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Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt

Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt
Autoren: Achim Hiltrop
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dies eine Botschaft des Kassariers war, daran zweifelte Tesmer nun nicht
mehr. Er konzentrierte sich darauf, seine Rückmeldung ebenfalls in Bildern
zu formulieren. Er sendete Portraits von Captain Sentenza, von Professor Mandau
von sich selbst. Er ließ Piirk-Kriiq wissen, dass sie sich ebenfalls noch
in dem Labor auf Mole Mountain befanden.
    Die Antwort kam sofort und traf ihn wie ein wuchtiger Hammerschlag.
    Was ist geschehen?
    Tesmer stutzte. Wie sollte er das nur erklären? Er war nicht so geübt
wie Piirk-Kriiq und konnte keine komplizierten Sachverhalte telepathisch kommunizieren.
Die Bilder, die er vor seinem inneren Auge sah, hatte der Kassarier aber offenbar
empfangen können, und so blieb er bei dieser Methode. Er sendete ein Bild
von dem Labor, wie es vorher gewesen war. Dann stellte er sich vor, wie das
Bild durch ein Prisma gezogen und in alle Farben des Regenbogens aufgesplittet
wurde, bis am Ende ein rot gefärbtes Labor neben einem blauen und einem
grünen schwebte.
    Paralleluniversum, bestätigte Piirk-Kriiq. Aber wie?
    Tesmer rief sich das exakte Aussehen des Nimbus X-01 in Erinnerung. Er
stellte sich vor, wie das Gerät unter einer heftigen Erschütterung
vibrierte. Fehlfunktion, dachte er und hoffte inständig, dass der
Kassarier ihn verstand.
    Es dauerte eine Weile, bis Piirk-Kriiq antwortete, aber dafür war seine
Rückmeldung umso ausführlicher.

    Roderick Sentenza stand mit verschränkten Armen vor Danilo Tesmer und sah
den meditierenden Söldner abwartend an. Er hatte inzwischen damit aufgehört,
unruhig auf und ab zu gehen und begnügte sich damit, im Stehen auf den
Fußballen zu wippen. Die Warterei zehrte an seinen Nerven. Wo waren die
anderen? Was war mit der Ikarus los? Wie mochte es Sonja und dem Baby gehen?
Er hatte nicht übel Lust, einfach zu der Zeitmaschine hinüberzugehen
und aufs Geratewohl ein paar Knöpfe zu drücken, doch Professor Mandau
hatte ihm dringend davon abgeraten, aus einem Frustgefühl heraus etwas
Unüberlegtes zu tun.
    Plötzlich schlug Tesmer die Augen auf. »Ich habe Kontakt«, lächelte
er.
    Sentenza war wie elektrisiert. »Kontakt?«, echote er ungläubig.
    »Ich habe telepathischen Kontakt mit Piirk-Kriiq herstellen können.
Er ist mit Doktor Hoorn und dem Arzt der Ikarus zusammen«, bestätigte
Tesmer.
    »Anande«, ergänzte Sentenza.
    »Wo stecken sie?«, fragte Mandau aufgeregt. »Und wo sind die
anderen drei?«
    Der Blick des Söldners ging in weite Ferne, als er in sich hineinlauschte.
    »Piirk-Kriiq, Doktor Anande und Doktor Hoorn sind ebenfalls in diesem Labor.
Aber etwas ist anders. Bei denen leuchtet die Notbeleuchtung grün. Und
jetzt gerade hat sich der Movator in unsere Verbindung eingeklinkt. Er ist bei
der Direktorin und dem anderen Wissenschaftler – in einem leeren Labor
mit blauer Notbeleuchtung.«
    Sentenza stutzte. »Cono ist Telepath? Seit wann?«
    »Hmm«, machte Mandau nachdenklich, »vergessen Sie nicht, dass
die Movatoren sich untereinander mittels Funkimpulsen unterhalten. Es ist möglich,
dass eine dieser Frequenzen mit den Hirnströmen von Mister Tesmer und Piirk-Kriiq
kompatibel ist oder zumindest harmoniert.«
    »Meinetwegen«, schnaubte Sentenza. »Und was hilft uns das jetzt?«
    »Cono und Piirk-Kriiq teilen Ihre Einschätzung, was die Aufsplittung
unseres Raum-Zeit-Kontinuums in drei Paralleluniversen betrifft, Herr Professor«,
bestätigte Tesmer.
    Mandau ballte grinsend die Fäuste und zog die Ellenbogen mehrere Male in
einer sägenden Bewegung an die Hüften. »Es scheint auch fest
zu stehen, dass ein Kurzschluss im Nimbus X-01 die Ursache des Phänomens
sein dürfte.«
    »Was ist mit der Ikarus ?«, fragte Sentenza und ignorierte den
stummen Freudentanz des Professors geflissentlich.
    »Cono meint, es handelt sich um ein lokales Problem, das höchstwahrscheinlich
nur den Asteroiden betrifft. Die Ikarus ist nach wie vor im realen Universum,
darum können wir sie von hier aus nicht kontaktieren«, erläuterte
Tesmer nach kurzer Pause.
    »Gut«, brummte Sentenza. Die Nachricht, dass es den anderen gut ging
und sein Schiff in Sicherheit war, beruhigte seinen Pulsschlag merklich.
    »Es gibt allerdings ein Problem«, fuhr Tesmer fort.
    Das triumphierende Grinsen verschwand von Professor Mandaus faltigem Gesicht.
»Und zwar?«
    »Es steht zu befürchten, dass das Phänomen nicht auf unseren
kleinen Asteroiden beschränkt bleibt
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