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Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Titel: Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)
Autoren: Laurin Wittig
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einen anderen Kerl auch nur anschauen. So ist er, unser Tayg. Er hat sich nie für nur ein Mädchen entscheiden können.«
    »Wozu denn auch? Wenn es doch so viele gibt, die sich nach meiner Gesellschaft sehnen«, er zwinkerte dem stillen Tearlach zu, dem jüngsten in ihrer Runde, »und nach meinem Bett?«
    »Ja, wozu?«, pflichtete Gair ihm bei. »Ich bin schon etwas neidisch auf den Schlag, den der Bursche bei den Frauen hat. Doch möchte ich weder meine Tochter noch meine Frau in seiner Nähewissen«, fügte er mit sorgenvollem Ton hinzu. Allerdings hielt sich das Grinsen auch bei diesen Worten in seinem von vielen Kämpfen zernarbten Gesicht.
    »Ich habe nie die Frau oder auch nur die Liebste eines anderen Mannes verführt.« Auf Duncans Schnauben hin wandte Tayg sich ihm zu. »Jedenfalls nicht, dass ich wüsste.«
    »Da spricht er die Wahrheit, aber ich musste ihm schon in den Hintern treten, um ihn aus der Reserve zu locken«, sagte Duncan. »Ich kann von Glück reden, dass du gerade erst angefangen hattest, meiner Mairi schöne Augen zu machen. Sie stand noch nicht in deinem Bann.«
    »Ein kluges Kind, diese Mairi«, meinte Gair.
    Tearlach lachte, und die anderen grinsten angesichts dieses Lachens, das noch vor ein paar Minuten in diesem Lager voller frierender und entmutigter Männer undenkbar gewesen wäre.
    Robbie zog die Kordel um sein Bündel ein bisschen heftiger zu, als es eigentlich nötig gewesen wäre. »Du kannst gern versuchen, meine schüchterne kleine Braut zu umwerben, Brüderchen«, sagte er.
    Die plötzliche Stille zwischen ihnen schien durch den Lärm des ringsum zum Aufbruch rüstenden Heeres noch verstärkt zu werden.
    »Nay«, erwiderte Tayg mit einem übertriebenen Schaudern. »Die ist mir zu unscheinbar. Und zu alt.«
    Robbie lachte, auch wenn es ein wenig gezwungen klang. »Aye, das ist sie wohl, auch in meinen Augen.« Er hob die Schultern.
    Tayg überprüfte seine Waffen – das Zweihandschwert auf seinem Rücken, den Dolch an der Hüfte, das
sgian dhub
, ein kleines Messer, das er in einer speziellen Scheide unter der Achselhöhle versteckt trug. Er wusste, dass das Mädchen nicht nach Robbies Geschmack war, auch wenn er es nie ausgesprochen hatte.
    Sein Bruder war der bessere Mann, befand Tayg, als er sich sein Bündel über die Schulter schwang, seinen runden Holzschild aufnahm und sich mit den anderen in der eher lockeren Art der Highlander zum Aufbruch formierte.
    Das Heer zog los und trabte die Straße entlang, Buchans wartender Armee entgegen. Der Krieg hatte Tayg gelehrt, dass das Leben kurz und hart war und man sich alle Genüsse, wann und wie sie auch kamen, gönnen sollte, denn sie boten sich nicht im Übermaß, nicht in diesen Zeiten und nicht an diesen Orten. Und doch band Robbie sich an eine Frau, an der er keine Freude fand.
    »Warum hast du sie nicht abgewiesen?«, fragte er schließlich.
    Robbie schwieg so lang, dass Tayg schon glaubte, er habe die Frage nicht gehört. »Das konnte ich nicht«, sagte er dann endlich. »Du weißt sehr wohl, dass es sich dabei um eine politische Verbindung handelt, um den Earl von Ross zu beschwichtigen.«
    Tayg nickte.
    »Hätte ich das Mädchen abgewiesen, wäre Ross beunruhigt gewesen. Das hätte dem Clan geschadet, und das wiederum würde ich nie zulassen. Es reicht schon, dass ich den Clan in diese Lage gebracht habe, indem ich Robert Gefolgschaft leiste. Es war meine Pflicht, zu tun, was getan werden musste, um die zu schützen, die daheimgeblieben sind.«
    »Aber du bist nicht der Einzige, der hier kämpft.«
    »Nay, aber eines Tages werde ich Chief sein, und die Menschen müssen wissen, dass ich alles tun werde, was zum Wohl des Clans nötig ist.«
    Tayg dankte dem Himmel, dass er der Zweitgeborene war. Er neidete Robbie das Leben als Oberhaupt des Clans der Munros nicht. Auch er, Tayg, würde als Kämpe seines Bruders dem Clan dienen. Aber er würde, wenn es so weit war, in der Wahl seiner Frau und seines Lebens größere Freiheit genießen.
    Einige Pferde galoppierten vorbei. Der König ritt auf seinem silbergrauen Schlachtross voran und rasch an die Spitze der langen Reihe seiner Männer. Stolz füllte Taygs Brust und felsenfeste Entschlossenheit hüllte ihn ein.
    Bevor Robbie heiraten konnte, bevor sie alle in das Leben, für das sie sich entschieden, zurückkehren konnten, musste diese Schlacht gewonnen werden. Tayg wusste nur zu gut, wie viele junge Männer durch die Hand der Engländer und ihrer schottischenVerbündeten
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