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Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott

Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott
Autoren: Thomas Folgmann
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machen. Ein Problem, mit dem womöglich auch die Söldner der Kasernenwelten zu kämpfen hatten: Sie hatten die komplette Ausstattung, wussten aber wohl nichts damit anzufangen. Vince hatte in dem kleinen Raumer ebenfalls keine Möglichkeiten gehabt, sich zu entfalten, und wollte sein Meister ihn weiter als Begleiter oder gar Bodyguard nutzen, würde er ihm ab und zu Freigang gewähren müssen.
     
    Zeitgleich mit den ersten Hitzeausläufern und der damit verbundenen Strahlung erreichten die beiden ihr Schiff. Nahezu von den Druckwellen getragen, verschwanden sie schließlich in dessen sich schnell öffnender Schleuse.
     
    Das auf Rynyda I ausbrechende Chaos interessierte die beiden schon nicht mehr, als der Raumer startete und, einen glühenden Schweif nach sich ziehend, durch die Atmosphäre brach.
     
    So sehr dieser Rückschlag ihn wurmte, so groß war gleichzeitig der Ehrgeiz, entsprechenden Ersatz zu finden. Natürlich wäre es einfacher gewesen, mit dieser Sendeanlage alle Sammler- oder Kasernenwelten zu erreichen und zu unterjochen. Aber gleichzeitig wuchs mit der Herausforderung, jetzt einen neuen Zugang zu finden, auch der spätere Ruhm … Ruhm, in dem er sich jetzt schon sonnte, der ihm zustand, aber noch nicht zur Genüge ausgesprochen wurde. Oder von ihm ausgelebt werden konnte …
     
    Während diese Gedanken nur einen winzigen Teil des brillanten Gehirns des kleinen Mannes beschäftigten, war die weitaus größere Anzahl der grauen Zellen damit befasst, Signale zu senden, die mittels der Finger auf eine Tastatur übersetzt wurden und Informationen lieferten, die von den Sensoren des Raumers aufgenommen und von den Monitoren abgelesen wurden. Er konzentrierte sich darauf, sie zu verarbeiten, um daraus neue Schlüsse zu ziehen und nach nicht allzu langer Zeit den Haifischraumer zu einem weiteren Planeten des Systems zu steuern, in dem sie sich befanden.
     
    Der Mann schloss für einen Moment die Augen und versuchte, die in den letzten Stunden gewonnen Erkenntnisse zu ordnen und abzuspeichern.
     
    Der kurze Kontakt mit den Ts!gna hatte ihm nicht wirklich Wesentliches gebracht. Ultraschallkommunikation. Als ob er das nicht schon vorher gewusst hätte. Schwarmintelligenzen. Grundsätzlich eine nette Idee, aber wer war er, dass er sein Wissen mit anderen teilte? Nichtsdestoweniger funktionierten auch diese Termitenwesen offensichtlich zur Zufriedenheit ihrer früheren Herren. Die Kallia.
     
    Zu wenige Informationen. Spekulationen und spärliche Glaubensbruchstücke, die er auf der Kasernenwelt gewonnen hatte.
     
    »Wer sind die Kallia? Die Sammler. Warum diese extreme Feindschaft zu einer windigen Söldnerorganisation …?«
     
    Zu seiner Überraschung unterbrach ihn der bis dahin ruhig in der Zentrale stehende Vince.
     
    »Die Kallia ehren uns, indem sie uns für sich kämpfen lassen. Sie nähren und lehren uns. Wir dürfen ihnen dienen …«
     
    Es entstand eine kurze Pause, und der Kleinere der beiden blickte fasziniert auf den muskulösen Koloss ihm gegenüber. Hatte der von ihm manipulierte Wanderlustvirus noch so viel Kraft, dass er selbst die Gedanken des Betroffenen beeinflusste? Seine Suggestivdroge hätte Derartiges doch längst aus dem Weg räumen müssen …
     
    »So wie ich Euch dienen darf.«
     
    Diese Aussage zauberte so etwas wie ein Lächeln auf das Gesicht des Mannes am Kontrollpult. So weit funktionierte das Überschreiben des Virus also. Fände er an seinem nächsten Ziel eine weitere Station der Kallia, musste er vorbereitet sein. Der Virenträger verschaffte ihm den Zugang, das war sicher. Er bräuchte einen Insektoiden, der ihm diente, der den degenerierten Nachfolgern der ursprünglich ›Gesammelten‹ vorspiegeln konnte, dass er tatsächlich Kallia sei.
     
    Zumindest so lange, bis sie ihn selbst als ihren Herrscher anerkannten. Als ihren Kaiser an ihn glaubten. Er würde ihr Gott sein, und alle dürften ihm dienen. Ewig. Schließlich war er unsterblich. Ein unsterblicher Gottkaiser.
     
    Wiederum war es nur kleiner Bereich in seinem Gehirn, der diese Fantasien auslebte. Erneut erfassten seine Sinne in dieser Zeit die Umgebung, analysierten und berechneten, als würden die Spuren von Ts!gna-Schleim, die bereits an den Stiefeln zu trocknen begannen, noch ausreichen und als …
     
    »Was hältst du davon, wenn ich dir ein paar Flügel schenkte? Mandibeln wären auch nicht schlecht, oder?«
     
    Er wartete die Antwort nicht ab und bedeutete dem Muskelmann nur, ihm zu
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