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Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna
Autoren: Robert A. Heinlein
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wir brauchen weder Wasser noch Kunstdünger, sondern Instrumente, Drogen, Maschinen, Steuerbänder und so weiter. Ich habe dieses Problem eingehend studiert, Sir. Wenn wir faire Preise erzielen .. .«
    »Natürlich, Aber ich bin nachher wieder an der Reihe.«
    »Fred Hauser hat uns erzählt, daß Eis schwieriger zu finden ist.
    Eine schlechte Nachricht für uns -und katastrophal für unsere Enkel. Luna City müßte heute das gleiche Wasser wie vor zwanzig Jahren benützen, so daß die Eisgewinnung mit der Bevölkerungszunahme Schritt hält. Aber wir benützen das Wasser nur einmal in einem geschlossenen Kreislauf und verfrachten es dann als Weizen nach Indien. Selbst vakuumverpackter Weizen enthält kostbares Wasser.Warum schicken wir Wasser nach Indien?
    Die Leute dort unten haben den ganzen Indischen Ozean!
    Kameraden, hört auf mich! Jede Schiffsladung nach Terra verdammt eure Enkel zum Hungertod. Die Fotosynthese, dieses Wunder der Natur, von dem wir alle leben, ist ein geschlossener Kreislauf. Aber ihr habt ihn geöffnet -und euer Lebensblut rinnt bergab nach Terra. Ihr braucht keine höheren Preise, denn Geld kann man nicht essen! Was wir alle brauchen, ist das Ende dieser fortwährenden Verluste. Ein absolutes Embargo.Luna muß autark werden!«
    Ein Dutzend Zuhörer wollten gleichzeitig sprechen, und in der allgemeinen Aufregung merkte ich erst, was inzwischen passiert war, als eine Frau kreischte.
    Die Saaltüren standen offen, und ich sah drei Bewaffnete am nächsten Ausgang stehen -Männer in der gelben Uniform der Leibwache des Gouverneurs. Am Haupteingang stand ein Mann mit einem Landlautsprecher,der unsere Stimmen übertönte: »ACHTUNG!« dröhnte seine Stimme durch den Saal. »IHR SEID VERHAFTET. VERHALTET EUCH RUHIG, VERSUCHT NICHT ZU FLIEHEN: KOMMT EINZELN MIT LEEREN H!NDEN HERAUS.«
    Shorty packte den Mann neben sich und warf ihn gegen die nächsten Posten; zwei gingen zu Boden, der dritte schoß. Irgend jemand schrie auf. Ein Mädchen von zehn oder elf Jahren warf sich gegen die Knie des dritten Uniformierten und riß ihn zu Boden. Shorty gab Wyoming Knott einen Stoß in Richtung Ausgang und rief mir zu: »Bring sie in Sicherheit,Mannie!«
    Wieder Schreie und ein Gestank, der mich an den Tag erinnerte, an dem ich meinen Arm verloren hatte. Die Posten schossen also scharf, anstatt nur ihre Lähmstrahler zu benützen! Shorty erreichte die Tür und griff nach zwei Uniformierten; der dritte Mann, den das Mädchen zu Boden gerissen hatte, wollte sich eben aufrichten. Ich schlug ihn bewußtlos und muß dann gezögert haben, denn Shorty gab mir einen Stoß und rief: »Weiter, Mannie! Bring sie in Sicherheit!«
    Ich zerrte Wyoming hinter mir her durch den Ausgang nicht ohne Anstrengung, denn sie schien nicht gerettet werden zu wollen. Ich stieß sie kräftig an, so daß sie rennen mußte,um nicht zu fallen,und sah mich noch einmal um.
    Shorty schlug die Köpfe der beiden Posten gegeneinander,daß es krachte; er grinste breit und rief mir zu: »Verschwinde!«
    Ich lief weiter und trieb Wyoming vor mir her. Shorty brauchte keine Hilfe, würde nie wieder Hilfe brauchen und ich mußte seine letzte Anstrengung nützen. Ich hatte gesehen, daß er nur noch auf einem Bein stand, während er die Posten umbrachte.
    Das andere fehlte von der Hüfte ab.
     

Kapitel 3
     
    Wyo hatte schon fast die Rampe zum sechsten Stock erreicht, als ich sie einholte. Ich hielt sie zurück, nahm ihr die rote Mütze ab und steckte sie ein. »Schon besser.« Meine hatte ich ohnehin verloren.
    Sie warf mir einen erstaunten Blick zu. »Richtig«, stimmte sie dann zu.
    »Wohin wolltest du so eilig?« fragte ich. »Soll ich etwa Verfolger aufhalten? Oder mitkommen?«
    »Ich weiß nicht«, murmelte sie. »Am besten warten wir auf Shorty.«
    »Shorty ist tot.«
    Sie riß die Augen auf, schwieg jedoch, und ich fuhr fort: »Hast du bei ihm gewohnt? Oder bei sonst jemand?«
    »Ich habe ein Zimmer im Hotel Ukraina bestellt. Aber ich weiß nicht, wo das Hotel liegt, und ich bin noch nicht dort gewesen.«
    »Hmmm... Dort darfst du dich bestimmt nicht blicken lassen, Wyoming. Ich weiß selbst nicht, was das alles zu bedeuten hat. Die Leibwache des Gouverneurs ist seit Monaten nicht mehr in L-City aufgetaucht -und bisher noch nie, ohne eine wichtige Persönlichkeit zu begleiten.Ich könnte dich mit nach Hause nehmen, aber vielleicht werde ich dort gesucht. Wir müssen vor allem aus den großen Korridoren verschwinden.«
    Wyoming nickte
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