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Rettungslos verliebt

Rettungslos verliebt

Titel: Rettungslos verliebt
Autoren: Lindsay Armstrong
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fängst wieder an zu leben?"
    "O nein! Du nicht auch noch."
    "Hat dein Vater dich etwa schon gefragt?" . Lydia schüttelte den Kopf.
    "Nein, aber Daisy. Was wollt ihr eigentlich? Ich genieße das Leben und freue mich auf den neuen Job."
    "Okay." Chattie hatte so ausgesehen, als hätte sie noch etwas hinzufügen wollen. Stattdessen hatte sie ihre Nichte umarmt und ihr versprochen: "Überlass die beiden mir, ich kümmere mich um sie."
    Lydia zog den Nadelstreifenhosenanzug aus und ihren Morgenmantel aus Seide über. Dann setzte sie sich vor die Frisierkommode und bürstete ihre langen Haare.
    Nach dem einen Ehejahr mit Brad war sie wieder in ihr früheres Zimmer gezogen, und es war ihr so vorgekommen, als wäre sie nie weg gewesen.
    Sie hatte Brad an der Universität kennen gelernt, wo er BWL
    studierte. Wegen ihrer gleichen Nachnamen waren sie aufeinander aufmerksam geworden und hatten sich sogleich ineinander verliebt. Es hatte Lydia zunächst beunruhigt, dass sie Brad so sehr liebte, denn sie hatte sich fest vorgenommen, konzentriert zu lernen, um ihr Studium erfolgreich zu beenden und ihre Karriere aufzubauen. Doch auch in dieser Hinsicht hatten sie sich perfekt ergänzt und sich gegenseitig genug Freiraum für das Studium gelassen.
    Wir hatten eine wunderschöne Zeit, dachte Lydia jetzt. Kaum jemand hätte vermutet, dass sich hinter Brads ernstem Gesicht mit der Brille so ein humorvoller Mensch verbarg. Er war nicht nur hochintelligent gewesen und hatte ein phänomenales Gedächtnis gehabt, sondern hatte auch erstaunlich leidenschaftlich auf Lydias ständig wachsende Liebe reagiert.
    Sie vermisste seine Wärme, seine Zärtlichkeit und sein Lachen. Und manchmal sehnte sie sich auch noch körperlich nach ihm.
    Eine so tiefe Liebe wie mit Brad würde sie nie wieder erleben, davon war sie überzeugt. Deshalb hasste sie es geradezu, wenn man ihr den gut gemeinten Rat gab, sich wieder für Männer zu interessieren.
    Plötzlich fiel ihr ein, dass Joe Jordan indirekt angedeutet hatte, sie sei nicht so feminin wie ihre schöne Schwester.
    Sie legte die Bürste hin und betrachtete sich im Spiegel. Was würde er sagen, wenn er wüsste, was ich unter dem Hosenanzug anhatte? fragte sie sich.
    Unter dem roten Morgenmantel trug sie noch das Top und den winzigen Slip aus mitternachtsblauer Seide und Spitze. Sie stand auf und legte die Hände auf die Hüften, ehe sie sich langsam vor dem Spiegel drehte. Es stimmte, sie sah nicht aus wie Daisy, die eine herrlich üppige Figur hatte. Aber sie war groß, schlank und bewegte sich sehr geschmeidig. "Du wirkst unglaublich sinnlich und hast zum Verrücktwerden schöne lange Beine", hatte Brad immer gesagt.
    Natürlich hat nicht jeder Mann den gleichen Geschmack, überlegte sie und lächelte, während sie sich wieder hinsetzte. Sie trug gern moderne sportliche Kleidung, die vielleicht zuweilen etwas streng wirkte, aber bequem war. Außerdem kaufte sie leidenschaftlich gern Schuhe, Handtaschen und feinste Dessous.
    Na bitte, Mr. Jordan, was wollen Sie mehr? schoss es ihr durch den Kopf. Am liebsten hätte sie ihm die Zunge herausgestreckt, aber er war ja nicht da.
    Plötzlich wurde ihr bewusst, was sie da dachte. Wie konnte das passieren? Noch vor wenigen Minuten war sie traurig gewesen und hatte ihr Schicksal als ungerecht empfunden. Wieso dachte sie dann auf einmal an einen anderen Mann? Noch dazu an einen, in den ihre Schwester verliebt war und mit dem sie vielleicht sogar geschlafen hatte?
    Lydia schloss die Augen und presste die Hände fest zusammen, bis Brads Bild wieder vor ihr aufstieg.

2. KAPITEL
    Einige Tage später war Lydia auf dem Weg zur Katerina Station im Victoria River District im Northern Territory, fünfhundert Kilometer südlich von Darwin. Zuerst war sie nach Townsville geflogen und zwei Tage bei Brads Eltern in North Queensland geblieben, dann hatte sie noch einen Tag in der veterinärmedizinischen wissenschaftlichen Abteilung der Northern-Territory-Universität verbracht.
    Auf der Farm würde sie den Tierarzt Tim Patterson vertreten, der ein Studienfreund war. Vor mehreren Monaten hatte er ihr geschrieben, er würde eine Zeit lang nicht praktizieren und sich einen langjährigen Traum erfüllen: Er würde auf einer Rinderfarm arbeiten.
    Vor einigen Wochen hatte er begeistert über das Leben auf der Farm berichtet. Aber aus persönlichen und beruflichen Gründen musste er früher als geplant nach Hause zurück. Deshalb hatte er Lydia gefragt, ob sie für ihn
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