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Richtig essen bei Laktoseintoleranz

Titel: Richtig essen bei Laktoseintoleranz
Autoren: Dagmar Kihm-Schreiber
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DNA-Material befindet. Das funktioniert meist über Blutproben oder über Abstriche, z. B. von der Wangenschleimhaut, die noch viele intakte Zellen trägt. Wie bei allen genetischen Untersuchungen ist zusätzlich zur Probenabgabe ein schriftliches Einverständnis abzugeben, in dem der Untersuchung des Erbguts zugestimmt wird.

    Die Laborforschung erfordert Arbeit im Detail und kommt mit kleinen Probenmengen aus.
Zunehmende Bedeutung
    Noch ist dieses junge Testverfahren recht teuer, und der Patient muss die Untersuchung selbst bezahlen. Es ist aber zu erwarten, dass die Nachfrage nach dem Gentest ansteigen wird, dieser dann billiger angeboten und langfristig von den Kassen erstattet werden wird, zumal der momentane Standardtest (Wasserstoff-Atemtest) auch nicht gerade billig ist. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Sensitivität und die Spezifität des Gentests mit jeweils über 90 Prozent sehr gut sind. Beide Größen sind ein Maßstab dafür, wie genau ein Test den Nachweis bzw. den Ausschluss eines Laktasemangels führen kann. So fand sich in einer Studie mit deutschen Patienten, die glaubten, eine Milchzuckerunverträglichkeit zu haben, die aber nachgewiesenermaßen das Enzym noch produzierten, die Genvariante in nur 2 von 50 Fällen. Die hierbei angewandte Kontrollmethode zum Ausschluss des Laktasemangels war der zurzeit
als Goldstandard angesehene Wasserstoff-Atemtest, der von den meisten Ärzten und Magen-Darm-Zentren bevorzugt wird.
Wasserstoff-Atemtest
    Der Wasserstoff-Atemtest ist günstiger, schnell, leicht anwendbar und führt sofort zu einem Ergebnis. Einzige Voraussetzung hierfür ist die Anschaffung eines Messgeräts, das den Wasserstoffgehalt in der Ausatemluft über eine sensible Elektrode bestimmen kann. Der Atemtest nutzt die bei der Spaltung des Milchzuckers durch die Bakterien im Dickdarm freigesetzte Wasserstoffgasbildung. Eine definierte Menge Milchzucker, meist 25 bis 50 Gramm, wird dem Patienten in Wasser gelöst zum Trinken gegeben und erreicht dann im Fall des Enzymmangels den Dickdarm. Das daraus gebildete Gas wird schließlich vom Dickdarm ins Blut aufgenommen und von dort über die Lunge in die Atemluft abgegeben. Darin kann das Wasserstoffgas dann mit sehr sensiblen Sensoren nachgewiesen werden. Ist der Test positiv, findet sich nach 15 bis 30 Minuten der typische Anstieg der Wasserstoffkonzentration in der Atemluft, der einen Enzymmangel beweist und damit das Vorliegen einer Milchzuckerunverträglichkeit als Ursache für die angegebenen Beschwerden sehr wahrscheinlich macht. Insgesamt sind Sensitivität und Spezifität exzellent. Interessanterweise finden sich aber hin und wieder auch Patienten, die einen positiven Wasserstoff-Atemtest aufweisen und keinerlei Symptome bemerken, was zeigt, dass die Verarbeitung von Schmerzreizen und chemischen Reizen im Verdauungstrakt sehr individuell vonstatten gehen kann.
Absorptions- und Toleranztest
    Eine weitere und vor allem die preisgünstigste Nachweismethode für das Vorliegen eines Enzymmangels bei einer Laktoseintoleranz ist der Absorptions- und Toleranztest. Dabei werden 25 bis 50 Gramm Milchzucker in Wasser gelöst und dem Patienten zum Trinken gegeben. Später wird dem Betroffenen dann Blut abgenommen. Besitzt der Patient das Enzym, kann er den Milchzucker spalten, und es entsteht daraus zur Hälfte Glukose. Diese wird vom Dünndarm schnell aufgenommen und erscheint als typischer Anstieg im Blutzuckerspiegel, der laborchemisch leicht messbar ist. Patienten mit einer Milchunverträglichkeit aufgrund eines Laktasemangels haben diesen Anstieg nicht, da sie den Milchzucker nicht in die Glukose spalten können. Der Test ist etwas ungenau, er hat nur eine Sensitivität von 75 Prozent, d. h. in 25 Prozent der Fälle kann ein bestehender Enzymmangel nicht nachgewiesen werden.
    Ein Blick in die Zukunft
    Wahrscheinlich wird der Atemtest zum Nachweis einer Laktoseintoleranz noch eine Zeit lang eingesetzt werden. Wenn die sehr guten Erfahrungen mit dem Gentest aber in größeren Studien bestätigt werden, ist zu erwarten, dass der Gentest sehr stark an Bedeutung zunehmen wird. Ein wichtiges Argument für den Gentest ist die Tatsache, dass die Patienten für den Test keinen Milchzucker trinken müssen, und damit die Substanz vermeiden können, die ihnen Beschwerden bereitet.

Was tun bei Laktasemangel ?
    Wenn das Fehlen des Enzyms nachgewiesen wurde und die Beschwerden auch auf eine Milchzuckerunverträglichkeit hindeuten, sollte man zunächst
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