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Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten

Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten
Autoren: Irene Salzmann
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Betreuung gesorgt hatte, war auch
er durch die Erfahrungen gereift. Zumindest bespitzelte er die Personen, die
er als Studienobjekte auserkoren hatte, ein wenig diskreter als früher.
Wie auch immer, die armen Lediri ...
    Chief-Ingenieur Sonja DiMersi hielt sich im Maschinenraum auf. Die Beziehung
zu Sentenza hatte sie etwas umgänglicher werden lassen, doch noch immer
verhielt sie sich im Dienst überkorrekt. Den tragischen Fehler, der ihr
auf der Oremi unterlaufen war, würde sie nie ganz vergessen können.
Obwohl sie ein Kind erwartete, hatte sie nicht auf die Teilnahme an diesem Einsatz
verzichten wollen.
    Trooid hatte zu wenig Ahnung von diesen Dingen, um zu entscheiden, ob dies gut
oder schlecht war. Weenderveen konnte er nicht fragen, da sein Schöpfer
bisher keine Kinder gezeugt hatte, zumindest keine, von denen er wusste. Thorpa
in seiner Eigenschaft als Psychologe vielleicht? Besser, Trooid brachte ihn
nicht auf die Idee, Sonja auf die Nerven zu gehen. Bei Gelegenheit würde
Trooid diese Wissenslücke durch die Lektüre entsprechender Fachbücher
ausfüllen. Kurz wunderte er sich, was in Sonjas Kopf vorgehen mochte, wenn
sie über die Lediri nachdachte, die die Hoffnung auf Nachwuchs fast aufgegeben
hatten, während sie selbst gerade ein Kind unter dem Herzen trug.
    Auch An'ta 35-7 war nicht anwesend. Die Grey hatte Freiwache und zog es vor,
diese Zeit in ihrer Kabine zu verbringen. Trotz der gemeinsamen Erlebnisse und
ihrer erstaunlichen Veränderung wahrte sie weiterhin Distanz zur Crew.
Sie war die schwierigste Persönlichkeit, fand Trooid, da sie niemanden
an sich heran ließ und sich zudem um ihr Volk mehr Mythen als sachliche
Berichte rankten. Nach menschlichen Maßstäben war sie zu einer sehr
schönen Frau geworden, die, wo sie auch erschien, stets Aufsehen erregte.
So, wie Trooid ihr Verhalten interpretierte, war An'ta mit ihrem alten Körper,
der als ideal für die Aufgaben einer Bergungsspezialistin gegolten hatte,
glücklicher gewesen war.
    Dr. Jovian Anande hatte sich schon vor drei Tagen auf der Paracelsus eingerichtet und sich gemeinsam mit seinen Kollegen in die Arbeit vertieft.
Sollte seine Hilfe hier benötigt werden, konnte er jederzeit mit einem
Beiboot überwechseln.
    Nachdem Anandes Vergehen an die Öffentlichkeit gezerrt worden waren, ihn
ein Gericht jedoch zu rehabilitieren vermochte, hatten sich die medizinischen
Institute und Konzerne um den genialen Mann gerissen. Erstaunlicherweise hatte
Anande jedoch alle Angebote abgelehnt, um weiterhin auf dem Rettungskreuzer
seinen Dienst zu tun. Er hatte sich zweifellos am meisten gewandelt, denn sein
früheres, skrupelloseres Ich hätte sich die beste Offerte herausgepickt
und den Rest seines Lebens der Forschung geweiht. Der Anande, den die Crew der Ikarus kannte, war hingegen ein selbstloser Mensch, der in seinen Aufgaben
aufging und darüber mitunter den Bezug zu seinem Umfeld verlieren konnte,
dabei aber das Wohl seiner Patienten über alles stellte.
    Trooid fand ihn äußerst sympathisch und freute sich, dass sie beide
durch ihr Interesse an dreidimensionalem Schach eine Gemeinsamkeit besaßen.
Die unkonventionellen Spielzüge des Arztes bereiteten selbst dem logischen
Gehirn Trooids Schwierigkeiten, so dass der Mediziner bereits zweimal die Pattstellung
hatte erreichen können.
    Trooid nickte Weenderveen zu. Der Schöpfer war an Bord das Mädchen
für alles. Im Rahmen der Ausbildung hatte sich der Robotiker so viele zusätzliche
Kenntnisse angeeignet, dass er jederzeit Sonja DiMersi vertreten konnte. Musste
es sein, war er fähig, die Ikarus zu fliegen, Anande bei einer Operation
zu assistieren – »Das Einsortieren von Gedärm in einen Bauch
ist nicht so viel anders als das Austauschen von Speicherchips«, hatte
er einmal gesagt –, als guter Zuhörer psychischen Trost zu spenden,
und Dirty Darius war kein allzu schlechter Schütze. Meist jedoch
bediente er das Funkgerät, sofern er nicht an anderer Stelle dringender
gebraucht wurde und Thorpa seinen Platz übernahm.
    Aus den Lautsprechern drangen Urians Worte:
    »Captain Sentenza, seid ihr bereit?«
    Sentenza gab seine lässige Haltung auf und setzte sich gerade hin. »Ja,
Urian. Wir starten in zwei Minuten.«
    Trooid wandte sich wieder seinen Schaltungen zu und überprüfte ein
letztes Mal alle Anzeigen. Die Ikarus war bereit. »T minus neunzig«,
meldete er.
    Das Schott der
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