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Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 3 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 3 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Titel: Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 3 (nach "Radiance" - The Riley Series)
Autoren: Alyson Noël
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Lieblingslieder spielte.
    Ich hatte meine Mom in einem mit Farbe bespritzten Kittel gesehen, wie sie ein Meisterwerk schuf, das auf der Erdebene in jedem Museum an der Wand hätte hängen können.
    Ich hatte gesehen, wie meine Großmutter sich um winzige Babys kümmerte, die die Erdebene viel zu früh verlassen hatten.
    Und ich hatte meinen Großvater gesehen, der auf all den Fotos immer so alt und ernst wirkte, wie er jubelnd und schreiend auf einer fünfzehn Meter hohen Welle surfte.
    Sie alle genossen ihre Seelenarbeit – oder zumindest hatte es der große Rat mir so erklärt. Alle hatten eine Aufgabe zu erfüllen, und obwohl ich auch meine zu genießen begann, wurde mir auf unangenehme Weise bewusst, dass diese Aufgabe alles war, was ich hatte.
    Wenn ich nicht unterwegs war, um verlorene Seelen einzufangen, hatte ich keine Ahnung, was ich mit mir anfangen sollte.
    Meine Großmutter lief auf mich zu und zerzauste
mir das Haar, wie sie es schon immer getan hatte. Und drückte mir einen Kuss auf die Wange, der einen pinkfarbenen Abdruck ihres Lippenstifts hinterließ.
    Aber als sie wiederholte, dass ich ihr kleines Mädchen, ihr Baby sei, mischte sich mein Dad ein. »Riley ist kein Baby mehr«, stellte er fest. »Schon lange nicht mehr, stimmt’s, meine Kleine?«
    Äh, j a.
    Wie auch immer.
    Innerhalb weniger Sekunden war ich von einem Baby zu seiner Kleinen aufgestiegen. Das mochte ein Fortschritt sein, aber es war nicht die Entwicklung, die ich mir wünschte.
    Alles, was ich wollte, was ich mir jemals von ganzem Herzen gewünscht hatte, war es, dreizehn zu werden.
    Das war alles.
    Und die einzige Möglichkeit, wie ich das erreichen konnte, bestand darin, mich in meinem Job hervorzutun, davon war ich überzeugt. Wenn ich viele widerspenstige Geister fing und mein Glühen dadurch immer stärker wurde, blieb dem großen Rat nichts anderes übrig, als mich älter werden zu lassen – und mir auch die damit verbundenen körperlichen Veränderungen zuzugestehen.
    Ich war zwar nicht ganz sicher, ob es so laufen würde, aber es schien recht einleuchtend zu sein.
    Bodhi hatte mir erklärt, dass es im Hier und Jetzt viele verschiedene Ebenen gebe. Und dass mein blassgrüner
Schimmer mich eindeutig als Mitglied des Teams auf der Ebene 1.5 kennzeichnete.
    Er erzählte mir auch, dass man mit jeder neuen Farbe auf eine neue Ebene kam und dass jede davon besser war als die vorherige. Er versicherte mir, dass ich im Handumdrehen meine jetzige Ebene und meine Farbe hinter mir lassen würde, wenn ich weiterhin gute Arbeit leistete.
    Und ich war zweifellos bereits vorangekommen. Seit meiner Zeit in der Karibik war mein Glühen viel intensiver geworden.
    Dank des großen Rats hatte ich jedoch im Augenblick keine Möglichkeit, weitere Geister über die Brücke zu führen.
    Es gab keine Möglichkeit, mein Glühen zu verstärken, um ein Teenager zu werden.
    Diese erzwungenen Ferien hielten mich auf.
    »Weißt du, du hast Recht!«, rief meine Großmutter aus und tauschte schnell einen Blick mit meinem Dad – und natürlich glaubten sie, dass ich das nicht bemerkt hätte. »Riley ist kein Baby mehr! Und schaut euch nur dieses Glühen an!«
    Sie versuchte, mich zu besänftigen, das war eindeutig.
    Aber sie liebte mich und wollte nur das Beste für mich – auch das war ganz klar.
    Also lenkte ich ein. Ich ließ mich mit einem langen Seufzer auf mein türkisfarbenes Sofa fallen, lehnte mich an die Polster und drückte mir ein violettes Satinkissen auf meine (komplett flache) Brust. Dann beobachtete
ich, wie meine Mom und mein Dad und Grandpa und Grandma ausführlich die Veränderungen bewunderten, die ich in meinem Zimmer vorgenommen hatte.
    Sie sahen sich die Farbe der Wände an, überprüften die Sprungkraft und Stabilität meines Betts, ließen die Hände über mein mit Seide bespanntes Kopfteil gleiten, berührten meine Frisierkommode und die silbernen Bilderrahmen an den Wänden. Und dabei betonten sie immer wieder, wie erwachsen und schick das alles wirkte. Sie nahmen an, dass es sich hierbei um die richtigen Schlagworte handelte, also wiederholten sie sie ständig.
    Während ich ihnen zusah, bildete sich ein harter Kloß in meiner Kehle. Und als sich meine Großmutter neben mich setzte und ihre Hand auf mein Knie legte, als mein Großvater sich im Schneidersitz auf dem Boden niederließ und Buttercup sich vor seine Füße legte und meine Mom und mein Dad sich beide auf meine Bettkante setzten, betrachtete ich sie alle gründlich.
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