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Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden
Autoren: Irene Salzmann
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habe nicht vor, Mr. Cornelius ein Leid zuzufügen. Als Arzt sollten Sie wissen, Pakcheon, was getan werden muss und dass Verdrängen und Wunschdenken niemandem hilft.«
    »Ich verdränge nichts!«
    »Schon gut«, sagte Cornelius und seufzte. Er rollte seinen linken Ärmel hoch und hielt Dr. Ekkri den Arm hin. »Wahrscheinlich gehe ich schneller an Blutmangel als an dem Virus zugrunde …«
    »Sie haben bereits genug Blut«, beharrte Pakcheon. »Wenn Sie schon wieder solche Mengen abnehmen, schwächen Sie Cornelius und beschleunigen womöglich den Krankheitsverlauf. Also: Was ist los? Welchen Irrtum wollen Sie ausschließen?«
    Dr. Ekkri ließ sich nicht beirren und setzte geschwind die Nadel an Cornelius’ Armbeuge. »Es wäre zu früh, jetzt schon etwas verlauten zu lassen.«
    »Warum?«
    »Gedulden Sie sich noch einige Stunden.«
    »Sie sollten einen Telepathen nicht reizen.«
    »Wenn Sie meine Gedanken lesen wollen, kann ich Sie nicht daran hindern. Bedenken Sie jedoch die Enttäuschung, wenn meine Vermutung falsch ist.«
    Cornelius hob den Kopf. »Das klingt, als –«
    »Nichts!«, fiel Dr. Ekkri ihm unwirsch ins Wort. »Gar nichts. Und jetzt halten Sie mich nicht auf, sonst dauert es umso länger.« Der Schott des Quarantänezimmers schloss sich hinter ihm.
    Pakcheon reichte Cornelius ein Glas Wasser. »Trinken Sie. Oder wollen Sie lieber den Rotwein?«
    »Keinen Wein.« Zum einen handelte es sich um billigen, wenig aromatischen Sauerampfer , der nicht schmecken, sondern die Blutbildung unterstützen sollte, zum anderen vertrug Cornelius keinen Alkohol. »Dr. Ekkri hat doch irgendetwas gefunden, sonst würde er nicht den Geheimniskrämer spielen. Haben Sie nichts aufschnappen können?«
    »Ich habe der Versuchung, seine Gedanken zu lesen, nur mit Mühe widerstehen können. Aber wenn Sie es wollen, dann …«
    »Nein. Nein, es ist in Ordnung. Ich dachte nur … vielleicht … ganz zufällig …« Cornelius schüttelte bedauernd den Kopf. »Ich weiß, dass Sie die Privatsphäre anderer achten und nur wenn es wirklich sein muss, ohne Erlaubnis in fremden Köpfen nach Informationen suchen. Und das hier ist kein Notfall. Was machen schon ein paar Stunden mehr oder weniger. Dr. Ekkri wird uns schon sagen, was ihn stutzen ließ, wenn er sich Gewissheit verschafft hat. Wahrscheinlich würde ich genauso handeln, bevor ich in jemandem Hoffnung wecke und dann …«
    »Aber er hat bereits Hoffnung in Ihnen geweckt«, sagte Pakcheon mitfühlend, »und durch sein Schweigen die Spannung geschürt. Soll ich nicht doch …?«
    »Nein. So kann ich mich wenigstens noch einigen Illusionen hingeben.«
    »Machen Sie uns beiden nichts vor. Sie wollen Klarheit haben. Wie ich. Wenn wir wissen, woran wir sind, wissen wir auch, was wir als Nächstes tun. So oder so.«
    »Ich zweifle nicht daran, dass Sie bereits Pläne für mich haben, was auch immer Dr. Ekkri findet. Und ich bin jetzt schon mit allem einverstanden. Wollen wir eine Partie Trisolum spielen?«
    Obwohl ihm Cornelius das Stichwort für eine zweideutige Antwort geliefert hatte, verzichtete Pakcheon darauf zu scherzen. Sie waren beide nicht in der Stimmung dazu.
    Aus der einen Partie wurden drei, die Cornelius allesamt sehr schnell verlor, da es ihm an der notwendigen Konzentration mangelte, obwohl Pakcheon, der das Spiel erst vor Kurzem erlernt hatte, kein versierter Gegner war. Bevor sie eine vierte Runde beginnen konnten, die keinen von ihnen wirklich zerstreute, kehrte Dr. Ekkri zurück.
    Er brachte ein kleines Gerät und Sally McLennane mit.
    Das , dachte Cornelius, kann kein gutes Zeichen sein. Innerlich wappnete er sich für das Schlimmste. Trotzdem konnte er es sich nicht verkneifen, die Direktorin des Raumcorps mit einem falschen Lächeln zu begrüßen. »Wie Sie sehen, Ma’am, habe ich doch noch ein freies Zimmer gefunden. Was verschafft einem Zivilisten wie mir die Ehre Ihres Besuchs?«
    Sally McLennane ignorierte seinen Zynismus und wandte sich brüsk an Dr. Ekkri. »Sie haben mich gebeten, in die Krankenabteilung zu kommen, weil Sie eine wichtige Entdeckung gemacht haben. Also, ich bin da. Fassen Sie sich kurz. Ich habe noch andere Dinge zu erledigen.«
    Dr. Ekkri räusperte sich und blickte Cornelius an.
    Pakcheon griff nach der Hand seines Freundes.
    »Also …«, Dr. Ekkri räusperte sich erneut. »Sie sind wirklich ein bemerkenswerter junger Mann, Mr. Cornelius. Immer wieder für eine Überraschung gut. Auch diesmal. Sie sind … völlig gesund!«
    Cornelius
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