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Richard von Furzhausen

Richard von Furzhausen

Titel: Richard von Furzhausen
Autoren: Eva Markert
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weiß, wen du meinst. Ich auch!“
    Wieder lachten beide.
    Jetzt verlor Richard die Geduld. „Sagt doch endlich: Wie hießen die Leute denn?“, fragte er.
    „Ein Mann hieß ‚Stubenrauch’“, erzählte sein Vater, „und da war eine Frau Schweinebraten. Klar, dass sie oft ‚Rinderbraten’, ‚Schweinebauch’ oder was weiß ich noch alles genannt wird.
    Richard überlegte. Nein, Richard von Schweinebraten würde er auch nicht gern heißen. Aber Richard Stubenrauch, das wäre doch gar nicht so übel. Auf jeden Fall besser als Furzhausen.
    „Ein Mann hieß früher sage und schreibe Pisser“, fügte seine Mutter hinzu. „Er hat seinen Namen ändern lassen und nennt sich jetzt Risser.“
    Richard horchte auf. „Das geht?“
    „Klar!“
    „Und ...“, Richard wurde ganz aufgeregt, „und warum machen wir das nicht auch? Wir könnten uns zum Beispiel von Furrhausen nennen, oder Futthausen –ach nee, nicht Futthausen. Aber Hurzhausen, das ginge auch.“
    „Vielleicht ginge es“, antwortete sein Vater, „aber ich will nicht. Unsere Familie heißt seit Jahrhunderten von Furzhausen, und daran möchte ich nichts ändern.“
    Richards Lippen begannen zu zittern. „Nur wegen dir!“, stieß er hervor. „Nur wegen dir werde ich dauernd ausgelacht.“
    „Aber Schätzchen“, versuchte seine Mutter ihn zu trösten. „Sie lachen doch nicht über dich! Nur über deinen Namen.“
    „Na und?“, schrie Richard seine Eltern an. „Wo ist da der Unterschied?“

13
    Jörns zweiter Vorname
    Am nächsten Tag redeten auch einige Schüler über diese Fernsehsendung.
    Jörn, der Glückliche, durfte sie ebenfalls sehen, obwohl sie bis Viertel nach neun ging. „Einer von den Leuten hieß ‚Flatterhahn’“, erzählte er lachend.
    „Und da war eine Frau ‚Hundgeburt’“, fügte Patrick hinzu.
    Richard gluckste.
    Jan grinste. „Immerhin besser als von Furzhausen.“
    „Ich weiß nicht, was ihr alle habt“, meinte Jörn. „Ich finde Ritchys Namen cool.“
    „Ritchy“, wiederholte Frederik mit spöttischer Stimme. „Ritchy von Furzhausen.“
    Alles grölte.
    „Wenn ihr wüsstet, wie mein zweiter Vornamen ist“, rief Jörn dazwischen, „dann hättet ihr wirklich was zu lachen.“
    Neugierig sahen ihn alle an.
    „Und? Wie ist dein zweiter Vorname?“, hakte Max nach.
    Jörn grinste.
    „Los! Rück schon raus mit der Sprache. Wir lachen auch nicht“, versprach Frederik.
    „Pfff“, machte Jörn. „Von mir aus könnt ihr lachen, so viel ihr wollt. Mein zweiter Name ist ... Tata!“ Er breitete die Arme aus. „Kunibert.“
    Diesen Vornamen hatte Richard noch nie gehört.
    „Kunibert?“, fragten auch die anderen.
    „Jawohl. Ku – ni - bert“, wiederholte Jörn, „nach meinem Großvater.“
    Richard merkte, wie es in seinem Bauch anfing zu hüpfen. Er wollte nicht, versuchte, dagegen anzukämpfen, aber es nützte nichts. Gleich würde er losplatzen.
    „Kunibert“, brüllten die anderen, „das ist ja Wahnsinn!“
    „Jörn Kunibert! Irre, was?“ Jörn selbst lachte am lautesten von allen.
    Kurz darauf hatten alle zu Ende gelacht und sprachen über was anderes.
    „Stell dir mal vor, Ritchy“, sagte Jörn später, „stell dir mal vor, man würde unsere beiden Namen zusammenschmeißen. Kunibert von Furzhausen, das wär doch der Hammer!“
    „Nee, danke“, antwortete Richard. „Das wär kein Hammer, sondern ein Alptraum!“
    „Ich weiß nicht, was du hast“, entgegnete Jörn. „Ich fände das spitze.“

14
    Ein Experiment
    Richard dachte über die Geschichte mit Jörns zweitem Vornamen nach. „Kunibert“ war wirklich idiotisch, und trotzdem hatten die anderen nur einmal darüber gelacht. Über den Namen von Furzhausen dagegen lästerten sie schon seit Monaten. Ob es daran lag, dass Jörn sich selbst über seinen Namen lustig gemacht hatte?
    Und noch eine Frage beschäftigte ihn: Hätte er weiter ins Schwimmbad gehen können, wenn er es bei Alexa genauso gemacht hätte?
    Er beschloss, den Trick bei der nächsten Gelegenheit mal auszuprobieren.
    Und die kam ziemlich schnell: Max lud ihn, Jörn und noch ein paar andere aus der Klasse zu seinem Geburtstag ein.
    Richard kannte nicht alle Leute, die auf der Fete waren, und zum ersten Mal in seinem Leben wartete er ungeduldig darauf, dass jemand ihn nach seinem Namen fragte.
    Ein Junge kam auf ihn zu. „Dich kenn ich vom Sehen. Wie heißt du eigentlich?“
    Mit sehr lauter Stimme, sodass alle zu ihm hinguckten, verkündete Richard: „Ich heiße
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