreszeit. Das Dach war auf Bodenhöhe – so bauen wir hier auf We Made It. Vielleicht hat es etwas mit den Stürmen zu tun, die im Sommer wie im Winter mit fünfzehnhundert Meilen pro Stunde über den Planeten jagen, während die Planetenachse durch die Ebene von Procyon läuft. Die Stürme sind die einzige Touristenattraktion unseres Planeten, und es wäre eine Schande, sie dadurch zu verlangsamen, daß wir ihnen Wolkenkratzer in den Weg stellen. Das nackte, breite Betondach war von endlosen Quadratmeilen Wüste umgeben. Nicht etwa eine Wüste, wie man sie heute noch auf anderen bewohnten Welten findet, sondern eine absolut leblose Fläche feinsten Sandes, der förmlich danach schrie, mit Zierkakteen bepflanzt zu werden. Wir hatten so etwas bereits versucht. Der Wind weht die Pflanzen davon.
    Das Schiff lag hinter dem Dach auf dem Sand. Es war eine General-Products-Zelle #2: ein dreihundert Fuß langer Zylinder mit einem Durchmesser von zwanzig Fuß, spitz an beiden Enden und mit einer wespenähnlichen Einschnürung in der Nähe des Hecks. Aus einem unbekannten Grund lag das Schiff auf der Seite, und die Landestützen im Heck waren nicht ausgefahren.
    Ist Ihnen je aufgefallen, daß alle unsere Schiffe sich mehr und mehr ähneln? Gut fünfundneunzig Prozent unserer heutigen Raumschiffe besitzen eine der vier verschiedenen General-Products-Zellen. Es ist einfacher und sicherer, auf diese Weise zu bauen, doch es führt dazu, daß sie sich am Ende alle wie ein Ei dem anderen gleichen: Erzeugnisse einer x-beliebigen Massenproduktion.
    Die Zellen werden vollkommen transparent ausgeliefert, und man lackiert sie farbig, wenn man das Bedürfnis verspürt. Der größte Teil dieser speziellen Zelle hier war transparent geblieben. Lediglich die Nase und die Bereiche rings um das Lebenserhaltungssystem waren mit Farbe überzogen. Es besaß keinen größeren Reaktionsantrieb. In den Seiten befanden sich eine Reihe einziehbarer Korrekturtriebwerke, und die Zelle war mit kleineren Löchern übersät, rechteckig oder rund, in denen Beobachtungsinstrumente saßen. Ich konnte sie durch die Hülle sehen.
    Der Puppenspieler ging auf die Nase des Schiffs zu, doch irgendetwas ließ mich zuerst zum Heck gehen. Ich wollte einen Blick auf die Landestützen werfen. Sie waren unbrauchbar geworden. Hinter der geschwungenen transparenten Hülle hatte irgendeine gewaltige Kraft das Metall dazu gebracht, wie Wachs in der Sonne zu schmelzen und in die Spitze am heckwärtigen Ende zu fließen.
    »Was ist denn hier geschehen?« fragte ich.
    »Das wissen wir nicht. Wir arbeiten angestrengt daran, es herauszufinden.«
    »Was meinen Sie?«
    »Haben Sie je von einem Neutronenstern namens BVS-1 gehört?«
    Ich mußte einige Sekunden überlegen. »Der erste je entdeckte Neutronenstern«, sagte ich schließlich. »Und soweit ich weiß, bisher auch der einzige. Irgendjemand hat ihn vor zwei Jahren entdeckt, weil er die Bahn anderer Sterne beeinflußt.«
    »BVS-1 wurde vom Institut der
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