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Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix
Autoren: Martin Kay
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einigermaßen
an die Dunkelheit gewöhnt hatten und machte vereinzelt Silhouetten von
Gegenständen aus, doch sie vermochte nicht zu erkennen, worum es sich dabei
handelte.
    Ein Plätschern drang an ihre Ohren. Wasser?
    Ihre Hände tasteten nach dem Untergrund, auf dem sie saß. Er fühlte
sich weich und feucht an, ließ sich ablösen und schmierte zwischen
den Fingern.
    »Hallo?«
    Es dauerte eine geraume Weile, bis sie die Stimme als ihre eigene erkannte.
Der Klang wirkte seltsam fremd. Viel weicher, als sie ihn in Erinnerung hatte.
Auch ihren Körper empfand sie als anders , als sie es gewohnt war.
Erneut stellte sie sich die Frage, wer sie eigentlich war und woher die Erinnerungen
an diese seltsamen Gefühle herrührten.
    »Du bist wach«, wisperte eine Stimme an ihrem Ohr. Sie erschrak, zuckte
zusammen und begann zu frösteln. Bildete sie es sich nur ein oder war es
tatsächlich merklich kälter geworden?
    Der schwache Lichtschein glomm auf und wurde langsam heller. Fasziniert starrte
sie das Leuchten an, das in einer anscheinend genau bemessenen Zeitspanne an
Intensität gewann, um ihre Augen an die veränderten Lichtverhältnisse
zu gewöhnen. Die Konturen des Mobiliars schälten sich beständig
aus den Schatten heraus. Nach einigen Augenblicken sah sie zwei Schränke
vor Kopf und eine Tür. Das Licht, dass sie anfangs wahrgenommen hatte,
kam nicht aus einem anderen Raum, sondern schien keinen sichtbaren Ursprung
zu haben. Es war einfach da!
    An der Zimmerdecke führten einige armdicke Schläuche entlang, schlängelten
sich um ein Metallgestell und mündeten in einem Becken, das mit einer gallertartigen
Substanz gefüllt war.
    Sie folgte dem Weg der Schläuche bis zu ihrer eigenen Ruhestätte und
stellte fest, dass sie in einem ähnlichen Becken gelegen hatte. Der weiche,
feuchte Grund, auf dem sie saß, war nichts weiter, als eben jene wabbelige,
transparente Masse. Sie runzelte die Stirn und verzog leicht den Mund. Entschlossen
schwang sie die Beine über den Rand des Beckens und ließ sich zu
Boden gleiten.
    Kalt.
    Sie zuckte leicht zusammen, als ihre nackten Füße das kühle
Metall berührten. Sie schlug die Arme um sich und begann zu zittern. Irritiert
stellte sie fest, dass sie nackt war. Suchend blickte sie sich um und fand ein
drittes Becken. Aus einem schmalen Schlauch rann eine bläuliche Flüssigkeit
und verursachte dabei das plätschernde Geräusch, das sie gehört
hatte. Sie stakste fröstelnd dort hinüber und schaute über den
Rand hinweg in den kleinen Teich, der sich im Becken gesammelt hatte. Das Wasser,
so es denn welches war, reflektierte das schwache Licht und ließ ihre
Augen das eigene Spiegelbild schauen.
    Eine Weile stand sie einfach da und starrte ihr Gesicht an. Sie wusste nicht,
was sie davon halten sollte. War es nun hübsch? Oder durchschnittlich,
gar hässlich? Ihre Augen wirkten klar und aufgeweckt. Die Farbe ließ
sich aufgrund der bläulichen Reflexion nicht eindeutig bestimmen, sie glaubte
aber, dass es ein Graugrün war. Ihre Haare indes leuchteten trotz der Flüssigkeit
im Becken in einem feurigen Rotblond – sie waren fast schulterlang und
zu einem lässigen Bob geschnitten. Allerdings klebten sie momentan eher
an ihrem Kopf und waren von dem seltsamen Gel getränkt, in dem sie gelegen
hatte.
    Interessiert betrachtete sie die blassgraue Färbung ihrer Haut. Sie wirkte
irgendwie vertraut und gleichzeitig befremdlich.
    Das bin ich ?, fragte sie sich im Stillen und sah ihrem Spiegelbild dabei
zu, wie es den Kopf leicht schüttelte. Ihre Hände strichen über
ihr Gesicht, berührten sanft das Dekolletee und verharrten an den wohlgeformten
Brüsten, deren rosafarbene Knospen sich von dem Blassgrau ihres restlichen
Körpers deutlich abhoben. Im selben Moment blitzte ein einzelnes Wort in
ihren Gedanken auf: Frau!
    Ihre Lippen verzogen sich zu einem feinen Lächeln. Sie wusste, dass sie
eine Frau war – und mittlerweile hatte sie auch erkannt, dass sie ausgesprochen
anziehend auf andere wirken musste. Sie war schön und sexy, sich jedoch
noch nicht bewusst, welche Vorteile ihr diese Erkenntnis bringen konnte.
    »Du bist wach«, sagte wieder die leise Stimme dicht an ihrem Ohr.
    Sie schwang herum, doch da war niemand. Aufmerksam spähten ihre Augen durch
den Raum. Sicherlich gab es hier verborgene Kameras, Lautsprecher und Mikrofone.
Jemand beobachtete sie. So sehr sie sich
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