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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron
Autoren: Larry Niven
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Die Karawane zog weiter.
    Drei Prärieschoner rollten schwerfällig wie von allein über die Steppe, ohne daß Zugtiere zu sehen gewesen wären. Schwere quadratische Plattformkonstruktionen, getragen von vier Rädern an den Ecken. Die Maschine, hinten in der Mitte, trieb zwei weitere Räder an. Die schmiedeeiserne Nutzlasthülse saß oben auf der Maschine wie ein dicker Schornstein auf einem eisernen Haus. Große Blattfedern befanden sich unter dem Bug und unter der Steuerbank. Ein Wilder mochte sich vielleicht über das drehbare Rohr auf der Nutzlasthülse wundern, aber was sollte er auch denken, wenn er noch nie zuvor eine Kanone gesehen hatte?
    Harmlos.
    Umrisse von der Farbe goldenen Grases, zu groß für Menschen: zwei riesige Hominiden beobachteten die Karawane vom Kamm eines entfernten Hügels. Vala erblickte sie erst, als sich einer von ihnen abwandte und über die Steppe davonhastete. Der andere rannte über den Kamm in die Richtung, wo die Prärieschoner vorbeikommen würden.
    Er wartete auf dem Weg und beobachtete ihr Kommen. Er besaß beinahe die Farbe des Grases: goldene Haut, goldene Mähne. Groß. Bewaffnet mit einem gewaltigen gebogenen Schwert.
    Kaywerbrimmis ging dem Riesen entgegen. Valavirgilin schwenkte den Prärieschoner herum und folgte Kay damit wie ein großes zahmes Reittier.
    Die Entfernung führte zu merkwürdigen Veränderungen in der Sprache der Händler. Kaywerbrimmis hatte versucht, Valavirgilin einige der Variationen in der Aussprache beizubringen, neue Worte und veränderte Bedeutungen. Jetzt lauschte sie und versuchte zu verstehen, was Kay sagte.
    »Wir kommen in Frieden … wollen Handel treiben … Weites Land Handelskontor … Rishathra?«
    Der Blick des Riesen wanderte hin und her, während Kay redete. Hin und her zwischen den Wangen Forns, Valas und Kays und Baroks. Der Riese schien sich nicht wenig zu amüsieren.
    Sein Gesicht war behaarter als das jedes Angehörigen des Maschinenvolks!
    Die Barthaare der hübschen Foranayeedli fingen gerade erst an zu sprießen und waren kaum lang genug, um an den Enden in einer Locke auszulaufen. Valavirgilins Bart besaß zwei elegante weiße Flecken rechts und links vom Kinn. Andere Hominiden ließen sich häufig von den Bärten des Maschinenvolks irritieren, ganz besonders von denen der Frauen.
    Der Riese wartete ab, bis Kays Geschnatter verstummte, dann stapfte er an ihm vorbei und setzte sich auf das Trittbrett des Schoners. Er lehnte sich gegen die Nutzlasthülse und zuckte heftig zurück. Das Metall war heiß.
    Bemüht, seine Würde zu bewahren, winkte der Riese den Schoner vorwärts.
    Der mächtige Barok blieb auf seinem Posten hoch über dem Grasriesen. Forn kletterte nach oben neben ihren Vater. Auch sie war groß, doch neben dem Riesen wirkten beide eher kümmerlich.
    »Euer Lager … in dieser Richtung?« fragte Kaywerbrimmis.
    Der Dialekt des Riesen war kaum verständlich. »Ja. Kommt. Ihr wollt Schutz. Wir wollen Krieger.«
    »Wie praktiziert ihr das Rishathra?« Es war das erste, was einen Händler interessierte, genau wie jedes Beta-Männchen, falls die Grasriesen hier genauso waren wie überall.
    »Kommen. Schnell. Sonst zu viel erfahren über Rishathra«, sagte der Grasriese.
    »Was?«
    »Vampire.«
    Forn riß die Augen auf. »Deshalb der Gestank!«
    Kay lächelte. Er sah keine Gefahr, sondern eine Gelegenheit. »Ich bin Kaywerbrimmis. Das hier sind Valavirgilin, meine Patronin, und Sabarokaresh und Foranayeedli. In den anderen Prärieschonern befindet sich ebenfalls Maschinenvolk. Wir hoffen, euch davon zu überzeugen, daß ihr unserem Imperium beitretet.«
    »Ich bin Paroom. Unseren Anführer müßt ihr mit ›Thurl‹ ansprechen.«
    Vala überließ Kay das Reden. Die Sichelschwerter der Grasriesen besaßen eine zu geringe Reichweite. Die Kanonen von Weites Land würden kurzen Prozeß mit jedem Vampirangriff machen. Das sollte den Bullen gebührend beeindrucken – und dann konnten sie zum Geschäftlichen kommen.
     
    Dutzende von Grasriesen zogen Wagen voller Gras hinter sich her und schafften sie durch eine Lücke in dem Wall aus aufgetürmter Erde.
    »Das ist nicht normal«, sagte Kaywerbrimmis. »Grasriesen errichten keine Mauern.«
    Paroom hatte die Bemerkung gehört. »Wir mußten lernen«, sagte er. »Vor dreiundvierzig Falans haben die Roten gegen uns gekämpft. Wir lernten Mauern von ihnen.«
    Dreiundvierzig Falans – das waren 430 Rotationen der Sternbilder, wobei der Himmel alle siebeneinhalb Tage eine
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