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Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna
Autoren: Robert A. Heinlein
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lassen. Ich bin unabhängig und frei.«
    »Herzlichen Glückwunsch.«
    »Du brauchst nicht so ironisch zu lächeln. Du bist ein Mann mit Charakter, den ich respektieren kann -ich freue mich, daß du auf unserer Seite bist.«
    »Das steht noch nicht fest.«
    »Was?«
    »Keine Angst, ich bin kein Spitzel des Gouverneurs, und ich halte natürlich den Mund. Aber euer Programm ist unrealistisch.«
    »Du verstehst uns falsch,Mannie! Wenn wir nur alle...«
    »Augenblick, Wyo; jetzt haben wir keine Zeit für die Politik.
    Ich bin müde und hungrig. Wann hast du zuletzt gegessen?«
    »Du liebe Güte!« Sie wirkte plötzlich jung und hilflos.»Auf der Fahrt hierher.Helmrationen im Bus.«
    »Okay, dann bestelle ich uns ein richtiges Abendessen.« Ich ging an den Aufzug, der unser Appartement mit der Küche verband,und nahm die Speisekarte heraus.
    »Kann ich zuerst noch baden?« fragte Wyoming.
    »Halt! Läßt sich das braune Zeug mit Wasser abwaschen? Vermutlich brauchst du es noch, wenn du das Hotel verläßt.«
    »Ja, aber du hast zum Glück viel mehr gekauft, als ich brauche, Mannie. Tut mir leid; ich wollte Makeup mitnehmen und habe es nur vergessen, weil ich es schon so eilig hatte.«
    »Ab in die Badewanne!«
    »Jawohl, Captain. !h, ich brauche niemand, der mir den Rücken wäscht... aber ich lasse die Tür offen, damit wir miteinander sprechen können. Das bedeutet keine Einladung,verstanden?«
    »Wie du willst.« Ich zuckte mit den Schultern. »Laß die Wanne ruhig vollaufen -das Wasser gehört zum Zimmerpreis.«
    »Oh, herrlich! Zu Hause benutze ich das gleiche Badewasser drei Tage nacheinander.« Sie pfiff leise vor sich hin.»Bist du reich,Mannie?«
    »Nicht reich,nicht arm.«
    Der Aufzug klingelte. Ich nahm die bestellten Drinks heraus, trug ein Glas ins Bad -Wyo saß bis zum Hals in grünem Schaum -und ließ mich draußen in einen Sessel fallen.»Glück und Segen!« rief ich.
    »Dir auch, Mannie. Das ist genau die Medizin, die ich jetzt brauche.« Sie nahm einen großen Schluck von ihrer Medizin und fragte dann: »Du bist verheiratet, Mannie, nicht wahr?«
    »Ja.Merkt man das gleich?«
    »Natürlich. Du bist nett zu Frauen, aber nicht übereifrig und vor allem unabhängig. Folglich bist du seit Jahren verheiratet.
    Kinder?«
    »Siebzehn durch vier.«
    »Klanehe?«
    »Linienehe. Ich bin mit vierzehn aufgenommen worden und der fünfte Ehegatte von insgesamt neun. Siebzehn Kinder sind nicht zuviel.Wir sind eine große Familie.«
    »Das muß nett sein. In Hongkong gibt es nicht allzu viele Linienfamilien. Massenweise Klans und Gruppen und Polyandrien, aber die Linienehe hat sich nie durchsetzen können.«
    »Ich bin sehr zufrieden damit«, erklärte ich ihr. »Unsere Ehe ist fast hundert Jahre alt; zweiundzwanzig Mitglieder leben noch -davon neun Ehegatten -, und wir haben nie eine Scheidung gehabt. Das ist die ideale Lebensweise: niemand schimpft, wenn ich eine Woche lang nicht nach Hause komme, und ich bin stets willkommen, wenn ich wieder auftauche.Was könnte ich mir mehr wünschen?«
    »Nicht viel, das gebe ich zu«, murmelte Wyo nachdenklich.
    Der Aufzug klingelte erneut; ich öffnete die Klappe, stellte den Tisch und die Stühle auf, bezahlte die Rechnung und schickte den Lift wieder hinunter. »Kommst du -oder soll ich das Essen den Schweinen vorwerfen?«
    »Komme gleich! Macht es dir viel aus, wenn Ich kein Makeup im Gesicht trage?«
    »Meinetwegen kannst du nur deine Haut tragen.«
    »Das würde dir so passen, du Vielverheirateter!« Wyo kam aus dem Bad; sie war jetzt wieder blond, trug aber das rote Kleid, das ihr wirklich gut stand. Sie setzte sich und lächelte anerkennend. »Menschenskind! Mannie, würde deine Familie mich heiraten wollen? Du bist ein guter Versorger.«
    »Ich kann ja fragen. Die anderen müssen einstimmig dafür sein.«
    »Danke, das war nicht ernst gemeint.« Wir begannen zu essen.
    Etwa tausend Kalorien später legte Wyoming die Stäbchen aus der Hand und fragte: »Mannie, warum hältst du unser Programm für unrealistisch? Wir brauchen dich.«
    Ich runzelte die Stirn. Wie bringt man einer hübschen Frau bei,daß ihre Lieblingsidee Unsinn ist? »Hmmm. Am besten fangen wir von vorn an, Wyo. Du hast ihnen gesagt, was sie tun sollen. Aber werden sie es auch tun? Nimm zum Beispiel die beiden, die du persönlich angesprochen hast. Ich wette mit dir, daß der Eissucher nur etwas davon versteht, Eis zu finden und auszugraben.Folglich wird er auch in Zukunft Eis suchen und an die Verwaltung
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