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Rick 6: Shit happens! (German Edition)

Rick 6: Shit happens! (German Edition)

Titel: Rick 6: Shit happens! (German Edition)
Autoren: Antje Szillat
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die Hand auf den Unter arm. »Fluch bitte nicht.«
    Pa kräuselte genervt die Lippen. Doch das bemerkte Linda nicht, denn inzwischen hatte sie sich ihrem Finni lein zugewandt und lächelte ihn engelsgleich und tooootal verständnisvoll an. »Schätzchen, trau dich. Erzähl uns in Ruhe, was geschehen ist.«
    »Nö, Finn«, schnitt ich ihm das Wort ab, bevor er den Mund überhaupt aufgemacht hatte. »Mein Vater ist näm lich der Letzte, der sich über uns aufregen darf.«
    Wutz prustete los. Doch das Lachen blieb ihm locker in der Kehle stecken, als ich ihn anblaffte: »Genauso wie du, Wutz!«
    »Wie meinst du das?«, wollte er mit hochgezogenen Au genbrauen wissen.
    Ich kratzte mich an der Nase, ließ mir extra viel Zeit, um sie dann genüsslich platzen zu lassen – die Schlechtes-Vorbild-Bombe.
    »Na, du hast mir doch erzählt, wie Pa und du als Drei zehnjährige deine Wasserschildkröten im Zoo ausgesetzt habt.«
    Pa und Wutz wechselten hektische Blicke.
    »Jetzt tut mal nicht so unschuldig. Erinnerst du dich nicht mehr? Du konntest die Schildkröten nicht behalten, weil sie zu groß für dein Aquarium geworden waren. Da hatte Pa den Einfall mit dem Zoo. Na, dämmert es langsam bei euch?«
    Vorgeschobenes Kinn bei Pa. Verschränkte Arme bei Wutz. Ansonsten astreine Stille.
    »Ich fasse es nicht. Und dass ihr die Wasserschildkröten aus Versehen ins Krokodilbecken gesetzt habt und Pa dabei fast gebissen wurde, daran könnt ihr euch also auch nicht mehr erinnern?!«
    Pa schüttelte den Kopf und brummte: »Das ist nicht wahr.«
    »Was?« Ich war echt baff, wie mein Vater mir locker mit ten ins Gesicht log. Ich wusste, dass die Story stimmte. Denn Wutz war kein Geschichtenerfinder. Und außerdem hatte er mir Fotos von den riesigen Wasserschildkröten gezeigt. Die hatte Pa mit der uralten Kodak meines Opas gemacht. Kurz bevor sie die drei im Zoo ausgesetzt hatten. Als Andenken, hatte Pa gesagt. Und nun wollte er davon nichts mehr wissen? Wütend funkelte ich ihn an.
    Und da endlich schob er kleinlaut nach: »Na ja, das mit dem Krokodil stimmt nicht …«
    »Aber das andere schon?«, staunte Linda und bedachte Pa mit einem vorwurfsvollen Blick.
    Pa nickte wie ein Silberpudel, der gleich ordentlich was auf die Lockenkrone bekommen würde.
    Linda schüttelte ihre blonde Prinz-Eisenherz-Mähne. »Philipp, wenn das so ist, darfst du dich nicht über Rick wundern.«
    Na bitte! Mein Reden!
    Leider gehörte Pa zu der Sorte Erwachsener, die gern vergessen, was sie selbst als Halbhohe für einen Mist ver zapft haben. Und deshalb wollte er ums Verrecken nicht einsehen, dass meine Trick-und-Track-Aktion nichts ande res war als die Anstrengung eines verzweifelten Jungen, seinem großen Vorbild – dem VATER – nachzueifern.
    So jedenfalls drückte es Linda aus. Doch nachdem Pa da raufhin nur trotzig die Unterlippe vorschob und die Arme vor der Brust verschränkte, sagte sie: »Weißt du, Bärchen, zurzeit hat man es wirklich nicht leicht mit dir. Bei jeder Kleinigkeit gehst du sofort an die Decke und …« Sie winkte ab. Nach dem Motto: Hat ja eh keinen Sinn mit dem!, und verzog sich rüber in ihre Heilpraktikerpraxis.
    Auch wenn das mit dem Vater-Vorbild natürlich aller größter Schwachsinn war – das ging für mich in Ordnung, wenn Pa dafür endlich diese Zoo-Story abhakte.
    Doch Pustekuchen. Mein Komposti-Papi wollte keine Ruhe geben.
    »Du gehst bitte zu Karli und entschuldigst dich. Verstan den, Rick?«
    »Und was ist mit Finn?«
    Pas rechtes Augenlid zuckte gefährlich.
    Aber mal ehrlich, warum nur ich? Schließlich war Finn derjenige gewesen, der gemeint hatte, wir müssten etwas wegen Trick und Track unternehmen.
    »R.I.C.K. Ich möchte das jetzt nicht mit dir diskutieren. Geh zu ihr und klär das. Auf der Stelle!«
    Finn starrte wie gebannt auf seine Fußspitzen. Also schaute ich Hilfe suchend zu Wutz. Doch der Schisser hob nur bedauernd die Schultern. Angeblich hatte Gismo ges tern was Übles gefuttert und er musste nun ganz dringend seinem Kater das pummelige Bäuchlein reiben. Außerdem stand morgen ein neuer brandheißer Topsecret-Einsatz an und auf den wollte er sich nun unbedingt vorbereiten. Kaum feige herausgeredet, war er auch schon in seine Dachgeschosswohnung geschlappt.
    Pah, was für ein Verräter!
    »Ich komme natürlich mit …«, hörte ich Finn murmeln.
    Pa strahlte ihn an, als ob er gerade das Abitur bestan den hätte und morgen mit dem Medizinstudium beginnen wollte.
    »Finn, du hast wenigstens Mumm
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