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Richtig essen bei Laktoseintoleranz

Titel: Richtig essen bei Laktoseintoleranz
Autoren: Dagmar Kihm-Schreiber
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sekundäre Enzymmangel kann auch im Rahmen von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, wie dem Morbus Crohn oder der Sprue auftreten, die durch eine Allergie gegen das Gluten, den Getreidekleber, zustande kommt.
Langsame Genesung
    Interessanterweise erholt sich nach so einer Entzündung die Fähigkeit der Dünndarmzellen, wieder Laktase zu bilden, am langsamsten von allen Verdauungsfunktionen. Die Patienten bemerken das an einer anhaltenden Laktoseintoleranz noch Monate nach Abklingen der Entzündung.
Die häufigsten Beschwerden
    Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Unwohlsein sind die Hauptsymptome der Milchzuckerunverträglichkeit. Der Bauchschmerz ist meist von krampfartiger Natur, taucht zeitnah zur Nahrungsaufnahme auf, da der Milchzucker etwa 15 bis 45 Minuten nach dem Verzehr die Bakterien im Dickdarm erreicht. Der Schmerz ist meistens in der Nabelgegend lokalisiert oder im Unterbauch. Man hört oft typische Darmgeräusche, die durch die Verschiebung der Gase aufgrund
der natürlichen Peristaltik - also der Muskelbewegungen des Darmschlauchs, die den Speisebrei normalerweise hin- und herschieben - zustande kommen. Das was der Mensch unter Blähungen versteht, ist eigentlich die Anwesenheit von zu großen Mengen an Gasen im Darm. Oft führen die Darmgase zu einem unangenehmen Stuhldrang. Die Durchfälle können voluminös sein, manchmal sogar schaumig und zum Teil auch wässrig, was aber eher selten ist.
Bekannt als Abführmittel
    Dieser abführende Aspekt des Milchzuckers wurde früh erkannt und schon lange vor der Entwicklung moderner Medikamente als Abführmittel bei Verstopfung eingesetzt. Der Milchzucker wird nach wie vor in Drogerien und Apotheken als Abführmittel verkauft, da er wohlschmeckend ist und früher als gesundes Hausmittel galt. Solch große Mengen an Milchzucker, die hierbei verabreicht werden, kann selbst ein Mensch mit erhaltener Enzymtätigkeit nicht mehr aufnehmen, so dass es über den soeben beschriebenen Mechanismus zu einer Beschleunigung der Darmpassage kommt. Ein weiterer Nebeneffekt ist der hohe Anteil an Glukose, also Traubenzucker, der bei dieser Abführmaßnahme aus dem Milchzucker freigesetzt wird und damit den Organismus, z. B. bei einer Veranlagung zum Diabetes mellitus, überfordern kann.
Einfluss der Nahrung
    Studien haben gezeigt, dass bei Menschen mit Milchzuckerunverträglichkeit die Symptome weniger schlimm auftreten, wenn die Milchprodukte zusammen mit kräftiger oder fettreicher Nahrung aufgenommen werden. Wahrscheinlich wird durch diese Speisen die Magen-Darm-Passage verlangsamt und somit der Abstrom des Milchzuckers zum Dickdarm gebremst. Andere Studien an Patienten mit erwiesener Unverträglichkeit haben Hinweise erbracht, dass sich der Körper an den Milchzucker gewöhnen kann, wenn dieser kontinuierlich gegeben und vor allem langsam gesteigert wird. Wahrscheinlich adaptiert sich die Darmflora an die höheren Milchzuckermengen.
Noch erträgliche Mengen
    Eine interessante Studie kommt aus China, wo fast alle Menschen nach der Kindheit die Fähigkeit verlieren, den Milchzucker zu spalten. Es wurden Personen untersucht, die nach Aufnahme von Milchzucker schwere Symptome entwickelten. Es galt, die Menge an Milchzucker herauszufinden, die notwendig ist, um Symptome zu erzeugen. Erstaunlicherweise kam dabei heraus, dass bis zu 6 Gramm Milchzucker von den meisten Probanden problemlos vertragen wurden. 6 Gramm Milchzucker sind in etwa 125 bis 130 Milliliter Milch enthalten. Eine andere Studie kam zu dem Ergebnis, dass sogar 240 Milliliter Milch problemlos von Menschen mit Milchzuckerunverträglichkeit vertragen werden. Wurde Milch zu zwei verschiedenen Zeitpunkten zusammen mit einer festen Mahlzeit eingenommen, vertrugen diese Probanden in einer weiteren Untersuchung sogar 480 Milliliter Milch pro Tag. Die Ergebnisse dieser Studien sind von besonderer Bedeutung, da manche Patienten Angst vor geringen Mengen Milchzucker haben.

    Laktose in der Industrie
    Laktose ist ein für die Lebensmittelindustrie wertvolles Nebenprodukt der Käseherstellung. Es ist billig, entsteht in großen Mengen und weist viele chemische technologische Eigenschaften auf. Bei der Käseherstellung wird Milch durch Lab und Milchsäurebakterien zum Gerinnen gebracht. Dabei trennt sich der feste, aus Kasein, Kalzium und Fett bestehende Käsebruch von der flüssigen, Laktose enthaltenden Molke.
    ■ Laktose besitzt ein hohes Wasserbindungsvermögen und wird deshalb als Bindemittel in
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