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Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch

Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 044 - Zusammenbruch
Autoren: Irene Salzmann , Thomas Folgmann
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haben wir nicht daran gedacht, uns zu bewaffnen?« Mejos und Erks Stimmen überschlugen sich schier und die beiden agierten mehr und mehr panisch.
    Henry war von der Situation genauso überrumpelt worden, war sich aber ganz und gar nicht darüber im Klaren, was da tatsächlich passiert war. Er beobachtete ihren Fahrer, der das Lenkrad nach wie vor fest umklammert hielt. Er legte seine Hand auf die von Llachian. »Schätze, du kannst loslassen. Klasse Fahrt. Und ihr«, wandte er sich den hinten sitzenden Männern zu, »haltet mal für einen Moment die Klappe.«
    Die Überraschung, dass der sonst ruhige Henry so energisch auftrat, sorgte sofort für Ruhe.
    Llachian wischte sich mit zitternden Händen den Schweiß von der Stirn und sah seine Begleiter mit großen Augen an.
    »Hat da tatsächlich jemand auf uns geschossen?«
    Henry deutete auf die Kratzer, die auf der Frontscheibe zu erkennen waren. »Sieht so aus.«
    »Aber warum bleiben wir dann hier?«, wiederholte Erk seinen vorherigen Einwand.
    »Es wurde nicht geschossen, als wir zurückfuhren. Wir sollten wohl nur davon abgehalten werden, uns die Industrieanlagen und was sich sonst hinter den Barrikaden verbirgt, näher anzusehen.«
    »Da braucht es nicht viel mehr, um mich davon abzuhalten«, ließ sich Mejo vernehmen. »Mir reicht’s, und wir können sofort wieder umdrehen und zurück zum Resort fahren.«
    »Womit aber kein einziges Problem gelöst wäre«, antwortete Henry ruhig.
    Llachian hatte mehrmals tief durchgeatmet und schien wieder die Ruhe selbst zu sein, als er Henry zustimmte. »Wir wollten Nahrung und andere Güter zum Resort bringen. Bis wir zurückkommen, dürfte leicht eine Woche vergangen sein. Wer weiß, wie die Zustände bis dahin auf Faun sein werden. Ewig reichen die Vorräte dort auch nicht.«
    »Aber wir haben doch genügend Lebensmitteltrucks und andere Transporter gesehen. Wenn wir die alle …«
    »Zum einen wissen wir nicht, in welchem Zustand sich deren Ladung befindet, und nach einigen Tagen und Nächten ohne Kühlung möchte ich mir den Zustand mancher Sachen gar nicht weiter vorstellen.«
    »Zum anderen«, ergänzte Henry, »wissen wir nicht, ob überhaupt Ladung vorhanden ist. Bevor wir darüber weiterdiskutieren, sollten wir uns erst mit unserer aktuellen Lage befassen. Ich finde, wir müssen schon noch versuchen herauszufinden, was hier gespielt wird. Vielleicht ist es nur ein einzelner Verrückter, der gar nicht weiß, was er tut, was um ihn herum vorgeht …«
    »Oder eine ganze Armee von Verrückten, die nur darauf aus ist, die Herrschaft über Shahazan zu übernehmen«, orakelte Mejo düster.
    »Jetzt übertreib mal nicht so«, antwortete Erk. »Sieh es als Abenteuer an …«
    »Ich bin zu alt für Abenteuer!«
    »Das hättest du dir überlegen sollen, bevor du mit uns auf Tour gegangen bist«, bemerkte Llachian und grinste ihn an. Er öffnete die Fahrertür und stieg aus. Draußen war ein dumpfes Dröhnen zu hören.
    »Was … Ach, egal. Wir sind ja alle alt genug, oder?«, sagte Mejo stöhnend und schob sich nach vorne, um ebenfalls das Fahrzeug zu verlassen. Henry und Erk waren auf der Beifahrerseite bereits ausgestiegen und gemeinsam betrachteten sie den Schaden, den der Beschuss verursacht hatte.
    »Eigentlich nicht viel passiert, oder? Aber ungewöhnliche Geschosse haben sie verwendet«, Henry zog einen unförmigen Metallsplitter aus der Karosserie ihres Transporters. »Womit kann so etwas denn abgefeuert werden? Das sieht ja eher nach einer Splittergranate aus.«
    Mejo blickte sich nervös um. »Sollte das jetzt beruhigend wirken? Dann hat es nicht funktioniert! Aber hört ihr das eigentlich nicht? Das sind bestimmt schon die Verfolger, die sich auf unsere Spur gesetzt haben. Und wenn die noch mehr derartige Splittergranaten im Handgepäck haben …«
    »Du hast definitiv zu viele Spionagegeschichten gelesen. Wahrscheinlich laufen einige der Maschinen hier im ganzen Gebiet noch leer weiter. Vielleicht kommt daher dieses Geräusch. Aber die Splitter …« Erk kam nicht mehr dazu, den Satz zu vollenden. Ein gewaltiges Scheppern war hinter der Halle laut geworden.
    Llachian, der sich zu Fuß auf den Weg gemacht hatte, um aus der Deckung der Halle einen Blick auf die Barrikade zu werfen, kam mit großen Schritten zurück zum Transporter gelaufen. »Steigt ein! Schnell!«
    Seine drei Beifahrer sahen ihm fragend entgegen, und als ihnen bewusst wurde, was er von ihnen verlangte, war es schon zu spät. Hinter Llachian schob
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