Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch

Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch
Autoren: Irene Salzmann , Thomas Folgmann
Vom Netzwerk:
niedergelegt? Oder wäre es zu einem Blutbad gekommen?
    »Einen nutzlosen Fresser weniger.«
    »Die Lebensmittel werden euch in wenigen Jahren ausgehen.« Aziell bemerkte, dass er plapperte, um Zeit zu schinden. Warum konnte kein Wunder passieren? »Was macht ihr dann? Oder wisst ihr, wie man sich um die Plantagen und das Vieh kümmert? Wie man die Fabriken in Gang bringt? Defekte Maschinen repariert? Was tut ihr, wenn sich einer von euch ein Bein bricht oder Fieber bekommt? Kannst du deinen Freunden dann helfen?«
    »Maul halten, Alter!« Kid’ders Finger umkrampfte den Auslöser der Waffe. Anscheinend hatte er doch noch Skrupel, einfach abzudrücken. Plötzlich wirkte er nervös, als wäre die bisherige Ruhe bloß vorgetäuscht gewesen.
    »He, Kid’der!« Ein pickliger Junge lief auf den Anführer zu, den Arm voller Schachteln, die Holo-Filme enthielten. »Guck mal, was die hier gebunkert haben. Pornos! Por-nos!« Er betonte jede Silbe und kicherte hysterisch. »Richtig versautes Zeug. Die ziehen wir uns nachher gleich rein. Und dann –«
    Er konnte dem Schlag mit der Waffe nicht ausweichen. Kid’der traf ihn an der Stirn. Mit einer heftig blutenden Platzwunde taumelte der Junge zurück und die kleinen Boxen fielen auf den Boden.
    »Bist du bescheuert?«, fauchte Kid’der mit einem irren Glitzern in den Augen. »Lass mich mit der Scheiße in Frieden.«
    Die anderen Kinder hatten erschrocken aufgeblickt, sich dann jedoch schnell wieder abgewandt, um heftiger als zuvor das Inventar von Sharita’s Shell auseinanderzunehmen. Keiner stand Pickelgesicht bei oder kümmerte sich auch nur um dessen Verletzung.
    Erst wir Alten, dann die Kinder, schließlich seine Kumpel – der Kerl ist verrückt , erkannte Aziell . Und keiner hat es gemerkt. Die Eltern nicht, die Richter nicht, die Therapeuten nicht … niemand.
    Dann wandte sich Kid’der wieder Aziell zu. »Und nun zu dir.« Die letzten Skrupel waren wie fortgewischt. Neugierde und Spannung standen in Kid’ders Gesicht.
    Der freut sich wirklich, es auszuprobieren …, wie es ist zu … töten. Ich bin erledigt.
    Aziell spannte unwillkürlich alle Muskeln an in Erwartung des Schusses, dem er nicht ausweichen konnte.
    Kid’ders Finger krümmte sich um den Abzug.

Kapitel 7
     
    Die vier alten Männer mussten noch eine weitere Nacht auf der Straße campieren, bevor sie die ersten Wegweiser zum Industriegebiet passierten. Den Gleiter hatten sie, nachdem die Strecke weitestgehend frei befahrbar war, neben der Straße geparkt und zurückgelassen. Ob die Energie für den Rückflug zum Resort genügte, würde sich später zeigen. Als sie mit dem Transporter losgefahren waren, hatten sie nicht daran gedacht, auch für den Gleiter Ersatzladungen aus den Wracks zu besorgen.
    Die Fahrerkabine war, neben Fahrer- und Beifahrersitzen, mit einer Bank und einer Schlafkajüte ausgestattet, sodass alle vier genügend Platz fanden. Obwohl die Reise nur langsam voranging, war die Laune gut. Die unregelmäßigen Stopps, die notwendig waren, wenn doch mal wieder ein Fahrzeug so ungünstig im Weg lag, dass es nicht einfach beiseitegeschoben werden konnte, wurden ausgiebig zur Entspannung genutzt. Vorräte hatten sie genügend gesammelt und so machten sie sich nicht wirklich Sorgen, dass sie diesbezüglich Probleme bekommen könnten.
    Ein echtes Hindernis waren die Barrikaden, die im Industriegelände aufgehäuft waren.
    »Was soll das denn?«
    Llachian war die letzten Kilometer flott unterwegs gewesen und musste abrupt bremsen, als er, nachdem er eine langgestreckte Kurve um eine gewaltige Lagerhalle fuhr, plötzlich mit einer Mauer aus Blech konfrontiert wurde, die die Straße blockierte.
    »Da nützt uns unser Pflug auch nichts mehr«, kommentierte Henry die Lage.
    Die Männer überlegten sich noch die nächsten Schritte, als die ersten Schüsse fielen. Prasselnd schlugen Schrotkörner gegen die Windschutzscheiben, konnten das Sicherheitsglas aber noch nicht brechen.
    Llachian schob ruckartig den Rückwärtsgang ein und trat das Beschleunigungspedal durch. Die Länge des Fahrzeugs machte ihm fast einen Strich durch die Rechnung. Der Auflieger stellte sich etwas schräg zur Fahrtrichtung und nur durch schnelles Gegenlenken konnte Llachian verhindern, dass sie kippten.
    Sicher fuhr er den Transporter rückwärts, die Kurve zurück hinter die Halle, wo er erneut stoppte.
    »Wieso bleibst du hier stehen? Wenn die uns hinterherkommen! Wir sind ihnen doch völlig hilflos ausgeliefert! Wieso
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher