Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 012 - Verschollen im Nexoversum

Rettungskreuzer Ikarus Band 012 - Verschollen im Nexoversum

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 012 - Verschollen im Nexoversum
Autoren: Irene Salzmann
Vom Netzwerk:
Schritt vorgehen und gemäß der Situation
entscheiden, die sie vorfinden würden. Vernünftig. An Shilla adressiert
dachte Jason: »Deaktiviere den Kommunikator. Ich möchte mit dir reden,
ohne dass der Knabe uns zuhört.«
     

 
6.
     
    Taisho hatte Wort gehalten. Er hatte Jason und Shilla zum Raumhafengelände
gebracht und sie mehr als nur einmal vor den tückischen Gefahren bewahrt,
die in den Kanälen lauerten und ihnen ähnliche Probleme bereitet hätten
wie das Bashiri. Beiläufig erwähnte Taisho, dass er schon häufiger
Personen aus dem Hotel hinausgeschleust und durch die Kanalisation zu einem
Schiff gebracht hatte, mit dem der Flüchtling hatte verschwinden können.
Die Tatsache, dass es genügend Monster gab, die aus den Tiefen des Kanalsystems
nach unvorsichtigen Benutzern der Toilette Ausschau hielten, und einige geschickt
platzierte Blutspritzer und Gewebefetzen tarnten den Abgang eines Gejagten ideal.
    Wieder an der Oberfläche bugsierte Taisho seine Begleiter eilig in ein
lang gestrecktes Gebäude, das als Lagerhalle diente. Von den hohen Fenstern
aus hatten sie einen guten Blick auf das Areal.
    Die Celestine war zum Greifen nah und hätte dennoch in einer anderen
Galaxie stehen können, so unerreichbar war sie hinter dem Kordon schwer
bewaffneter Soldaten. Jason schüttelte verständnislos den Kopf. Der
Nexus hatte eine Armee aufmarschieren lassen wegen zweier armer Würstchen
... Wer auch immer diese Machthaber sein mochten, zweifellos waren sie paranoid.
    »Nicht so dicht an die Fenster«, warnte Taisho und berührte Shillas
Unterarm. »Es ist zwar nicht sehr wahrscheinlich, aber man könnte
uns von draußen bemerken. Unter den Soldaten sind einige, die auch auf
größere Distanzen ausgezeichnet sehen oder Wärmequellen wahrnehmen
können.«
    Shilla hatte den Kommunikator aus Höflichkeit wieder angelegt, so dass
Taisho ebenso wie Jason in der Lage war, ihre Worte akustisch zu hören
und sie sich nicht an den fremdartigen Gedankenmustern ihres neuen Freundes
erschöpfen musste. »Eine ziemlich zusammengewürfelte Truppe.«
    »Der Nexus hat unseren Galaxien auch etwas Gutes gebracht«, entgegnete
Taisho mit einem Anflug von Sarkasmus. »Alle Völker leben in Frieden
miteinander und kooperieren. Aber das ist leider auch das Einzige, das man als
positiv erachten kann.«
    Jason kugelte sich fast die Augen aus, um nicht den Kopf drehen zu müssen,
während er die beiden beobachtete. Er starrte auf Taishos Rechte, die immer
noch locker um Shillas Handgelenk lag. Es war das erste Mal, dass Shilla die
Berührung von jemand anderem als Jason duldete. Das erste Mal! Wie
konnte das sein ...?
    Die Eifersucht drohte ihm die Kehle zuzuschnüren. Unsinn, wies er sich
zurecht. Der Kerl war eine Tunte, er würde sich nicht an Shilla heranmachen,
es bestand absolut keine Gefahr ..., anders als bei Sentenza, diesem Lackaffen.
Oder hatte Taisho auch die Tunte nur gespielt? Konnte sogar er den vizianischen
Pheromonen erliegen? Und was war mit Shilla? Sie war so anders als früher
..., leidenschaftlicher und gänzlich unberechenbar. Manchmal erschien sie
ihm wie eine Fremde. Zwar hatte sie Jason vor gerade mal zwölf Stunden
hingebungsvoll geküsst und war zweifellos zu noch einigem mehr bereit gewesen,
aber der Junge schien ihr zu gefallen ...
    Shilla hatte Jasons restliche Skepsis gegenüber ihrem Helfer während
des stummen Zwiegesprächs nicht ganz zerstreuen können. Auch die Frage,
wie sie das Bashiri erledigt hatte, war nicht befriedigend von ihr beantwortet
worden. Die kleine Waffe verfügte jedenfalls nicht über diese Vernichtungskraft.
Gut, das konnte warten. Es war ja nur ein kleines Geheimnis mehr, das er zu
den anderen Fragen addieren konnte, die sie ebenfalls nicht beantworten mochte.
    Das aktuelle Problem war ihre gegenwärtige Situation, in der sie auf die
Hilfe eines Unbekannten angewiesen waren. Jason vermochte selbst nicht zu begründen,
was ihn an Taisho störte, doch Shilla äußerte lediglich lapidar,
dass Jason nicht einmal seinem eigenen Schatten restlos über den Weg traue
..., geschweige denn einer anderen Person. Umgekehrt wunderte sich Jason, dass
die Vizianerin den Burschen so schnell als Freund akzeptiert hatte, noch schneller
gar als Skytha.
    Immer noch klebte sein ärgerlicher Blick an dieser Hand, die Shillas Arm
streichelte. Jason straffte sich und verschloss seine Gefühle tief in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher