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Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer

Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer
Autoren: Irene Salzmann
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andere Dinge weitaus interessanter gewesen: zum Beispiel die drei unsterblichen
Wissenschaftler oder das eigentümliche Wesen namens Lear. Aber zweifellos
war es besser, dass darüber nichts durchgesickert war. Die Folgen –
nicht auszudenken!
    Wahrscheinlich hatte man ihn und Pakcheon geopfert. Ein Ablenkungsmanöver,
damit die Leute etwas hatten, über das sie reden konnten, schließlich
gab es immer abenteuerliche Geschichten von solchen Einsätzen. Obwohl Cornelius
die Konsequenzen missfielen, konnte er die Beweggründe, die dahinter steckten,
verstehen. Er und Pakcheon mussten verhältnismäßig kleine Ärgernisse
hinnehmen, aber für die Doktoren Shen, Nadir und Krshna ging es ums Überleben.
Und was Lear betraf, mit ihm schien Captain Sentenza auch nicht sonderlich glücklich
zu sein, seit der so genannte Wächter durch die Gänge von Vortex
Outpost schlich und alles, was sich um ihn herum abspielte, mit Herablassung
beobachtete, wobei er von Zeit zu Zeit kryptische Bemerkungen fallen ließ.
    Cornelius seufzte. Pech gehabt. So war es nun mal und ließ sich
nicht mehr ändern. Er hätte wohl nicht anders gehandelt.
    Warum nur hatte es keine vernünftigen Farben in den Läden gegeben?
Er war doch nicht der einzige Mann mit langem Haar. Vermutlich hatten sich die
anderen vor ihm noch schnell eingedeckt, so dass für ihn bloß noch
diese unmännlichen Nuancen geblieben waren. Zehn Stück hatte
er gekauft, sicherheitshalber. Besser unmännliche als gar keine Haarbänder.
    Und am nächsten Tag schon waren alle Boutiquen verschwunden gewesen, wie
auch die letzten noch offenen Restaurants, die Bibliothek und verschiedene andere
zivile Einrichtungen. Dies war bloß eines von vielen Zeichen, dass die
entscheidende Offensive der Outsider kurz bevor stand. Obwohl sich die Leute
bemühten, Ruhe zu bewahren und ihrer Routine nachzugehen, fühlte doch
jeder das Grauen, das die unausweichliche Bedrohung mit sich brachte, die unaufhaltsam
näher rückte ...
    Die Schleife fasste Cornelius' Mähne im Nacken zusammen. Na ja. Man konnte
mit dem Pink leben, aber begeistert war Cornelius nicht. Dann prüfte er
den Sitz seiner dunkelblauen Uniform. Natürlich passte der maßgeschneiderte
Rock perfekt.
    Zu perfekt.
    Cornelius fragte sich, ob er nicht übertrieb.
    Es sollte ein zwangloses Treffen sein, eine Begrüßung unter Freunden,
die sich eine Weile nicht gesehen hatten. Und einander eigentlich gar nicht
so gut kannten. Jedenfalls nicht annähernd so gut, wie behauptet wurde.
    Ein hilfloses Stöhnen drang über seine Lippen. Wenn er overdressed
an der Schleuse erschien, würden die verdammten Gerüchte nur noch
mehr Nahrung erhalten.
    Mit einer schnellen Handbewegung hatte Cornelius die oberen Knöpfe der
Jacke geöffnet. Seine Finger fassten bereits nach dem Band, als er verharrte.
    Und wenn er sich betont leger gab, würde es gar noch schlimmer werden.
Jeder mochte dann glauben, dass der in der Öffentlichkeit stets korrekt
gekleidete Septimus Junius Cornelius etwas zu verschleiern trachtete.
    Das Band blieb an seinem Platz, und Cornelius schloss die silbernen Knöpfe
der Ausgehuniform wieder.
    Was war bloß los mit ihm? Weshalb machte er sich so viele Gedanken darüber,
was andere dachten? Das hatte ihn doch sonst nie sonderlich gekümmert.
Lag es daran, dass er diesmal nicht allein im Fokus des Interesses stand? Gewiss
stachelte Pakcheon als Vizianer nach all dem Gerede die Neugierigen noch viel
mehr dazu an, sich mit ihm zu beschäftigen, und das war dem Vertreter eines
xenophoben Volks gewiss unangenehm.
    Oder ging es einzig darum, bei dem Freund einen guten Eindruck zu hinterlassen? Ihm zu gefallen? Cornelius spürte, dass seine Wangen zu glühen
anfingen. Warum? Das war nicht normal – nicht nach seiner
Definition von normal . Pakcheon war ein Mann, und Cornelius hatte sich
noch nie für Männer interessiert. Es mussten die intensiven Pheromone
des Vizianers sein, die Cornelius so sehr verwirrten.
    Er beugte sich über das Waschbecken und spritzte sich kaltes Wasser ins
Gesicht.
    Es half nichts.
    Vielleicht sollte er es mit Eiswürfeln probieren, und am besten steckte
er das Eis gleich in die Hose.
    Genauso hatte sich Cornelius gefühlt, als der Abschlussball seiner Schule
bevorstand und er hoffnungsvoll seinem ersten Date entgegensah ...
    Celestine war das hübscheste Mädchen seiner Klasse, und nahezu alle
Jungen waren in sie
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