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Rick 6: Shit happens! (German Edition)

Rick 6: Shit happens! (German Edition)

Titel: Rick 6: Shit happens! (German Edition)
Autoren: Antje Szillat
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Licht auf. Karli hatte bestimmt sofort bei uns angerufen und Pa von der fallen gelassenen Anzeige berichtet.
    »Ja«, grinste ich. »Im Gegensatz zu dir hat Karli uns die Sache mit den Mümmelhäschen null übel genommen.«
    Pa lachte sich schlapp. »Hahaha, soooo kann man es auch ausdrücken.«
    »Ähm …«, machte ich unsicher und legte die Stirn in Fal ten. »Und was ist daran so komisch?«
    »Nix!«, sagte Pa.
    »Nix?«
    Er nickte, drehte sich um, ging zufrieden seiner Wege und ließ Finn und mich verwirrt zurück.
    Doch kaum war Pa von der Bildfläche verschwunden, kam er auch schon wieder zurück.
    Jetzt mal ernsthaft, hatte der ’nen Vollknall oder was sollte das alberne Hin-und-her-Gerenne?
    »Ach, das hätte ich fast vergessen!« Er grinste uns schein heilig an. »Karli lässt euch ausrichten, dass ihr gleich mor gen früh um neun im Zoo auftauchen sollt. Meldet euch einfach auf Meyers Hof im Schweinestall. Den Weg dorthin kennt ihr ja.«
    »U-und warum?«, stotterte Finn.
    Pa glotzte so was von schadenfroh, dass bei mir sämtli che Alarmglocken schrillten.
    »Jungs, Jungs, habt ihr wirklich gedacht, Anzeige vom Tisch bei null Ausgleich?« Er schüttelte den Kopf. »Tja, da muss ich euch wohl enttäuschen. Oder vielleicht auch nicht. Womöglich freut ihr euch, dass Karli mit der Zoolei terin vier Samstage vereinbart hat.«
    »Vier Samstage?«, krächzte ich. »Wo-wofür?«
    »Zum Stallausmisten auf Meyers Hof. Zum Pinguin beckenschrubben. Um das Elefantengehege auf Vorder mann zu bringen. Eben alles, was im Zoo so anfällt.«
    »Du vergackeierst uns …«, erwiderte ich.
    »Wolln wir wetten?«
    Nein, das wollte ich nicht.
    Nö! Never! NIEMALS!



Ich musste der bitteren Tatsache ins Auge sehen: Mein Vater war ein Spießer geworden. Die coolen Zeiten in der Männer-WG lagen endgültig hinter uns.
    Okaaay, das war zwar keine wirkliche Neuigkeit für mich – wie Pa sich jedoch in letzter Zeit aufführte, war gespenstisch steinzeitmäßigneu!
    Er hatte mir Stubenarrest aufgebrummt.
    S.T.U.B.E.N.A.R.R.E.S.T.
    Ich wusste nicht mal, dass wir eine STUBE hatten! Ebenso verstaubt wie das Wort Stube war der Arrest. Wer verpasste seinem Kind in der heutigen Zeit noch so was?
    Linda auf jeden Fall nicht, denn Finn durfte sich nach wie vor frei bewegen.
    Wenigstens zum Eishockeytraining ließ Pa mich gehen. Wenn auch mit mürrischem Aber-danach-kommst-du-so fort-nach-Hause-Geknurre.
    Vorher musste ich allerdings noch Gismos Katzenklo sauber machen – obwohl Wutz Pa darum gebeten hatte!
    Und danach sollte ich eine ordentliche Gassirunde mit Marys Bulldogge Helena latschen. Meine Oma war näm lich bei irgend so einem Händler. Keine Ahnung, womit der handelte. Doch es schien Pa nicht zu schmecken. Jedes Mal, wenn in letzter Zeit das Wort Händler gefallen war, hatte er immer gleich voll angepisst aus der Wäsche ge glotzt. Wobei, eigentlich war das schon ’ne ganze Weile sein Standardgesichtsausdruck.
    Nachdem ich all meine Aufgaben erledigt hatte, wollte ich mich mit dem Fahrrad auf den Weg zum Pferdeturm machen. Pustekuchen. Der Hinterreifen meines Rads war platt wie ’ne Flunder.
    Mann, Tage wie diese brauchte wirklich kein Schwein.
    Wütend stampfte ich ins Haus zurück. Die Kleingeld dose in der Küche war leer. In meiner Verzweiflung durch kramte ich sämtliche Jacken und Mäntel, die an der Gar derobe hingen. Doch mehr als drei einzelne Cents und ein brauner Knopf kamen dabei nicht zum Vorschein. Finn war beim Lesezirkel. Den konnte ich also auch nicht um Kohle anpumpen und sein Zimmer hatte er abgeschlossen. Na, vielen Dank auch!
    Meine fieberhafte Suche nach Kleingeld für die U-Bahn führte mich schließlich an Pas und Lindas Zimmer vorbei. Die Tür stand offen. Ich wollte nicht reinlinsen. Defini tiv nicht. Aber das schräge Stöhnen lenkte meinen Blick wie von Geisterhand direkt auf das Doppelbett. Linda lag ausgestreckt darauf – oh feurige Schamesröte, zum Glück nicht nackt! Das wäre bestimmt der schwärzeste Tag mei nes Lebens gewesen. Neben ihr auf dem Nachtschränk chen stand ein Teller mit belegten Broten – Heringsdip mit Marmelade – WÜRG!
    Linda schien mal wieder in irgend einer seltsamen Tran cenummer zu stecken. Jedenfalls leierte sie einen sonder baren Singsang herunter. Irgendwas mit Kind der Erde und Kind des großen Ganzen … eben Öko-Linda-Zeug. Dabei strich sie in kreisenden Bewegungen über ihren Bauch.
    Ich stand da und glotzte einfach nur. Ein letztes ulti matives Seufzen, dann
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