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Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost

Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost
Autoren: Sylke Brandt
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öffneten sich mit einem Flattern, und es dauerte eine ganze
Weile, bis sich der Blick von Jason Knight fokussieren konnte. Lange erkannte
er nicht mehr als Schemen. Einen Schatten vor etwas Hellem, mehr Dunkelheit
dahinter. Das Gefühl, in einem leeren Raum zu sein, in dem es wider hallte,
wie in einer noch nicht eingerichteten Wohnung. Jason blinzelte träge.
Er fühlte sich gut, was erstaunlich war. Er hatte sich seit einer Ewigkeit
nicht gut gefühlt. Er spürte keine Schmerzen und seine Schwäche
war die nach einem langen, erholsamen Schlaf ... Nun, einem etwas zu langen
Schlaf, wenn er den Geschmack in seinem Mund richtig deutete.
    Der dunkle Schemen bewegte sich, und Jason seufzte, als er die Mühe auf
sich nahm, wieder Herr über seine Augen zu werden. Er hätte sich liebend
gerne zurück in den Schlaf sinken lassen. Aber etwas war passiert. Er war
nicht mehr auf der Celestine II , die sich in einen Haufen welkes Gemüse
aufgelöst hatte. Er war aber auch nicht mehr auf der Kosang , es
fehlte der charakteristische Geruch des vizianischen Raumschiffs. Und er war
nicht bei den Outsidern, denn sein Gehirn war noch immer in seinem Kopf. Das
ließ nur zwei Möglichkeiten zu. Er war tot und im Jenseits –
dem dann erstaunlicherweise ein paar Möbel fehlten –, oder er war
an Bord eines befreundeten Raumschiffs. Und das würde dann bedeuten ...
    »Willkommen zurück auf der Ikarus «, begrüßte
ihn eine vertraute Stimme.
    Er spürte einen leichten Druck auf dem Arm, vermutlich eine Injektion.
Fast sofort klärte sich sein Blick.
    Ein Mann beugte sich über ihn, schmal und dunkelhaarig. War das nicht dieser
Arzt, der Genetiker ... Anande.
    »Danke«, krächzte Jason mit einer Stimme, die er mit Mühe
als seine eigene erkannte. »Wie ist ... was ...«
    »Oh, wunderbar.« Anande lächelte. Es sah aus, als hätte
er darin nicht viel Übung, aber die Geste war so hell, dass Jason auch
ohne weitere Worte wusste, dass alles in Ordnung war. »Wollen Sie die kurze
Version? Ich fürchte, für mehr werden Sie nicht lange genug wach bleiben
können.«
    »Gern.« Er hätte gerne etwas getrunken. Kein Wasser. Etwas, was
seine Stimmbänder frei brannte. Aber das gab es vermutlich nicht auf der
Krankenstation, zumal diese erstaunlich klein war und leer aussah.
    »Sie haben es geschafft, die Bombe im Nexoversum zu zünden und gerade
noch rechtzeitig durch das Sonnentor zu springen. Es ist hinter Ihnen kollabiert.
Im Nexoversum ist die Große Stille ausgebrochen. Die Ikarus hat
die Kosang in Empfang genommen, die ziemlich beschädigt ist, sich
aber wohl selbst repariert. Die Galaxis ist gerettet und Sie haben daran einen
erheblichen Anteil gehabt. Meinen Glückwunsch.«
    »Shilla?«
    »In der Stasiskammer der Kosang , oder wie auch immer das bei den
Vizianern heißt. Es geht ihr gut, so weit ich das sagen kann. Ich durfte
sie nicht untersuchen, aber Pakcheon hat mir versichert, das alles in Ordnung
ist. Er wird sie wieder wecken, wenn seine Leute wissen, wie sie mit der Shodan-Krone
umzugehen haben. Cornelius ist auch an Bord, noch. Er ist unverletzt.«
    »Taisho?«
    »Liegt in unserer Stasiskammer. Auch ihm geht es, den Umständen entsprechend,
gut.«
    Ein kurzer Moment der Stille. Jason spürte, wie sich Knoten in ihm lösten,
all seine Sorgen, alle Schrecken, alle Ängste. Alle Knoten, bis auf einen.
    »Lear«, murmelte er.
    »Wie bitte?«
    »Lear, der Mistkerl. Ich hab' da noch ... ich muss ...« Das Murmeln
verlor sich und Doktor Anande hob eine Augenbraue, als er sah, wie sich die
geballte Faust seines Patienten im Schlaf entspannte.
    Der Krieg gegen die Outsider war gewonnen.
    Aber es schien so, als würde auf den Wächter der Ushu eine ganz andere
Art von Kampf zukommen.

    »Wir können ihn hier behalten, in der Sicherheit des Schiffes. Er
kann hier zur Reife und zur Geburt kommen.«
    Die Stimme des Movators Para war neutral, aber Sentenza meinte trotzdem, einen
gewissen Eifer darin zu erkennen, die Spur des Wunsches, sie würden auf
seinen Vorschlag eingehen. Er warf einen Blick hinüber zu Sonja, dann auf
den Zylinder aus Metall und Glas, der ihren Sohn enthielt.
    »Wir danken dir für das Angebot«, antwortete Sonja ruhig, aber
bestimmt. »Ich bin mir sicher, dass Frederick hier sicher wäre und
mit allem versorgt werden würde, was er braucht.« Wenn sie log, dann
tat sie es mit einem aufrichtigen Gesicht. Die Spitzen ihrer
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