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Rettungslos verliebt

Rettungslos verliebt

Titel: Rettungslos verliebt
Autoren: Lindsay Armstrong
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sagte Daisy würdevoll.
    "Doch jetzt müssen wir endlich Klartext reden", fuhr Lydia entschlossen fort. "Wenn du Joe Jordan liebst und er deine Liebe erwidert und wenn er dich heiraten will, hast du meinen Segen. Wenn es jedoch nicht so ist, spielst du ein gefährliches Spiel. Dabei hast du es gar nicht nötig, Männer zu verführen, nur um ein Baby zu bekommen."
    Daisy drehte die Bürste in den Händen hin und her. "Du weißt ja nicht, wie das alles ist, Lyd. Du hast dich ein einziges Mal verliebt, und es war perfekt - bis Brad starb. Aber ich habe noch nie eine so perfekte Beziehung gehabt." Sie wischte sich eine Träne weg.
    "Könnte es daran liegen, dass du eine Spur zu offenherzig oder nicht zurückhaltend genug bist?" wandte Lydia behutsam ein. "Tu doch zur Abwechslung mal so, als wärst du unnahbar."
    "Eine gute Idee! Vielleicht würde Joe darauf wirklich reagieren!" rief Daisy begeistert aus.
    "Vergiss Joe Jordan ..." begann Lydia und biss sich sogleich auf die Lippe.
    "Warum?"
    "Na ja, du hast doch selbst gesagt, dass er launisch und sarkastisch sei.
    Mit einem solchen Mann gibt es immer Probleme. Du brauchst einen Musiker, der dieselben Interessen hat und so sensibel und kreativ ist wie du."
    Daisy blickte nachdenklich ins Leere. "Da ist dieser Oboist, der neu zu uns ins Orchester gekommen ist. Ich finde ihn ausgesprochen nett und weiß, dass er sich für mich interessiert. Aber nein, es würde nicht funktionieren."
    "Das kannst du sicher jetzt noch nicht beurteilen. Wie kommst du überhaupt darauf, dass es nicht funktionieren würde?"
    "Weil er jünger ist als ich. Er ist in deinem Alter, glaube ich."
    Sekundenlang war Lydia sprachlos. Auf der einen Seite plante ihre Schwester, ein Kind von einem ganz bestimmten Mann zu bekommen und es allein großzuziehen, während sie sich andererseits eine ganz normale Beziehung mit einem nur wenige Jahre jüngeren Mann nicht vorstellen konnte.
    "Drei Jahre sind doch kein großer Unterschied", erwiderte sie schließlich.
    "Doch. Wenn ich dreißig bin, ist er erst Ende zwanzig. Noch schlimmer ist, wenn ich fünfzig bin, ist er immer noch in den Vierzigern. Meiner Meinung nach müsste es genau umgekehrt sein, weil Frauen schneller alt werden als Männer, oder?"
    Lydia hatte das Gefühl, dass ein jüngerer Mann gut zu Daisy passen würde. Sie nahm sich jedoch vor, sich vorerst nicht mehr in das Leben ihrer Schwester einzumischen.
    "Warum lässt du die Dinge nicht einfach auf dich zukommen?" fragte sie leise und nahm den silbernen Rahmen mit Brads Foto in die Hand.
    Sie betrachtete es sekundenlang. Dann blinzelte sie die Tränen weg und legte es obenauf in den Koffer.
    Sogleich sprang Daisy auf und kniete sich vor Lydia. " Vermisst du ihn immer noch sehr, Liebes?" Sie nahm Lydias Hände. "Ich habe gehofft, der Schmerz würde im Lauf der Zeit nachlassen."
    "Er hat auch schon nachgelassen." Lydias Stimme klang unsicher.
    "Nur manchmal ist es eben immer noch sehr schwer. Ich weiß selbst nicht, warum."
    "Weißt du, Lyd, du machst dir so viele Sorgen um mich. Jetzt muss ich dir auch mal etwas sagen. Brad wäre es bestimmt nicht recht, dass du dein Leben lang unglücklich bist. Dafür hat er dich zu sehr geliebt.
    Es ist schon fünf Jahre her und Zeit für dich, wieder richtig am Leben teilzunehmen. Du brauchst dich nicht schuldig zu fühlen, wenn du einen anderen Mann kennen lernst."
    Lydia lächelte gequält. "Das Problem ist, es ist mir völlig egal, ob ich einen anderen kennen lerne oder nicht. Männer interessieren mich nicht besonders, außer ..." Unvermittelt unterbrach sie sich. Der einzige interessante Mann, der mir in den letzten Jahren begegnet ist, ist Joe Jordan, gestand sie sich ein und hätte ihre Gedanken beinah laut ausgesprochen.
    "Gib es da jemanden?" Daisy war neugierig geworden.
    "Nein", behauptete Lydia rasch.
    "Aber du wolltest doch eine Einschränkung machen."
    "Ja, ich wollte sagen, außer den Männern, die sowieso nicht zu haben sind", improvisierte sie und überlegte, dass die Bemerkung gar nicht so falsch war.
    "Immerhin könnte es ein Anfang sein." Daisy runzelte die Stirn.
    "Kenne ich ihn?"
    "Nein, bestimmt nicht ."
    "Ist er verheiratet?" Daisys Stimme klang verständnisvoll und mitfühlend. "Die Besten sind ja meist in festen Händen."
    "Genau. Hat nicht gerade Chattie gerufen?" Ihre Tante Charlotte Kelso, die von allen Chattie genannt wurde, wohnte mit ihnen zusammen in dem großen, alten Haus in Bronte. Dieser Vorort von Sydney lag am Meer, und
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