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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron
Autoren: Larry Niven
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vollständige Rotation durchlief. In vierzig Falans war Valavirgilin reich geworden, hatte geheiratet, vier Kinder ausgetragen und ihren Reichtum wieder verloren. Die letzten drei Falans war sie durch die Welt gereist.
    Dreiundvierzig Falans waren eine lange Zeit.
    Sie fragte – oder versuchte zu fragen: »War das damals, als die Wolken kamen?«
    »Ja. Als der alte Thurl ein Meer zum Kochen brachte.«
    Ja! Das war die Gegend, nach der sie suchte!
    Kaywerbrimmis tat die Antwort als Märchen ab. »Seit wann treiben sich in eurer Gegend Vampire herum?«
    »Es gab schon immer welche«, erwiderte Paroom. »Seit ein paar Falans sind sie plötzlich überall. Jede Nacht werden es mehr. Heute Morgen entdeckten wir beinahe zweihundert Gleaner, alle tot. Heute Nacht werden die Vampire erneut hungrig sein. Die Wälle und unsere Armbrüste werden sie vertreiben. Hier«, sagte der Wächter, »bringt eure Wagen durch die Lücke und bereitet euch darauf vor, zu kämpfen.«
    Die Grasriesen besaßen Armbrüste?
    Es wurde dunkel.
     
    Hinter den Wällen herrschte Gedränge. Grasriesenmänner und -frauen entluden Karren und legten regelmäßig Pausen ein, um vom Gras zu essen. Sie blickten auf, als die Maschinenleute ankamen. Sie gafften, dann wandten sie sich wieder ihrer Arbeit zu. Hatten sie jemals Prärieschoner gesehen, die sich ohne Zugtiere bewegten? Doch die Vampire bedeuteten im Augenblick eine drängendere Sorge.
    Schon reihten sich Männer in Lederpanzern hinter den Wällen auf.
    Andere häuften Erde und Steine auf, um die Lücke zu schließen.
    Vala konnte spüren, wie die Grasriesen auf ihren Bart starrten.
    Sie zählte rund tausend Grasriesen, genauso viele Frauen wie Männer. Überall sonst waren die Grasriesenfrauen in der Überzahl. Außerdem waren nirgendwo Kinder zu sehen. Also mußten noch ein paar hundert Frauen in Hütten damit beschäftigt sein, auf die Kinder aufzupassen.
    Eine große, fremdartige Gestalt stapfte den Abhang hinunter, um mit den Neuankömmlingen zu reden. Sie hob den silbernen Helm vom Kopf, und darunter kam eine goldene Mähne zum Vorschein. Der Thurl war der größte von allen Grasriesen. Sein Panzer beulte sich an jedem Gelenk aus; Vala hatte noch nie einen Hominiden wie den Thurl gesehen.
    »Thurl«, sagte Kaywerbrimmis vorsichtig, »das Weites Land Handelskontor ist gekommen, um euch zu helfen.«
    »Gut. Was seid ihr? Maschinenvolk? Wir haben von euch gehört.«
    »Unser Reich ist mächtig, doch wir vergrößern es durch Handel, nicht durch Krieg. Wir hoffen, dein Volk zu überzeugen, daß ihr Treibstoff für uns produziert, außerdem Brot und andere Dinge. Das Gras hier ergibt ein gutes Brot. Vielleicht mögt ihr es sogar selbst. Als Gegenleistung machen wir euch mit Wundern vertraut. Die geringsten davon sind unsere Waffen. Diese Handwaffen hier – sie besitzen eine größere Reichweite als eure Armbrüste. Für den Nahkampf besitzen wir Flammer …«
    »Totmacher? Unser Glück, daß ihr gekommen seid. Eures auch, denn hier habt ihr Deckung. Ihr solltet jetzt mit euren Waffen auf die Wälle gehen.«
    »Thurl, die schweren Waffen sind in die Prärieschoner eingebaut.«
    Der Wall war zweimal so hoch wie ein Maschinenmann. Valavirgilin erinnerte sich an ein Wort aus der Sprache der Einheimischen. Rampe. »Thurl, gibt es eine Rampe, die den Wall hinaufführt? Ist sie stark genug, um unsere Schoner zu tragen?« Die Farben des Tages wichen abendlichem Grau. Es fing an zu regnen. Weit über den Wolken hatten die Schatten der Nacht die Sonne wahrscheinlich bald zur Gänze bedeckt.
    Es gab keine Rampe, bis der Thurl seine Befehle bellte. Mit einem Mal unterbrachen alle großen Männer und Frauen ihre Arbeit und bewegten Erde.
    Vala bemerkte eine Frau, die kletterte, führte und Befehle rief. Groß, reif, mit einer Stimme, die Felsen zum Springen bringen konnte. Vala schnappte einen Namen auf: Moonwa. Vielleicht die Hauptfrau des Thurl.
    Eine eiserne Nutzlasthülse und ein Motor aus Metall; schwere umlaufende Holzträger und Dielen von Handdicke: Prärieschoner waren schwer. Die Rampe drohte nachzugeben. Einer nach dem anderen fuhren die Schoner hinauf, und der Wall schleifte dabei an der rechten Seite, und auf der linken stützten und schoben zehn Grasriesen die Fahrzeuge. Wie sollten sie ihre Prärieschoner jemals wieder nach unten schaffen?
    Die Krone des Walls war so breit wie die Spur eines Schoners. Wächter begleiteten sie. »Richtet eure Waffen nach Steuerbord und spinwärts. Das ist die
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