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Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch

Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch
Autoren: Irene Salzmann , Thomas Folgmann
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sich ein unförmiges Etwas an der Halle vorbei und schwenkte in ihre Richtung. In den gewaltigen Gleitketten hingen noch Teile der Barrikade, die das Ungetüm offenbar einfach durchbrochen hatte. Langsam schob es sich auf die vier Männer und ihren Transporter zu.

Kapitel 8
     
    Glen’dan Aziell schloss die Augen und wartete auf den tödlichen Schuss, auf das Brennen des Energiestrahls, der sich in seine Brust fraß. Oder würde sein Kopf das Ziel sein? Auf jeden Fall würde es schnell gehen, der Schmerz nur kurz sein – und dann gar nichts mehr.
    Hoffentlich.
    »Wo habt ihr das Schiff versteckt?«, hörte er Kid’ders Stimme.
    »Es gibt kein Schiff.«
    »Natürlich gibt es eins. Wenn du mir verrätst, wo es ist, lasse ich dich laufen.«
    Aziell schwieg. Ein Schiff? Kann es sein, dass es auch ihn erwischt hat? Kid’der ist genau im richtigen Alter. Vielleicht hat ihn das überschnappen lassen.
    »Dann eben nicht«, sagte der Junge.
    Wenigstens hatte Aziell den anderen etwas Zeit verschafft, um sich zu verstecken. Vielleicht würde Roots dafür sorgen, dass alle die Stadt verließen. Immerhin funktionierten viele Fahrzeuge und Gleiter noch. Es sollte möglich sein, eine andere Ortschaft oder eine Farm zu erreichen, um dort zu überleben, bis Hilfe kam.
    Aziell wartete.
    Er war müde.
    Und wartete.
    Der Schuss blieb aus.
    Stille.
    Mehrere polternde Geräusche.
    Dann ein Klatschen.
    Verwirrt öffnete Aziell die Augen. Hatte Kid’der am Schluss doch noch der Mut verlassen? Oder hatte eines der Kinder den kaltblütigen Mord verhindert? Waren vielleicht die anderen Alten gekommen, um ihn zu retten?
    Mit der Szene, die sich vor ihm abspielte, hatte er jedenfalls nicht gerechnet. Er blinzelte.
    Sieben Personen in unförmigen Raumanzügen hatten die Kneipe betreten. Sie hielten klobige Waffen auf die Kinder gerichtet, die angesichts der beeindruckenden Größe dieser Strahlengewehre ihre kleinen Schocker und Strahler hatten fallen lassen.
    Einer der Neuankömmlinge, vermutlich der Anführer – auf seiner Brust prangte ein prächtiges Symbol, das Aziell nicht kannte –, hielt Kid’ders Waffenhand umklammert, sodass dieser den Schuss nicht hatte auslösen können. Eine Ohrfeige schickte den Jungen auf den Boden und der Strahler verblieb in der Hand des Unbekannten.
    Sogleich trat ein anderer Raumfahrer hervor, zerrte Kid’der auf die Beine, legte ihm Fesseln an und trieb ihn zu seinen Kameraden, die sich ängstlich in eine Ecke drückten.
    Nun ging der Anführer auf Aziell zu, der wie versteinert auf seinem Stuhl hockte.
    Die Fremden hatten eine humanoid wirkende, bullige Statur, doch ihre Helme wiesen vorn eine Ausbuchtung auf. Hinter dem Spezialglas sah Aziell eine milchige Atmosphäre wirbeln, aus der sich ein nichtmenschliches Gesicht mit einer langen Schnauze schälte. Ein übler Hauch Methan stieg in Aziells Nase.
    Xoatl.
    Er hatte von den Methanatmern gehört, aber noch nie einen gesehen. Marin lag zu weit entfernt von ihrer Heimatwelt, als dass ein Schiff Kurs auf diese jung besiedelte Welt genommen hätte, die nichts bot, was für die Xoatl von Interesse gewesen wäre.
    »Sind Sie verletzt?« Der Xoatl wiederholte die Frage.
    Erst jetzt verstand Aziell die bellenden Worte, die aus dem Außenlautsprecher drangen.
    »Nein, Sie sind rechtzeitig gekommen. Danke für Ihre Hilfe!«
    »Mein Name ist Rwarr-wruu«, stellte sich der Methanatmer vor. »Ich bin der Kommandant der …« in Aziells Ohren klang der Name des Schiffes wie ein Heulen; er hätte ihn nicht wiederholen können. »Wir haben Ihren Notruf empfangen und bringen Hilfe.«
    Erleichtert atmete Aziell auf und sank leicht in sich zusammen. Er fühlte sich völlig ausgelaugt. »Danke«, konnte er nur stammeln. »Danke! Sie ahnen gar nicht, wie froh wir sind, dass Sie hier sind.«
    Das Mienenspiel des Xoatl blieb unlesbar. »Was brauchen Sie? Wir können alles liefern. Oder wollen Sie auf einen anderen Planeten gebracht werden? Ich fürchte, dass auf den meisten von euch Sauerstoffatmern bewohnten Welten ein ähnliches Chaos herrscht wie hier und man Ihnen auf den wenigen nicht betroffenen Planeten die Einreise verweigern wird, aus Angst, dass Sie das Wanderlustvirus einschleppen könnten.«
    »Wanderlustvirus?«
    Rwarr-wruu achtete nicht auf den Einwurf. »Ich empfehle Ihnen und Ihren Leuten, vorerst hier zu bleiben. Hier sind Sie in Sicherheit und haben akzeptable Lebensbedingungen. Wir liefern Ihnen Lebensmittel und alles, was sie benötigen. Meine Leute
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