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Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer

Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer
Autoren: Irene Salzmann
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hatte oder noch hat.
    Aus diesem Grund versuchte ich herauszufinden, worum sich das Gespräch
drehte und ob die beiden für Sie eine Bedrohung darstellen. Leider konnte
ich nicht viel hören. Die Männer sorgten sich, dass unsere Freundschaft
der Konföderation Anitalle immense Vorteile verschaffen könnte. Falls
die zwei die Vermutung bestätigt sahen, sollten Sie ermordet werden. Danach,
so glaubten die Verschwörer, hätte ich keinen Grund mehr, mich für
eine Partei besonders einzusetzen, und wenn wir Vizianer uns sogar ganz zurückziehen,
wäre dies das Beste, da der Status Quo in der Galaxis und in der Allianz
erhalten bliebe.«
    »Was?«, entfuhr es Cornelius, und er ließ die Arme sinken. »Das
ist doch totaler Schwachsinn! Meine Person ist für die Entscheidungen des
vizianischen Senats völlig bedeutungslos, und auch Sie würden eine
Lösung suchen, die allen gerecht wird, und nicht ... uhm ... persönlichen
Beweggründen folgen. Wenn Ihr Volk uns hilft, gewinnen wir alle. Wie kann
man diesem belanglosen Gerangel um ein bisschen mehr Macht und Ansehen Priorität
einräumen, während wir vor einem Krieg stehen, der uns allen das Verderben
bringen könnte? Und ... und aus dem Grund ... nur wegen dieses Gesprächs
... haben Sie ...?«
    »Ich hielt es für das Beste«, gab Pakcheon zu, »denn ich
will nicht, dass Ihnen etwas zustößt, schon gar nicht meinetwegen.«
    »Auf die Idee, gleich mit mir zu sprechen, sind Sie wohl gar nicht gekommen?«,
fauchte Cornelius. »Wenn es wirklich um mich geht, habe ich ein Recht,
davon zu erfahren. Haben Sie überhaupt eine Ahnung, was Sie mit Ihrem seltsamen
Verhalten angerichtet haben? Mehrere Leute glaubten bereits, Sie hätten
die Seiten gewechselt. Das ganze Durcheinander wäre wirklich nicht notwendig
gewesen. Zusammen hätten wir die Kerle vielleicht schon gefunden.«
    »Oder Sie wären bereits tot«, erwiderte Pakcheon nicht minder
heftig. »Wie skrupellos die Unbekannten vorgehen, haben wir heute erlebt.«
    »Hätten Sie Ihr Wissen nicht für sich behalten, wäre der
Techniker möglicherweise noch am Leben.«
    »Welches Wissen? Meinen Sie ein paar Gedankenfetzen und Spekulationen?
Eher hätte ich die Panik geschürt, und noch mehr Tote und Verletzte
wären zu beklagen.«
    »Haben Sie eine Vorstellung davon, wie ich mich die ganze Zeit gefühlt
habe, als Sie mich behandelten, als wäre ich ... wäre ich so widerlich
wie eine Sikalle?«
    »Ja, das habe ich, und ich bedaure es zutiefst.«
    »Nein, tun Sie nicht!«
    »Doch, denn ich fühlte mich genauso schlecht dabei. Es hat auch mir
wehgetan, all diese Dinge zu Ihnen sagen zu müssen und zu spüren,
wie sehr ich Sie dadurch verletze. Trotzdem wollte ich lieber unsere Freundschaft
opfern als Ihr Leben .«
    Cornelius' Groll verflüchtigte sich zunehmend. Der Mimik und Gestik des
Vizianers konnte er entnehmen, dass dieser es ehrlich meinte. Es war das erste
Mal, dass Pakcheon seine nonchalante Maske fallen ließ. Zweifellos hatten sie beide unter der Situation gelitten. »Trotzdem«, sagte Cornelius
sanfter, »wäre es besser gewesen, mich einzuweihen.«
    »Vielleicht«, lenkte Pakcheon ein. »Ich hatte nicht damit gerechnet,
dass Sie so hartnäckig sein würden.«
    »Nun wissen Sie es fürs nächste Mal.« Cornelius setzte sich
an das andere Ende des Polsters.
    Pakcheon entspannte sich ein wenig.
    »Darf ich fortfahren? Die Geschichte ist noch nicht zu Ende.
    Nun, ich hatte den Eindruck, dass einer der Männer tatsächlich von
dem, was er sagte, überzeugt ist. Der andere, der mit dem erschreckenden
Muster, scheint weit reichendere Pläne zu verfolgen und den Verbündeten
zu benutzen. Leider endete das Gespräch, als eine dritte Person hinzu gerufen
wurde.
    Nur von diesem Mann kenne ich den Namen: Famuir. Und dieser Famuir ist ein Telepath.«
    »Ein Vizianer?«, fragte Cornelius überrascht.
    »Nein, ganz sicher nicht. Ich würde es wissen, wenn noch jemand von
meinem Volk hier wäre oder – von Shilla einmal abgesehen – vermisst
würde. Ich konnte Famuirs Muster nicht sehen, aber er ist kein Vizianer
und zweifellos ein starker Telepath. Er schirmt seither die Gedanken von allen
Verschwörern ab. Ich vermochte sie nicht länger zu belauschen und
habe auch keinen dieser Männer finden können.«
    »Ein nicht-vizianischer Telepath«, murmelte Cornelius. »Das ist
... selten. Könnte es sich um einen Kassarier handeln? Dieses
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