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Richard von Furzhausen

Richard von Furzhausen

Titel: Richard von Furzhausen
Autoren: Eva Markert
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Morgen.
    „Schön.“
    Richard druckste ein bisschen herum. „Hast du Alexa getroffen?“
    „Ach so, jetzt kapier ich!“, rief Max. „Deshalb wolltest du also nicht mitkommen!“
    Richard ging nicht darauf ein. „Hast du sie getroffen?“, wiederholte er.
    „Max nickte.“
    Richards Herz klopfte ein bisschen schneller. „Hat sie zufällig nach mir gefragt?“
    Sein Freund schüttelte den Kopf.
    Einerseits war Richard erleichtert, andererseits auch wieder nicht.
    Die ganze Woche blieb das Wetter schön. Aber Max fragte nicht mehr, ob er mit ihm ins Schwimmbad gehen würde.
    Eines Abends, als Richard zufällig aus dem Fenster guckte, sah er ihn mit Alexa die Straße entlangkommen. Ihre Gesichter waren von der Sonne gerötet, die Haare nass. Beide schleckten ein Eis. Als ein großer Klecks von Alexas Eis auf die Straße fiel, blieben sie stehen und lachten laut los.
    Noch am selben Abend rief Richard Max an. „Du hast dich ja mit Alexa verabredet!“, bellte er ins Telefon.
    „Na und?“
    „Heimlich, ohne mir was zu sagen.“
    „Was gibt’s denn da zu sagen? Außerdem wolltest du doch nicht mehr mitkommen.“
    Das konnte Richard ja nicht abstreiten.
    „Ich weiß wirklich nicht, warum du so ein Theater machst“, setzte Max hinzu.
    Richard wusste es eigentlich auch nicht so genau. Er atmete dreimal tief durch. „Hat Alexa mal nach mir gefragt?“, erkundigte er sich dann.
    „Ja. Aber ich habe behauptet, ich wüsste nicht, wo du bist.“
    Aha! Jetzt hatte Richard endlich den Grund herausgefunden, warum er so wütend war. „Wieso hast du das gesagt?“, fuhr er Max an. „Das stimmt doch überhaupt nicht!“
    „Sollte ich ihr etwa erzählen, dass du nicht mehr kommst, weil du einen blöden Namen hast?“ Max klang inzwischen auch ziemlich genervt.
    Was sollte Richard darauf antworten? Er ließ die Schultern hängen. Da sah man es mal wieder! Nichts als Ärger hatte man mit so einem bescheuerten Namen! Sogar Streit mit seinem Freund bekam man deswegen.

7
    Der Neue
    Als der Mathelehrer am nächsten Tag in die Klasse kam, brachte er einen fremden Jungen mit.
    „Ein Neuer“, flüsterte Max. „Schrecklich, wenn einen alle so anglotzen!“
    „Pst!“ Richard war gespannt, wie der Junge hieß. Das interessierte ihn am Anfang immer am meisten.
    „Das ist ...“, begann Herr Hauschlopp.
    Richard hielt den Atem an. Er hoffte immer, dass mal jemand einen genauso grauenvollen Namen hatte wie er oder einen noch grauenvolleren.
    „... Jörn Bartels“, fuhr Herr Hauschlopp fort.
    „Nein.“ Der Junge schüttelte den Kopf. „Ich heiße Anders.“
    „Nanu?“ Herr Hauschlopp guckte ganz verwirrt. „War das gerade nicht dein Vater, der dich zur Schule gebracht hat?“
    „Doch.“
    „Er hat gesagt, dass sein Name Bartels ist.“
    „Stimmt. Aber ich heiße Anders.“
    „Wie denn?“
    „Anders.“
    Ein paar Schüler fingen an zu kichern.
    Der Mathelehrer wurde ärgerlich. „Das habe ich inzwischen begriffen, dass du anders heißt als dein Vater. Aber wie ist denn nun dein Nachname?“
    „Anders.“
    „Sag mal“, nun wurde Herr Hauschlopp wirklich böse, „willst du mich auf den Arm nehmen?“
    „Ich heiße Jörn Anders“, erklärte der Junge. „Anders, das ist mein Nachname.“
    „Ach sooo!“ Der Lehrer schlug sich mit der Hand vor die Stirn. „Jetzt verstehe ich. ‚Anders’, mit einem großen A!“
    Der Junge grinste.
    „Herzlich willkommen, Jörn – Anders“, sagte Herr Hauschlopp. „Hinter Richard ist noch ein Platz frei, da kannst du dich hinsetzen.“
    Richard wartete ungeduldig, dass die Mathestunde zu Ende war. Er musste Jörn unbedingt was fragen!

8
    Eine Familie – zwei Namen
    In der Pause stand Jörn am Zaun und aß ein Butterbrot. Richard ging zu ihm hin und fragte: „Wie kommt es eigentlich, dass du anders heißt?“
    Jörn hörte auf zu kauen und guckte ihn erstaunt an. Dann fragte er mit vollem Mund: „Wieso sollte ich nicht so heißen?“
    „Ich meine, anders als dein Vater. Weil der doch Bartels heißt.“
    „Ganz einfach.“ Jörn schluckte den Bissen hinunter. „Meine Mutter heißt Anders.“
    Jetzt verstand Richard gar nichts mehr. „Haben deine Eltern nicht denselben Namen?“
    „Nee.“
    „Und wie kommt das?“
    „Meine Mutter fand Anders besser als Bartels.“
    „Warum?“
    Jörn zuckte die Achseln.
    Richard wurde immer aufgeregter. „Ja, geht denn das überhaupt? Dass Eltern verschiedene Namen haben?“
    „Anscheinend ja. Warum fragst du?“
    „Ach, nur
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