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Rheinsteigmord - Kriminalroman

Rheinsteigmord - Kriminalroman

Titel: Rheinsteigmord - Kriminalroman
Autoren: emons Verlag
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denn jetzt Charly, ich meine … Herr Spalowsky damit zu tun?«
    »Na, ganz einfach. Er hat eine Aussage gemacht.« Steingräber blätterte wieder. »Er hat uns erzählt, Sie hätten Friesdorf längst gefunden. Angeblich sei er in einem Hotel abgestiegen, ohne seiner Frau etwas davon zu sagen. Dann hätten Sie ihm, ich meine Karl Spalowsky, vorgeschlagen, mehr aus dem Fall herauszuholen, indem man Frau Friesdorf das verschweigt. Er sagt, er sei darauf nicht eingegangen, sondern habe Ihnen klargemacht, dass so krumme Dinger mit der Ehre seiner Agentur nicht vereinbar seien, und er habe Sie daraufhin gefeuert. Da hätten Sie den Professor vermutlich umgebracht, um zum Schein an dem Fall seines Verschwindens weiterarbeiten zu können. Und seine Leiche am Limesturm versteckt.«
    »Und diesen Schwachsinn haben Sie geglaubt?«
    »Sagen wir mal so: Wir hatten den Verdacht, dass Sie uns einiges verschweigen. Als wir die Leiche des Professors fanden, hielten wir Sie zwar nicht wirklich für den Täter, konnten es aber auch nicht ausschließen. Es war darüber hinaus zumindest vorstellbar, dass Sie jemanden schützen wollten, möglicherweise gegen Bezahlung. Wir haben Ihre finanzielle Lage untersucht. Sie waren ziemlich knapp bei Kasse. Sie hatten praktisch keine Wohnung, weil das Haus gerade renoviert wurde …«
    »Das wissen Sie?«
    »Die Polizei geht allen Spuren nach, Herr Bleikamp. Vor allem, wenn es sich um Mord handelt. Aber jetzt wissen wir sicher, dass Herr Spalowsky eine Falschaussage gemacht hat. Und das wird Konsequenzen haben, das können Sie mir glauben. Es kann sein, dass er als Detektiv keinen Fuß mehr auf den Boden bekommt.«
    Fred stand auf. »Dann wäre ja alles klar«, sagte er.
    »Wo wohnen Sie eigentlich jetzt, Herr Bleikamp? Können Sie wieder in Ihre Wohnung ziehen? Oder haben Sie eine neue Bleibe gefunden?«
    »Hab ich«, sagte Fred und verabschiedete sich.
    Draußen auf dem Besucherparkplatz stand Chandler. Die Seitenscheibe und die Stoßstange waren repariert. Isabel hatte zusätzlich einen CD -Player eingebaut. Fred startete den Motor, parkte aus, und bevor er auf die Straße fuhr, schob er eine CD ein.
    Beethovens Violinkonzert. Langsamer Satz.
    Balsam für die Seele. Und für den Kopf.
    Er drehte sich zu der Schreibmaschine um, die auf dem eingebauten Tisch thronte. Das eingespannte Papier wiegte sich leicht im Rhythmus der Vibrationen von Chandlers Motor.
    Dann fuhr Fred los.

Nachbemerkung des Autors
    Die Personen dieses Buches sind erfunden. Bei meinen Recherchen in Rheinbrohl half mir Andreas Kossmann, der mir (meist beim Verzehr eines echten »Gockelus Maximus« im Bauernstübchen) viel über seinen Heimatort und die Schauplätze dieses Krimis erzählte. Diese Gespräche spiegeln sich in der Figur des Frank Haustein wider. Wichtige Informationen zum Kannenbäckerland erhielt ich von Frau Gertrud Ludwig von der Firma Dr.   Ludwig GmbH in Ransbach-Baumbach. Ich danke beiden hiermit herzlich für die Unterstützung – genauso wie den Verlagsleuten vom Emons Verlag, insbesondere Marit Obsen, die mir eine sehr einfühlsame und tiefgründige Lektorin war. Fast alle Lokalitäten dieses Krimis sind übrigens real – allen voran natürlich das Ehrenmal, die verschiedenen anderen Schauplätze in Rheinbrohl und die Gemeinde Rockenfeld. Den beschriebenen Film über das brennende Rockenfeld gibt es ebenfalls. Man kann ihn im Internet sehen. Informationen zum Ehrenmal und über seine Geschichte erhält man auf der Internetseite www.29er-ehrenmal-rheinbrohl.de .
    O.B.

Sabine Trinkaus
    SCHNAPSDROSSELN
    Kriminalroman
    ISBN 978-3-86358-242-5
     
     

Leseprobe zu Sabine Trinkaus,
SCHNAPSDROSSELN
:
    EINS
    Es war vermutlich nicht so schlimm, wie es aussah. Es war meistens nicht so schlimm, wie es aussah.
    Jupp klammerte sich an den Gedanken wie an einen Rettungsring. Leider half das in etwa so gut wie ein Kinderschwimmreifen inmitten eines sturmgepeitschten Ozeans.
    Manchmal war es nämlich doch so schlimm, wie es aussah. Zum Beispiel dann, wenn man allein im einsamen Katzenlochbachtal an der Stelle stand, wo der Weg den Bach querte, bekleidet mit einer lächerlichen Hose aus Ballonseide und einem Oberteil aus Funktionsfaser, das am Bauch ein wenig auftrug. Wenn man zwei alberne Stöcke fest umklammerte und auf etwas starrte, das da zwischen dem frisch sprießenden Grün im Schatten der Bäume lag. Und verzweifelt versuchte, sich einzureden, dass es nicht das war, wonach es aussah. Nach menschlichem
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