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Rick 6: Shit happens! (German Edition)

Rick 6: Shit happens! (German Edition)

Titel: Rick 6: Shit happens! (German Edition)
Autoren: Antje Szillat
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in den Knochen«, fand mein toller Vater.
    Na klar doch, und ich nur Pampelmusenmus, oder was?! Zehn Minuten später standen wir vor der knallbunten Haustür unserer Nachbarin und Karli strahlte uns ahnungslos an.
    »Hi, Karli«, legte ich möglichst lässig los. »Wir wollten was mit dir be…«
    Weiter kam ich nicht. Finn, der Musterknabe, fiel mir nämlich dreist ins Wort.
    »Was Rick sagen will, ist: WIR sind für den ungewollten Kaninchennachwuchs verantwortlich.«
    Buff, jetzt war es also raus. Und wie!
    Karli sah leicht perplex von Finn zu mir und dann wieder zu Finn. »Wie soll ich das verstehen?«, fragte sie.
    Finn räusperte sich, und ich hoffte schon, er würde einen Rückzieher machen. Doch leider wollte Finn wohl heute nicht nur bester Stiefsohn des Tages werden, sondern auch bester Nachbarsjunge.
    »Du hast dich ja vor ein paar Wochen ziemlich gewun dert, dass deine Esmeralda Babys bekommen hat …«
    Karli nickte unsicher. »Stimmt. Weil in dem Gehege ja nur vier Kaninchendamen wohnen.«
    Finn holte tief Luft, bereit, die Katze aus dem Sack zu lassen.
    »Pass auf, Karli, es war so«, gestand dann doch lieber ich. »Dein Hugo Miller hat uns extrem leidgetan. Weil er immer so allein in seinem Gehege herumhoppeln muss. Und des halb haben wir ihn mal ein bisschen rüber zu den Mädels gesetzt. Du hättest sehen sollen, wie glücklich der war. Der totale Hammer, sag ich dir …«
    »Was habt ihr gemacht?« Karli verschluckte sich fast an ihrer eigenen Spucke.
    Ich nickte vorsichtig. »Das war echt nicht mit Absicht. Und als wir mitgekriegt haben, wie der auf die Esmeralda gehüpft ist, wollten wir ihn ja auch sofort wieder rausho len. Aber der hat uns so fies angeknurrt und Finn sogar in den kleinen Finger gebissen, als …«
    Ich ließ den Satz unbeendet, weil Karli plötzlich so ko misch guckte.
    »Habe ich euch nicht extra gesagt, dass ihr ihn auf kei nen Fall zu den anderen lassen dürft? Ihr wisst doch, dass ich schon jetzt zu viele Tiere habe. Und dass ich den Hugo nicht kastrieren kann, weil er die Betäubung nicht verträgt. Ganz genau so habe ich es euch erklärt, als ich euch darum gebeten habe, während meines Fortbildungswochenendes die Kaninchen zu versorgen.«
    Karli hatte sich ordentlich in Rage geredet. Allerdings klang sie null stinkig. Nur derbe enttäuscht. Und das fühlte sich gerade extrem übel an.
    Inzwischen hatte ich nämlich kapiert, dass Karli ziem lich cool und schwer in Ordnung war, auch wenn ich sie anfangs etwas seltsam gefunden hatte. Außerdem war sie so was wie Wutz’ Freundin – mal ja, mal nein, so richtig raffte das keiner von uns. Und nun auch noch mit Wutz Stress zu kriegen, darauf konnte ich gut verzichten.
    »Deswegen wollten wir es ja wiedergutmachen, Karli«, erklärte Finn. »Das musst du uns glauben.«
    Karli runzelte die Stirn. »Inwiefern wiedergutmachen?«
    Ups, hatte sie es etwa noch gar nicht bemerkt?
    Finn seufzte tief. »Wir haben für Trick und Track ein neues Zuhause gesucht …«
    »… und gefunden«, fügte ich unsicher grinsend hinzu.
    Ich meine, am Ende zählte doch nur das Ergebnis, oder? Wir waren schuld, dass Karli noch zwei weitere Kaninchen am Hals hatte. Darum wollten wir auch dafür sorgen, dass es bei der ursprünglichen Anzahl blieb. Und das hatten wir am Ende sogar hingekriegt. Wie und mit welchen Neben wirkungen, war letztendlich schnuppe, fand ich.
    In Karlis Gesicht ging abrupt die Sonne unter.
    »Was habt ihr gemacht?«
    Heiliges Ofenrohr, Begeisterung sah anders aus.
    »Ähm …«, stotterte ich. »W-wir ha-haben Trick und Track in den Zoo gebracht.«
    »WAS?«
    Wow, ich hatte Karli noch nie schreien gehört. Und ihre Augen auch noch nie so feurig rot funkeln gesehen – als würden jeden Moment Laser aus den Pupillen hervorschie ßen und uns in zwei mickrige Häufchen Asche verwandeln.
    Finn war genauso baff. »Die haben es da richtig gut. Wirk lich! Erst sah es danach aus, als wenn Track von dieser Stallhäsin gefressen werden würde. Aber dann – Mensch, haben wir gestaunt – hat die ihn gleich adoptiert. Das pas siert so gut wie nie, hat der Tierpfleger uns erklärt.«
    »Wie belämmert ist das denn?« Karli klatschte sich die flache Hand vor die Stirn und bedachte uns mit einem Blick der Marke: Mannomann, seid ihr doof!
    Ich zuckte mit den Schultern, weil mir absolut nichts Besseres einfiel.
    »Okay«, erklärte Karli, nahm ihren Schlüsselbund und hakte Finn und mich entschlossen unter. »Dann ab durch die Mitte,
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