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Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost

Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost
Autoren: Sylke Brandt
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Meldung, Hanlin? Wo haben Sie so eine Meldung gelernt? Was wollen Sie mir damit
sagen? Dass wir auf Kollisionskurs mit einem Wrack sind?«
    Hanlin atmete tief ein, straffte unmerklich den Rücken und hielt dem Blick
des Offiziers stand.
    »Nein, Sir. Der Haufen Schrott bewegt sich Ziel gerichtet und aus eigener
Kraft, mit erheblicher Geschwindigkeit auf die Syras Stern zu und wird
sie, wenn wir nichts unternehmen, in etwa sieben Minuten erreichen.«
    »Schrott?« Der Offizier blinzelte, gleichermaßen irritiert über
die Aussage Hanlins wie über ihre Unwilligkeit, den Blick zu senken.
    »Ja, Sir. Ein Konglomerat an Objekten, wie es scheint. Ein Morgenstern -Wrack.
Mindestens fünf Sonden und Satelliten, ein Torpedo und weitere, nicht zu
identifizierende Körper. Sie bilden einen Haufen und bewegen sich auf uns
zu.«
    Hanlin wusste, dass es eine bizarr klingende Meldung war, aber alles entsprach
nichtsdestotrotz der Wahrheit. Sie konnte nichts dafür, dass die Welt verrückt
geworden war und war nicht bereit, sich für den Irrsinn eines ganzen Universums
von ihrem Vorgesetzten anpflaumen zu lassen. Zum Glück schien zumindest
eine ihrer Aussagen zu ihm durchgedrungen zu sein.
    »Ein Torpedo!« Konnte der Haufen Schrott eine Art Falle sein, ein
getarnter Angriff? So etwas wie eine Mine, die Jorans Leute gelegt hatten? Die
Idee war absurd, aber es gab nur eine Reaktion auf die Annäherung eines
Torpedos, ganz gleich, in welcher Verkleidung er näher rückte.
    »Feuer eröffnen, neutralisieren Sie das Objekt«, befahl der Offizier
und erwartete eine sofortige Erfolgsmeldung, die er jedoch nicht bekam.
    »Die Waffensysteme der Syras Stern sind deaktiviert.« Die wenigen
Worte breiteten um sich herum Stille in der Zentrale aus. »Wir können
keinen einzigen Schuss abgeben, Sir.«
    Der Erste Offizier spürte, wie er bleich wurde. Er widerstand der Versuchung,
einen zweiten Versuch zu fordern. Er musste davon ausgehen, dass seine Leute
wussten, was sie taten.
    »Wie kann das sein? Wer ist dafür verantwortlich?«, rief er in
den Raum, mehr um den Kelch weiter zu geben, als dass er wirklich eine Antwort
erwartet hätte.
    »Ich.«
    Der Erste Offizier fuhr herum und sah, dass der schmuddelige Halbzivilist sich
erhoben hatte, sein Datennetz noch in der Hand. Für einen Moment starrten
ihn alle auf der Brücke irritiert an.
    »Ich habe mich in die Waffensteuerung der Stern gehackt«, gab
er unumwunden zu. »Sie dürfen den Schrott da draußen nicht abschießen.«
    »Was ich darf und was nicht, ist noch immer meine Entscheidung«, blaffte
der Erste Offizier sofort zurück. Er brannte vor Wut, aber gleichzeitig
erhellte die Szene seinen Tag. Es hatte ihn mehr geärgert, als er bisher
hatte zugeben können, dass der Mann sich entgegen seinen Erwartungen als
fähig und arbeitsam entpuppt hatte. Nun stellte sich heraus, dass er ein
Verräter war, und die aus den Fugen geratenen Puzzleteile der Welt rückten
wieder an den richtigen Platz. Sein Instinkt hatte ihn nicht getäuscht.
Er zog seine Waffe und richtete sie auf den Mann, der ihm ungerührt entgegen
sah.
    »Ich verhafte sie im Namen der Alliierten wegen Sabotage und Hochverrat.
Und ich befehle Ihnen, die Waffensysteme sofort wieder frei zu geben.«
    »Sie wollten den besten Mann für meinen Job hier«, war die einzige
Antwort, die er bekam.
    »Das bin ich aber nicht. Die Beste, die die kriegen können, ist da
draußen.«
    Er deutete auf den Schirm, der nun das anfliegende Objekt zeigte, eine wilde
Konstruktion aus Weltraumschrott, aus der hier und dort Antriebe ragten. Einige
von ihnen flackerten und brannten aus, noch während sie es beobachteten,
doch die Geschwindigkeit des Haufens blieb unverändert.
    »Sie sind verrückt«, stellte der Erste Offizier trocken fest
und erntete, zu seinem Erstaunen, ein Lächeln dafür.
    »Das auch«, antwortete der Mann. »Aber in diesem Fall nicht.
In dem Schrott steckt eine Rettungskapsel, schauen Sie nach. Sie ist beschädigt
und anstriebslos, ihr Notrufgeber ausgefallen. In ihr ist die Person, die Sie
brauchen.« Er zögerte. »Die ich brauche«, fügte er
dann unumwunden hinzu. »Ich werde nicht zulassen, dass Sie sie abschießen.«
    »Der Torpedo ...«
    »Ist deaktiviert.«
    »Es stimmt, dort ist eine Rettungskapsel, in das Wrack des Morgensterns gedrückt«, bestätigte Hanlin in diesem Moment.
    Der Erste Offizier presste die Lippen zusammen. Das
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