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Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 3 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 3 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Titel: Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 3 (nach "Radiance" - The Riley Series) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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ich weiß, dass Sie viel zu tun haben und so, und ich bin gern bereit zu warten. Ich habe nur gehofft, dass Sie möglicherweise …«
    Aber bevor ich meinen Satz beenden konnte, wurde eine weitere Kabine frei, und eine laute Stimme rief: »Der Nächste!«
    Mort wurde ruhelos; er öffnete und schloss nervös seine
an die Seiten gepressten Hände und konnte es offensichtlich kaum mehr erwarten, sich in die Kabine zu setzen und sich sein altes Leben anzuschauen.
    Ich wusste, dass mir nur noch wenige Sekunden blieben, bevor er verschwinden würde, also sagte ich schnell: »Ich habe nur gedacht, dass Sie mir die richtige Richtung zeigen könnten.«
    Er zögerte, sein Blick wanderte zwischen der Kabine und mir hin und her, aber schließlich seufzte er, winkte die Person hinter sich durch und sagte: »Ich schätze, du musst eine wichtige Mitteilung loswerden, nicht wahr?«
    Ich nickte, obwohl ich keine Ahnung hatte, welche Mitteilung das sein könnte. Ich wusste nur, dass ich das besser für mich behalten sollte, wenn ich seine Hilfe in Anspruch nehmen wollte, um zu dem Ort zu gelangen, wo alle Träume stattfanden.
    »Ich habe eine Enkelin in deinem Alter. Ihr Name ist Daisy«, sagte er. »Wie alt bist du? Zehn?«
    Ich stöhnte. Und damit meine ich ein lautes Stöhnen. Ich machte mir nicht einmal die Mühe, es zu unterdrücken. Er hatte mich auf die schlimmste Art und Weise beleidigt.
    Aber Mort lachte nur. Er lachte so lange, dass ich kurz davor war, der Sache ein Ende zu bereiten und wieder loszuziehen, als er sich schließlich wieder beruhigte. »Bist du dir sicher, dass du das willst?«, fragte er.
    Ich dachte an meine Schwester und daran, wie sehr ich sie vermisste.

    Ich dachte an Bodhi und Jasmine und daran, wie ich mich bei ihrem Anblick gefühlt hatte.
    Und als sich mein Blick und der von Mort trafen, wusste ich, dass Bodhi gelogen hatte. Der Ort, wo alle Träume sich ereigneten, war nicht verboten. Bodhi hatte lediglich alles versucht, um mir den Spaß daran zu verderben.
    »Ja, ich möchte wirklich dorthin«, erklärte ich mit tiefer und ernster Stimme. »Können Sie mir helfen, diesen Ort zu finden?«
    Mort sah sich im Aussichtsraum um, rieb sich mit einer erstaunlich gut manikürten Hand das Kinn und steuerte nach wenigen Sekunden die Tür an. Er hielt sie mir auf und bedeutete mir mit einer Handbewegung, nach draußen zu gehen. »Nach dir«, forderte er mich auf.

SIEBEN
    W ie sich herausstellte, war Mort keineswegs so begeistert vom Fliegen wie Buttercup und ich.
    Mort war eben ein Herr alter Schule.
    Außer dem einen oder anderen Ausflug in den Aussichtsraum und an den Ort, wo die Träume stattfanden, schien er sich sehr darum zu bemühen, ein Leben zu führen, das dem auf der Erdebene glich. Da er der Einzige war, der mir helfen wollte, zum Ort der Träume zu gelangen, blieb mir nichts anderes übrig, als mich seinen Wünschen zu fügen. Also fuhren wir mit dem Zug.
    Wir quetschten uns auf unsere Sitze, Buttercup und ich auf der einen Seite, Mort auf der anderen. Kaum hatten wir ein paar Meter auf den Schienen zurückgelegt, begann Mort, mir alles über seine Enkelin Daisy zu erzählen.
    Ich nickte. Lächelte. Hörte so aufmerksam wie möglich zu und bemühte mich, an den richtigen Stellen zu lachen. Und obwohl sie seiner Beschreibung nach wirklich nett und süß zu sein schien, wie jemand, den ich gern kennen lernen würde, wenn es dafür nicht zu spät wäre – wenn ich nicht schon tot wäre –, muss ich ganz ehrlich
sagen, dass es sich nicht so anhörte, als würde sie mir auch nur im Geringsten ähneln.
    Nehmen wir nur einmal die Musik, die ihr gefiel – das war ziemlich peinlich.
    Ganz zu schweigen von ihren Lieblingsshows im Fernsehen und den Kinofilmen, die ihr am besten gefielen.
    Trotzdem wurde mir klar, wie sehr Mort sie vermisste. Und weil ich in etwa in ihrem Alter war, war er fest entschlossen, Gemeinsamkeiten zu entdecken, die einfach nicht vorhanden waren.
    »Also besuchen Sie sie manchmal in ihren Träumen?«, fragte ich und versuchte, irgendwie beim Thema zu bleiben und zugleich das Gespräch in die Richtung zu lenken, die mich eher interessierte.
    Er nickte. »Ständig«, murmelte er und starrte aus dem Fenster. »Kinder sind sehr empfänglich für solche Dinge«, erklärte er. »Und Daisy ist da nicht anders. Als sie noch jünger war, noch ein Baby, habe ich die Träume vollständig sein lassen und sie stattdessen besucht. Ich habe ihr vorgesungen, ihr an ihrem Bettchen vorgelesen –

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