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Rettungskreuzer Ikarus Band 011 - Die Erleuchteten

Rettungskreuzer Ikarus Band 011 - Die Erleuchteten

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 011 - Die Erleuchteten
Autoren: Martin Kay
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wird auch
hier an Bord von einem unserer Ärzte medizinisch und psychologisch betreut.«
    »Soll das heißen, er hat sich das alles nur eingebildet?«, platzte
Darius Weenderveen hervor.
    Saladin lächelte wissend. »Nicht alles. Zugegeben, wir haben Probleme
mit unserem Hyperantrieb. Er wird erst in zwei Tagen wieder einsatzbereit sein.
So lange hängen wir in diesem System fest. Aber was auch immer Sie über
einen Unfall im Zusammenhang mit eingeschlossenen Personen gehört haben
mögen, ist pure Halluzination eines schwachen Geistes. Gundolf hat es mit
der Panik zu tun bekommen und ist von hier geflohen. Aber glauben Sie mir, werter
Captain, es gibt keine Menschen in Not an Bord unserer Zuflucht. Nur einen defekten
Antrieb, den wir mit eigenen Mitteln reparieren können.«
    Roderick Sentenza starrte Saladin unverwandt an. Der Superior war aalglatt.
Nicht eine Regung, die ihn der Lüge überführt hätte, war
in seinen Augen oder seiner Mimik zu erkennen. Dennoch war Sentenza überzeugt,
dass der andere versuchte ihn gehörig auf den Arm zu nehmen.
    Was glaubt er eigentlich, wen er hier vor sich hat? , dachte der Captain
grimmig.
    »Also benötigen Sie keine Hilfe?«, schloss Sentenza.
    »Das ist richtig. Es tut mir leid, dass Sie den Wahnvorstellungen eines
psychisch kranken Mannes aufgesessen sind, Captain.«
    »Und die Fusionsbombe an Bord Ihrer Rettungskapseln?«, hakte Sonja
nach. »Johannssons Fluchtkapsel detonierte, kurz nachdem wir ihn geborgen
hatten. Wir hatten mehr Glück als Verstand, nicht von der Explosionswelle
vernichtet zu werden.«
    »Sie haben mir nicht zugehört, werte Frau«, sagte Saladin. Leichter
Tadel schwang in seiner Stimme mit. »Der Suchende Gundolf hat in seinem
verwirrten Zustand eine Rettungskapsel gekapert und die Bombe dort platziert,
weil er verhindern wollte, dass wir ihn wieder zurückbringen. Wie gesagt,
er ist von Sinnen und muss unverzüglich wieder in psychiatrische Behandlung.
Sie sagten, Sie haben ihn geborgen ... Wo befindet er sich jetzt?«
    Sonja und Dr. Anande holten gleichzeitig zu Antworten aus, doch Sentenza gebot
ihnen mit einem schnellen Wink, zu schweigen.
    »Eine Sache noch, Exzellenz«, sagte er und würgte Saladin das
Wort ab, als dieser sich noch einmal nach Johannsson erkundigen wollte. »Warum
haben Sie uns nicht geantwortet, als wir ins Albira-System eindrangen? Und warum
haben Sie uns eine Fluchtkapsel entgegen geschickt, die offensichtlich über
das gleiche Zerstörungspotenzial verfügt wie eben jene, mit der Johannsson
entkam?«
    Saladin wurde bleich und zeigte mit dieser Regung das erste Mal, dass die Absichten
der Erleuchteten nicht ganz so rein waren, wie sie vorgaben. Sie hätten
sich mit allem herausreden können, und Sentenza wäre sogar geneigt
gewesen, ihnen Glauben zu schenken, wenn nicht der Angriff auf die Ikarus stattgefunden hätte.
    Der Superior antwortete nicht. Hinter seiner Stirn arbeitete es fieberhaft.
Sentenza beobachtete den anderen genau. Wie würde er den Konflikt lösen?
Fiel ihm eine Ausrede ein? Oder würde er gar hier und jetzt versuchen,
sich der unliebsamen Zeugen zu entledigen und ihnen die Wächter auf den
Hals hetzen? Mit einem unruhigen Gefühl in der Magengegend tastete Roderick
nach dem Laser an seiner Hüfte.
    Schritte klangen hinter ihnen auf. Saladin war der Erste, der hochsah. Seine
Gesichtszüge entspannten sich merklich und hellten sich auf. Das nahm Sentenza
zum Anlass, sich ebenfalls umzudrehen und den Blaster stecken zu lassen.
    Der Mann der sich ihnen in Begleitung vier weiterer Wächter (nun waren
es schon acht!) näherte, war kein Unbekannter. Die Ikarus- Crew hatte
sein Abbild bereits auf mehreren Hologrammen in den unteren Decks gesehen.
    Asiano!
    Der unumschränkte Herrscher über die Gemeinschaft der galaktischen
Erlösung . Mit leichtem, fast schwebendem Gang schritt er über
den Rasen. Hätte man nicht die leichten Bewegungen seiner Beine unter der
weißen Robe gesehen, hätte man denken können, er gleite über
das Gras.
    Richterin Dorothea und ihre Akolythin gingen in die Knie und verneigten sich
so tief, dass sie dabei fast den Boden küssten. Die Wachen der Richterin
und Saladins nahmen eine starre Haltung an und präsentierten ihre Elektrospeere.
Nur die Crew des Rettungskreuzers ließ sich von dem Auftritt des selbst
ernannten Erlösers nicht beirren.
    »Eure Heiligkeit«, brachte Saladin heiser
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