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Rettungskreuzer Ikarus Band 027 - Memento Mort

Rettungskreuzer Ikarus Band 027 - Memento Mort

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 027 - Memento Mort
Autoren: Thomas Folgmann
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die alten Gepflogenheiten wahren und aus ihnen
heraus für das Neue eintreten.«
    »Ich sollte eher dich dort hinschicken, ich glaube du würdest den
Rat schneller und gründlicher überzeugen, als es mir je gelänge.
Und wenn nicht durch deine Reden, dann bestimmt durch deine gesunde Ernährung.«
    Die beiden lachten und umarmten sich erneut, bevor Nirat seinen Umhang holte.
Er schlüpfte in die kurze Toga, um dann den mit verwirrenden Mustern bedeckten
Umhang über die Schultern zu legen. Er konnte es aber nicht unterlassen,
auch seinen schweren Gürtel zur Hand zu nehmen. Gefertigt aus den Gliedern
eines Materials, das sie künstlich erzeugt hatten. In Schmelzöfen
brachten sie Materialien zusammen, die in der Natur nie zueinander gefunden
hätten und das Resultat ... Oh ja, welche Möglichkeiten sich ihnen
böten ... Aber Shan hatte natürlich Recht. Wie immer. Nichts desto
trotz nahm er den scheppernden Gliedergürtel und schlang ihn unter dem
Umhang um seine Hüften.
    Shan stand mittlerweile im Durchgang und beobachtete ihren Gefährten mit
hochgezogenen Augenbrauen. Das verlieh ihrem weichen runden Gesicht noch eine
besondere Note und allein das war es, nach Nirats Meinung, Wert gewesen, der
Gürtel anzulegen.
    »Wenn ich Teil beider Seiten, der neuen wie der alten, sein will, muss
ich das doch auch irgendwie zeigen, oder?«
    »Du wirst tun, was du tun musst. Und wenn du Heute erfolgreich wieder bei
mir bist, werde ich dir ein Geheimnis verraten. Ein neues Geheimnis.«
    »Wir ...?«
    »Pssst«, Shan legte Nirat den Zeigefinger ihrer rechten Hand auf die
Lippen. »Wir wollen doch die Überraschung nicht verderben?«
    Ein langer inniger Kuss, dann war es an ihr, ihren Gefährten von sich und
in Richtung Ausgang zu schieben.
    »Viel Erfolg. Und bis heute Abend.«
    »Bis heute Abend, ja«, brachte der etwas verwirrte Nirat heraus. »Das
Leben.«
    »Das Leben«, erwiderte Shan den Gruß. Sie sah ihrem Gefährten
noch eine Weile nach, konnte förmlich erkennen, wie er sich immer mehr
der Sitzung, diesem einen Höhepunkt seines Lebens näherte. Wie er
sich straffte, einen energischeren Schritt an den Tag legte und ... Wie er wohl
auf einen zweiten Nachkommen reagieren würde?
     

 
3.
     
    Nirat hatte schnell verdrängt, dass seine Shan ihn überraschen wollte.
Zu sehr beschäftigte ihn die bevorstehende Sitzung. Er hoffte so sehr,
dass nun endlich seine Forschungen anerkannt wurden, dass er endgültig
Aufnahme in den Hohen Wissenschaftsrat bekäme.
    Wenn er sich, bei seinem Weg durch die Gemeinschaft, umsah, fand er sich in
jeder Beziehung bestätigt. Die meisten Kleidungsstücke waren maschinell
gefertigt. Die Materialien waren natürlich reine Naturstoffe, und wer wollte
daran etwas ändern. Jeder nach seiner eigenen Glückseligkeit. Auch
die verschiedenen Wohneinheiten waren aus den unterschiedlichsten Baustoffen
gefertigt. Allerdings wurden nach wie vor bevorzugt Membrane, teilweise sogar
Glas für die Fenster verwendet. Glas war so viel schneller in der Herstellung,
benötigte nicht den langen gesteuerten Wachstumsvorgang, der notwendig
war um die Heachmur zur Bildung eines licht- und sauerstoffdurchlässigen
Membran zu veranlassen. Und trotzdem warteten die meisten Tomakk nach wie vor
gerne auf die Lieferungen der großen Membranplantagen, lehnten zwar das
Glas nicht grundsätzlich ab, wie auch die Verwendung dieses Materials bei
vielen Gegenstände des täglichen Lebens bewies, aber um sich herum
bevorzugten sie immer noch die Natur. Überhaupt nicht verwendet wurde eine
Art Glas, das wesentliche flexibler und bruchsicherer war. Nirat war stolz darauf
gewesen, dieses Material einen weiteren Schritt zur Gebrauchsfertigkeit gebracht
zu haben, doch die Ablehnung der Masse gegen dieses künstliche Plexiglas
war groß und so konnte von einer Marktreife noch nicht gesprochen werden.
Zudem durfte dieses Material, wenn überhaupt, nur in den Siedlungen der
Tomakk verwendet werden und auf keinen Fall der Urbevölkerung in die Hände
fallen. Das machte die Verwendung natürlich auch nicht gerade einfacher.
    Dabei bewiesen doch die vielen Völker und unterschiedlichen Lebensformen
auf den diversen, auch von den Tomakk bevölkerten Planeten, dass die Industrie
große Fortschritte mit sich brachte, dass das Wohlergehen aller damit
verbessert werden konnte.
    Die Tomakk hatten es immer wieder auf allen zu besiedelnden
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