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Rheinsteigmord - Kriminalroman

Rheinsteigmord - Kriminalroman

Titel: Rheinsteigmord - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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ziemlich clever, wissen Sie. Sie studiert Mathematik mit Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung und so was. Sie hat einen Durchblick, das ist einfach phänomenal.« Fred schnappte nach Luft. Obwohl es ihm gelang, Hamm hinzuhalten, wuchs die Angst, dass er jeden Moment den Bluff entdeckte. Natürlich gab es Nachrichten von Sarah. Nur eben keine, in der sie Hamm erwähnte.
    »Reden Sie nicht so viel, das macht mich ganz nervös. Ich finde diese SMS nicht. Ich habe recht gehabt. Sie bluffen.«
    »Aber Herr Hamm. Nun überlegen Sie doch mal. Was hätte ich denn davon? Wenn Sie es doch sowieso rauskriegen? Sie haben doch mein Handy und nicht ich. Also bitte. Schauen Sie sich an, was meine Tochter geschrieben hat.«
    »Hier ist die Nachricht, die Sie zuletzt abgesendet haben. Aber keine Spur davon, dass Sie angeblich geschrieben haben, Sie würden mich verdächtigen.«
    »Dann schauen Sie sich die Nachricht von meiner Tochter an. Es geht darin um die Information, die im Internet erschienen ist. Aber Sie müssten den Beitrag ja kennen, oder nicht?«
    »Sicher kenne ich ihn«, schrie Hamm. »Ich bin schließlich Redakteur bei der verdammten Website! Verdammt noch mal, Sie reden zu viel. Ich weiß, was Sie wollen. Sie wollen mich beschäftigen, damit ich nicht runterkomme und auf Sie schieße. Sie haben zwar das Gewehr, aber keine Ahnung, wie man damit umgeht. Sie wissen gar nichts. Sie sitzen in der Falle, Bleikamp.«
    Oben klapperte etwas. Als hätte Hamm das Handy vor Wut einfach weggeworfen. Fred hörte Schritte, und Hamms Silhouette wurde in dem Quadrat der Falltür sichtbar.
    Schieß, dachte Fred. Tu es einfach.
    Er zog den Abzug durch. Nichts geschah. Irgendetwas klemmte.
    Plötzlich wurde es dunkel. Hamm musste das Licht ausgeschaltet haben. Wahrscheinlich war oben ein Sicherungskasten, in dem er einfach den Strom abschalten konnte. Es knallte ohrenbetäubend, und oben flammte ein Blitz auf. In dem Schlaglicht fiel Freds Blick auf den Metallpfosten direkt zu seinen Füßen. Er nahm ihn, rannte los, die Treppe hinauf, und schlug zu. Er traf. Kam vorbei.
    Fred tastete sich durch den Raum. Vor ihm musste irgendwo die Leinwand sein. Er duckte sich, erfühlte die Couch und die Sessel.
    Hinter ihm atmete Hamm schwer.
    »Nun machen Sie es nicht so spannend … Bleikamp«, ächzte er.
    Fred robbte über den Betonboden, knallte dabei immer wieder mit den Ellbogen schmerzhaft auf. Dann war er an dem Durchgang zum Vorraum und rappelte sich auf. Trübes Licht drang durch die Glasbausteine. Fred erreichte die Tür, riss an der Klinke. Abgeschlossen. Klar. Er hatte es ja selbst gehört.
    Da kam Hamm von hinten. Etwas zischte durch die Luft, und im nächsten Moment wurde Fred in die Hocke gezwungen. Es dröhnte in seinem Schädel, als hätte jemand eine gewaltige Kirchenglocke angeschlagen, und dahinter redete eine Stimme höhnisch auf ihn ein.
    »Habe ich es Ihnen nicht gesagt, Herr Bleikamp? Sie hätten doch wissen müssen, dass Sie keine Chance haben. Wissen Sie, wahrscheinlich fragen Sie sich, warum ich Sie nicht gleich erledigt habe. Und Ihnen stattdessen auch noch Filme zeigte. Ich hatte vor, Sie zu beseitigen. Ich gebe es zu. Ihre Schnüffelei war mir von Anfang an ein Dorn im Auge. Aber dann wurde mir klar, dass Sie im Gegensatz zu Professor Friesdorf und Daniela Hecht keine Ahnung hatten, worum es ging. Und als Sündenbock kamen Sie mir gerade recht. Die Polizei hat Ihnen ja auch wie erwartet Schwierigkeiten gemacht. Leider nicht genug. Jetzt haben Sie irgendwie die Geschichte von dem toten Soldaten in Frankreich im Internet gefunden. Das konnte ich nicht verhindern. Aber ich kann es ausbügeln. Wenn Sie sich nicht als Täter eignen, gesellen Sie sich eben zu den Opfern.«
    Es rasselte. Wahrscheinlich holte Hamm den Schlüssel heraus. Er musste die Eingangstür geöffnet haben, denn es wurde gleißend hell, was ja nur von draußen kommen konnte. Die Sonne schüttete ihr Licht geradezu über Fred aus. Er schloss die Augen. Ein Reflex des Lichts hing noch vor ihm, wurde jedoch schwächer und schwächer, bis Fred ganz und gar in der Dunkelheit verschwunden war.

31
    Du hast doch selbst gehört, wie er die Tür zugeschlossen hat.
    Wie kommst du dann auf die Idee, durch diese Tür nach draußen zu fliehen?
    Selbst schuld, wenn du jetzt tot bist.
    Und im Sarg liegst.
    Offenbar haben sie deine Leiche schon gefunden. Und jetzt wirst du beerdigt.
    Der Raum war ziemlich groß für einen Sarg. Aber auch ziemlich klein für ein

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