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Rettungskreuzer Ikarus Band 027 - Memento Mort

Rettungskreuzer Ikarus Band 027 - Memento Mort

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 027 - Memento Mort
Autoren: Thomas Folgmann
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Planeten geschafft,
die Ureinwohner von ihrer, der Tomakk-Art des Landwirtschaftens zu überzeugen.
Oder, wie man es vielleicht besser ausdrücken konnte, sie hatten früher
oder später keine Argumente gegen die Tomakk-Landwirtschaft. Die Erträge
waren einfach reichhaltiger, die Ergebnisse in jeder Beziehung besser, natürlicher
und so waren die Tomakk, ähnlich einem Symbionten, auf allen Planeten Verbindungen
eingegangen, hatten Wissen gewonnen und weiter gegeben, ließen den Planetengeborenen
ihre Freiheiten, ihre Entwicklung mit allen möglichen Fehlern selbst erfahren
und doch ... Letztlich dauerte es nur wenige Generationen bis die Bio-Wirtschaft
das Leben unterschwellig bestimmte. Die Rechenmaschinen, die Industrieanlagen,
alle künstlichen Eigenwicklungen der Planeten wurden irgendwann über
die künstlich-biologischen Intelligenzen der Tomakk gesteuert. Und diese
waren natürlich effektiver, schneller und vor allem pflegeleichter als
jeder Silizium-Apparat. Vorausgesetzt man hatte Tomakk als Pfleger, als Instrukteure
und Wartungspersonal der Anlagen.
    Aber, so dachte Nirat, auch den Tomakk halfen in vielen Situationen doch die
Industrien und Fertigungsanlagen, die auf rein künstlicher Basis, mit Hilfe
von fossilen Brennstoffen funktionierten und produzierten. Sie nutzten diese
Entwicklungen ihrer Freundvölker und unterstützten sie ja auch bis
zu einem bestimmten Grad. Denn durch die schrittweise über Generationen
erfolgende Übernahme der natürlichen Ressourcen, banden die Tomakk
auch die Stoffe, die unter der Erde lagen, wurden sie Eigentümer von Einöden
und kargen Landstrichen, die keinerlei Möglichkeit zur sinnvollen Bepflanzung
boten, deren Böden aber Ressourcen bargen, die jede Gesellschaft, bei entsprechender
Nutzung um einige Evolutionsstufen nach vorne gebracht hätte.
    Warum man diesen Schritt nicht gemeinsam mit den jeweiligen Völkern ging,
sich gemeinsam voran- und fortentwickelte ... Nirat verstand es einfach nicht,
wollte es nicht verstehen. Natürlich war es sinnvoll, den Freundvölkern
nicht zu viel Wissen zu überlassen, man kannte schließlich die Natur
der Lebewesen, die Biologie des Überlebens und damit die potentielle Möglichkeit
eines jeden Freundes sich früher oder später in einen Feind zu verwandeln.
Insbesondere wenn der eine etwas besaß, was der andere für sich wollte.
Über Generationen schwelten die Streitigkeiten, die teilweise auch in kriegerischen
Auseinandersetzungen endeten. Auseinandersetzungen, die augenscheinlich die
Tomakk grundsätzlich verloren, aber auf Dauer gesehen ihre Identität
als friedliche, mit ulkigen Pflanzencomputern ausgestattete und nur dem Ackerbau
widmende Wesen stärkten. Und somit den Widerstand auf lange Sicht schwinden
ließen. Die Tomakk waren eine langlebige Rasse und ihre künstlichen
Intelligenzen ein schier unerschöpflicher Speicher an Wissen, Erfahrungen
in Bild und Ton. Tomakk vergaßen nicht. Sie wollten nicht herrschen, sie
wollten helfen. Und sie folgten auf der anderen Seite auch nur dem natürlichen
Trieb sich zu vermehren und auszubreiten. Mit den ihnen zur Verfügung stehenden
Mitteln konnten sie sich eben über den Himmel hinaus in die Unendlichkeit
aus- und dort ihre Botschaft verbreiten.
    Nirat hatte, ganz in seinen Gedanken versunken den Sammelplatz erreicht und
gesellte sich zu den bereits Wartenden. Eine kleine Gruppe jüngerer Tomakk
betrachteten jeden Neuankömmling auf dem kleinen Rund argwöhnisch.
    Nirat mit seinem weiten, offenen Umhang und dem hervorblitzenden Gürtel
weckte die Neugier und er merkte, dass eine Diskussion unausweichlich sein würde.
Da auch einige andere der Tomakk ihn bereits offen musterten und teils mit einem
herablassenden Lächeln bedachten, wurde ihm sichtlich unwohl. Sollte er
bereits hier das erwarten, was er sich nicht einmal in der Sitzung erhoffte?
Ablehnung? Lächerlichkeit? Er streckte sein Rückgrat, hob den Kopf
und da er ein eher großgewachsener Vertreter seiner Rasse war, überragte
die Masse der anderen. Er schien eine unsichtbare Mauer um sich hochgezogen
zu haben, denn die anderen wichen unmerklich zurück. Nicht, dass sie ihn
geflohen wären, es war wie eine einstimmige Vereinbarung, diesen Tomakk,
der das alte Erbe mit neuen Werten trug, zu ignorieren. Eine Einstellung, die
Nirat kannte und mit der er sehr gut leben konnte. Weniger Ablenkung durch die
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