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Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix
Autoren: Martin Kay
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Körper wieder vollständig hergestellt worden. Der Unfall
an der Verladestation vor drei Tagen hätte auch anders verlaufen können.
Trooid hatte Glück im Unglück gehabt, dass keine wichtigen Speichereinheiten
beschädigt worden waren, die seine Persönlichkeit und Erinnerungen
enthielten. Er war wieder ganz der Alte .
    »Gute Arbeit«, sagte er anerkennend. »Ich wusste nicht, dass
an Bord der Station so fähige Ingenieure sind.«
    Losian reichte dem Androiden die Uniform der Rettungsabteilung, die sich nur
geringfügig von der Kleidung der Raumschiffbesatzungen des Corps unterschied.
    »Ohne Weenderveens Pläne hätten die Ihren Körper nicht so
einfach wieder hinbekommen«, meinte Losian.
    Trooid streifte die Uniform über und ließ innerlich weitere Funktionstest
ablaufen, die ihn zufrieden stellten. »Ich werde sofort wieder meinen Dienst
aufnehmen. Ist in der Zwischenzeit etwas geschehen?«
    Milton Losian räusperte sich. »Die Ikarus hat einen Notruf
empfangen und ist seit gestern unterwegs. Ich hätte da aber dennoch eine
Aufgabe für Sie.«
    »Da können Sie aber von Glück sagen, dass ich nicht auf meinen
tariflich festgelegten Urlaub poche.«
    Losian starrte den Androiden eine Weile einfach nur an, bis er endlich begriff,
dass Trooid sich nun einen Scherz erlaubt hatte.
    »Wenn Sie ausspannen wollen ...«
    Trooid wehrte ab. »Schon in Ordnung, Captain. Ich bin jederzeit für
neue Aufgaben bereit. Was haben Sie für mich?«
    Losian legte dem Androiden eine Hand auf die Schulter und zog ihn mit sich.
Auf dem Weg nach draußen, nickte er zwei Technikingenieuren der Stationsbesatzung
zu. Die beiden kümmerten sich normalerweise um die Wartungs- und Kampfroboter
und sahen sich anfangs bei Trooids Wiederherstellung mit einer wahren Herausforderung
konfrontiert, die sie dann aber binnen kürzester Zeit in den Griff bekommen
hatten.
    Entgegen Trooids Erwartung führte ihn Losian nicht in den Besprechungsraum
der Rettungsabteilung, sondern zur Andockrampe, an der normalerweise die Ikarus vertäut war. Der Androide runzelte nach menschlicher Art die Stirn,
als er auf einem der Beobachtungsdisplays die vertrauten Umrisse des Sternenkreuzers
erkannte, von dem Losian vor wenigen Minuten noch behauptet hatte, dass er unterwegs
zu einem Einsatz wäre.
    Wahrscheinlich wäre jedem Menschen vor Unglauben die Kinnlade heruntergeklappt,
und er hätte sich von dem alten Captain auf den Arm genommen gefühlt.
Trooid indes überraschte Losian mit seiner berechnenden Unberechenbarkeit.
    »Nettes Schiff.«
    »Sie kann man nicht wirklich überraschen, oder?«, fragte Losian
mit einem Grinsen.
    »Wenn der Tag kommt, gebe ich eine Runde im Casino«, entgegnete Trooid
und lächelte ebenfalls.
    Losian entriegelte das Schott, das kurz darauf beiseite fuhr. Zusammen gingen
sie über den Docktunnel zum wartenden Schiff. Vor der Schleuse registrierte
der Android die Insignien und den aufgedruckten Namen am Schott.
    » Phönix «, las Trooid vor. »Wessen Idee war das denn?«
    »Nach der Ikarus fand Sally McLennane, dass ein zweiter Vogel nicht
schlecht wäre. Die Dädalus war bereits vergeben.«
    »Wobei weder Ikarus noch Dädalus wirklich Vögel waren«,
belehrte Trooid.
    »Oh«, machte Losian. »Die Kurse von Sagen der Alten Welt habe
ich an der Akademie stets geschwänzt.«
    Sie passierten den anschließenden Korridor und hielten sich rechts, direkt
auf die Brücke des Kreuzers zu. Trooids Sinne erfassten jedes Detail –
er würde sich an Bord im Schlaf zurechtfinden, denn das Schiff glich anscheinend
der Ikarus wie ein Ei dem anderen. Erst als sie die Kommandozentrale
betraten, bemerkte er leichte Unterschiede in der Anordnung der Sitze. Zwei
Männer waren anwesend, die sich über die Steuerkonsole gebeugt hatten
und einen Datenstrom auswerteten. Als sie das leise Surren des Brückenschotts
vernahmen, hielten sie in ihrer Arbeit inne und wandten sich um.
    Trooid kannte beide. Der ältere der beiden war Commander Dane Hellerman,
stellvertretender Befehlshaber von Vortex Outpost. Sein roter Igelschnitt schien
im gedämpften Licht der Brücke heller als sonst zu leuchten. Er wirkte
älter als die sechsunddreißig Jahre, die er in Wahrheit war. Seine
narbigen Wangen unterstrichen dies noch.
    Der Mann neben ihm befand sich erst seit einigen Monaten auf Vortex Outpost.
Er war Pilot an Bord der Liebenfels gewesen, einem abtrünnigen Corps-Kreuzer,
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