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Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt

Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt
Autoren: Achim Hiltrop
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wenn die Movatoren die Teile und das Know-How
liefern, um eines der Serientriebwerke aus Mister Batners Werken entsprechend
umzurüsten«, warf Sentenza ein.
    »Das ist im Prinzip richtig«, räumte Cono ein. Sentenza konnte
im Allgemeinen nur wenig aus der Mimik und Körpersprache eines Movators
herauslesen, doch es war offensichtlich, dass Cono sich nicht sonderlich wohl
in seiner Haut fühlte und am liebsten woanders gewesen wäre. »Aber
es ist uns leider trotz intensivster Bemühungen nicht gelungen, ein kritisches
Bauteil herzustellen, welches für den korrekten Betrieb der Zeitmaschine
unbedingt erforderlich ist. Das, welches wir gebaut hatten, hat sich gestern
als fehlerhaft erwiesen.«
    Sentenza trommelte nachdenklich mit seinen Fingerkuppen auf die Tischplatte.
Wenn es stimmte, was Cono und Doktor Hoorn sagten, dann war das Projekt endgültig
gestorben.
    »Rein interessehalber, von was für einem Bauteil reden wir?«
    Doktor Hoorn schürzte die Lippen. »Bei der fraglichen Komponente handelt
es sich um so etwas wie einen Regler. Wir nennen es ein ›transdimensionales
Gateway‹. Es soll dafür sorgen, dass der Transit von einer Zeitebene
in die nächste reibungslos abläuft, ohne dabei Realitätsverzerrungen,
wie die gestern erlebten, auszulösen. Und ohne das Gateway kommen wir auch
hinterher nicht an den Zeitpunkt zurück, zu dem wir los geflogen sind.«
    Das Wort ›Realitätsverzerrungen‹ echote für einen Moment
in Sentenzas Kopf herum, doch die Diskussion war zu intensiv, um sich mit Grübeleien
über einzelne Begriffe lange aufzuhalten.
    »Nach unserem Kenntnisstand sollen die Ushu einst in der Lage gewesen sein,
derartige transdimensionale Gateways zu bauen«, sagte Cono, »doch
leider sind die Baupläne hierfür im Laufe der Jahrtausende verschollen.«
    McLennane sah Lear herausfordernd an. »Was ist mit Ihnen, Lear? Können
Sie uns hierbei denn nicht helfen?«
    Lear zuckte unmerklich mit den Schultern. »Wie der Sprecher der Movatoren
schon sagte, Frau Direktorin, das Wissen um die Konstruktion dieses Geräts
ist leider verloren gegangen«, antwortete er ausweichend.
    »Das heißt, Sie wissen es auch nicht«, hakte McLennane
nach.
    Lear rang nach Worten. »Nicht mehr «, gab er dann kleinlaut
zu.
    McLennane sprang wütend auf und hieb mit der flachen Hand auf den Konferenztisch.
»Hallo? Wir geben Unsummen von Geld für das Projekt aus, trommeln
extra die hellsten Köpfe der Galaxis dafür zusammen, können auf
das kombinierte Wissen einer hoch entwickelten Roboterzivilisation und eines
uralten Höheren Wesens zurückgreifen – und jetzt scheitert das
Projekt wegen eines popeligen Ushu-Dingsbums?«
    Dem Wutausbruch der Direktorin folgte betretenes Schweigen. Alle Anwesenden
sahen verlegen zu Boden oder sonst wohin, um McLennanes durchdringendem Blick
zu entgehen. Sentenza legte den Kopf in den Nacken, schloss die Augen und ließ
die Gedanken wie Wolken an sich vorbei treiben.
    Realitätsverzerrungen.
    Ushu-Dingsbums.
    Transdimensionales Gateway.
    Moment mal!
    Er schlug die Augen auf und saß plötzlich kerzengerade in seinem
Sessel. In seinem Hinterkopf waren soeben einige Puzzleteilchen ineinander geklickt.
Da hatte ihm doch neulich dieser Schluttnick – Kentnok, das war sein Name
– eine seltsame Abenteuergeschichte erzählt! Eine bizarre Serie von
Naturkatastrophen hatte Schluttnick Prime vor einigen Wochen heimgesucht, und
angeblich waren die Katastrophen durch ein mysteriöses Artefakt der Ushu
überhaupt erst ausgelöst worden. Dieser Kentnok hatte steif und fest
behauptet, die diversen Bedrohungen seien seinem Unterbewusstsein entsprungen,
oder das Artefakt habe sie aus einer Parallelwelt herbeigeführt oder so
etwas in der Richtung – Sentenza hatte seinen Ausführungen nicht ganz
folgen können, und von dem, was er verstanden hatte, hatte er bestenfalls
die Hälfte geglaubt. Der Schluttnick jedenfalls hatte Sentenza geradezu
angefleht, ihm das seltsame Ding abzunehmen und an einem sicheren Ort zu verstauen,
und so umkreiste es seither an Bord eines unbemannten, gepanzerten Satelliten
die rote Sonne von Vortex Outpost. Sentenza wusste, dass er womöglich nach
Strohhalmen griff, aber war es vielleicht möglich, dass es sich bei dem
Ushu-Artefakt des Schluttnicks um so etwas wie das transdimensionale Gateway
handelte, von dem Cono und Lear sprachen?
    Er räusperte sich. »Sagen Sie,
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