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Rettungslos verliebt

Rettungslos verliebt

Titel: Rettungslos verliebt
Autoren: Lindsay Armstrong
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einspringen könne. Er hatte ihr versichert, dass die Simpsons, die die Katerina Station betrieben, sich freuen und ihr gern ein Zimmer auf der Farm zur Verfügung stellen würden, wenn sie nicht gerade mit den anderen Viehtreibern wegen der weiten Entfernungen draußen unter dem Sternenhimmel schlafen müsse.
    Das hatte den Ausschlag gegeben. Lydia besprach die Sache mit dem Seniorpartner der Praxis in Sydney, in der sie arbeitete. Er war bereit gewesen, sie für sechs Wochen zu beurlauben, und hatte ihr viel Glück gewünscht.
    Jetzt betrachtete sie die endlosen Ebenen des VRD, wie man den Victoria River District allgemein nannte, unter sich. Es war ein schöner, klarer Tag. Über ihnen wölbte sich der blaue Himmel, und das weite Land unter ihnen ließ Lydia etwas von der Größe und Leere des Kontinents ahnen, der ihre Heimat war.
    Im VRD waren die erfolgreichsten Rinderfarmen von ganz Nordaustralien angesiedelt, obwohl man sich von so hoch oben kaum vorstellen konnte, dass dort unten Menschen lebten.
    Der Pilot war ein freundlicher junger Mann. Er flog mit ihr über die Weiden, um ihr die zahlreichen Herden zu zeigen. Anschließend meldete er sich bei der Farm und kündigte die baldige Landung an.
    "Sarah ist die Tochter der Gründer von Katerina", erklärte er Lydia dann. "Sie und ihr Bruder haben die Farm geerbt. Als sie geheiratet hat, hat sie ihrem Mann Rolf die Hälfte ihres Anteils übertragen. Rolf leitet die Farm."
    "Und was ist mit dem Bruder?" fragte Lydia.
    "Er kommt oft her, wohnt jedoch nicht auf dem Gelände. Sehen Sie da unten die Herde? Sie wird gerade zusammen getrieben."
    Lydia blickte nach unten, wo eine Rinderherde, die von Reitern vorwärts getrieben wurde, eine riesige Staubwolke aufwirbelte.
    "Werden die Rinder nur von Reitern getrieben? Benutzt man heutzutage dazu nicht auch den Hubschrauber?"
    "Doch, aber nicht mehr so oft", antwortete der junge Mann. "Man setzt wieder mehr Viehtreiber ein, die eine große Herde leichter in die richtige Richtung dirigieren können als ein Hubschrauberpilot. Aber wir verbinden das eine mit dem anderen. In schwierigem Gelände benutzen wir lieber den Hubschrauber. So, gleich sind wir da."
    Mitten im Nirgendwo, so kam es Lydia vor, setzte er die kleine Maschine auf einer Graslandebahn weich auf und rollte auf einen Schuppen zu.
    Lydia stieg aus und atmete tief ein. Dann sah sie sich um. Tim hatte ihr erzählt, dass man als Tierarzt keine Sonderbehandlung erwarten dürfe. Die Viehtreiber waren erfahrene Männer und behandelten die Tiere sowieso meist selbst. Es war ihnen wichtiger, dass jemand gut reiten und geschickt mit den Herden umgehen konnte. Nur auf den ganz großen Farmen wurden Tierärzte nicht auch noch für andere Arbeiten eingesetzt, hatte Tim hinzugefügt.
    Lydia war belustigt gewesen. Wenn die Katerina Station mit mehr als einer Million Morgen Land nicht groß ist, was versteht er dann unter groß? hatte sie überlegt.
    Als sie hinter sich ein Fahrzeug hörte, drehte sie sich um.
    Wahrscheinlich würden Sarah oder Rolf Simpson sie abholen. In einer Staubwolke hielt der Wagen neben ihr an, und ein Hund, ein goldfarbener Labrador, sprang vom Rücksitz des zerbeulten Allzweckautos. Er lief auf Lydia zu, setzte sich vor sie hin und gab ihr die Pfote.
    "Hallo", sagte Lydia, während sie sich vor den Hund hockte und ihm feierlich die Pfote schüttelte. "Wer bist du? Du bist ja ausgesprochen gut erzogen."
    "Es freut mich, dass Ihnen mein Hund gefällt. Okay, Meg, zurück ins Auto!" ertönte plötzlich eine männliche Stimme.
    Meg gehorchte, nachdem sie dem Mann, der sie kurz streichelte, die Hand geleckt hatte.
    Wie betäubt richtete Lydia sich auf. Kein Zweifel, sie hatte sich nicht getäuscht. Es war Joe Jordan, der da vor ihr stand, obwohl er anders aussah als bei der ersten Begegnung.
    "Was, zum Teufel, machen Sie denn hier?" stieß sie ganz spontan hervor und betrachtete ihn. Seine Kleidung war staubbedeckt, und den alten Cowboyhut hatte er nach hinten geschoben. Trotzdem wirkte er ungemein beeindruckend und attraktiv.
    "Guten Morgen, Miss Lydia Kelso - nein, Mrs. Lydia Kelso." Joe Jordan schien die Worte absichtlich in die Länge zu ziehen, während er sich betont lässig an die Kü hlerhaube seines Wagens lehnte. Mit seinen braunen Augen musterte er Lydia von oben bis unten. Sie trug eine olivgrüne Hose und eine ärmellose Weste aus demselben Material, dazu ein ecrufarbenes Shirt und elegante braune Laufschuhe.
    Ihr Haar ist zerzaust, aber
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