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Rette mein Herz

Rette mein Herz

Titel: Rette mein Herz
Autoren: Cathy McAllister
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Hand auf ihren flachen Bauch.
    „Du meinst ...“
    „Hattest du deine Blutung seitdem du und Taheton ...“
    Marie schüttelte benommen den Kopf.
    „Ein Kind?“, flüsterte sie ungläubig. Sie hatte diese Möglichkeit all die letzten Wochen verdrängt.
    Montana schaute ihre Schwägerin mitfühlend an. Es zerriss ihr das Herz, dass ihre Freundin diese Neuigkeit nicht mit ihrem Liebsten teilen konnte. Es musste doch irgendwie möglich sein, diesen Indianer ausfindig zu machen. Er hatte ein Recht darauf, zu wissen, dass er Vater wurde und das Kind brauchte seinen Vater. Ebenso wie Marie ihren Liebsten brauchte.
    „Was wird Bhreac dazu sagen?“, flüsterte Marie benommen.
    Daran hatte Montana noch gar nicht gedacht. Er würde nicht besonders begeistert sein. Ein uneheliches Kind, noch dazu von einem Indianer. Das war nicht gerade eine erfreuliche Neuigkeit.
    „Er wird es schon verstehen“, sagte Montana beruhigend und sie betete im Stillen, dass sie recht behalten möge.
    *
     
    „Sie ist was?“, rief Bhreac aufgebracht und tigerte rastlos im Salon auf und ab.
    Marie und Montana waren übereingekommen, dass es besser war, wenn Montana ihrem Mann die ganze Sache schonend beibrachte.
    „Sie ist schwanger. Es war damit zu rechnen, also was tust du jetzt so erstaunt. Sie haben mehrmals miteinander geschlafen. Dass das Folgen haben könnte, hättest du dir auch denken können.“
    „Verdammt!“, fluchte Bhreac und schlug mit der Faust auf die Anrichte neben ihm. „Ja, verdammt noch mal. Ich hätte damit rechnen können, aber ich hatte gehofft ...“

    Verzweifelt sah er seine Frau an. Montana legte ihm eine Hand auf den Arm.
    „Bhreac, es ist nun einmal passiert. Jetzt müssen wir sehen, wie wir die Sache möglichst gut regeln.“
    Bhreac schaute sie an.
    „Möglichst gut regeln?“ Er lachte freudlos. „Das Einzige, was mir dazu einfällt ist, dass sie einen Ehemann braucht. Und zwar schnell, ehe ihr Bauch verrät, was ihr widerfahren ist. Verdammt noch mal! Ich habe gerade Isabell verheiratet und jetzt kann ich schon wieder einen Mann suchen, der mir aus der Klemme hilft.“
    „Kannst du nicht den Vater des Kindes finden?“, fragte Montana hoffnungsvoll.
    Bhreac schüttelte bedauernd den Kopf.
    „Er ist wahrscheinlich schon längst über alle Berge. Wenn du glaubst, dass ich in irgendein Indianerlager reite und frage, ob jemand diesen Taheton kennt, dann kennst du mich schlecht. Diese Wilden haben äußerst gemeine Befragungsmethoden, wie ich mir habe sagen lassen. Oh nein! Zu diesen Heiden bringt mich keiner und damit Schluss!“
    „Ich glaube nicht, dass sie bereit ist, einen anderen Mann zu heiraten“, sagte Montana zweifelnd.
    „Daran hätte sie denken sollen, ehe sie es mit diesem Kerl getrieben hat“, sagte Bhreac trocken. „Ich sehe nicht, dass sie jetzt noch viel dazu zu sagen hätte. Sie muss auch an ihre Kinder denken. Sollen sie in Schande leben? – Nein! Sie hat sich diese Sache eingehandelt. Jetzt muss sie das einzig Richtige tun. Ich werde mit Isaak Bolton reden. Wenigstens mögen die beiden sich. Das ist mehr, als viele andere Paare miteinander haben.“
    Montana seufzte. Sie wusste, dass ihr Mann recht hatte. In dieser Zeit war ein uneheliches Kind undenkbar. In ihrer eigenen Zeit wäre es etwas Alltägliches gewesen.
    „Ich rede mit ihr“, sagte sie.
    Bhreac schaute sie traurig an.
    „Ja, mach das bitte. Glaube mir, ich würde sonst etwas dafür geben, diesen Indianer für sie zu finden, aber es ist unmöglich.“
    „Ich weiß“, flüsterte Montana. „Esist nur so schrecklich tragisch.“
    Sie gab ihrem Mann einen Kuss und machte sich auf, ihre undankbare Aufgabe zu erledigen.
     
     



15
     
    M arie hatte die Neuigkeit den Umständen entsprechend gut aufgenommen und Montana hätte erleichtert sein müssen, doch sie war es nicht. Ihr Herz weinte mit Marie und sie nahm die Tatsache, dass Isaak Bolton mit der Hochzeit einverstanden war, mit gemischten Gefühlen auf. Zwar war sie froh, dass Marie wenigstens einen Gatten bekam, der sie mochte und gut behandeln würde. Andererseits hatte sie gehofft, Marie und Taheton könnten doch irgendwie zusammenkommen. Aber Bhreac hatte recht. Wahrscheinlich war Taheton längst wieder bei seinen Leuten und ihn dort zu suchen war glatter Selbstmord. Mochte dieser Taheton auch sanft zu Marie gewesen sein und zärtliche Gefühle für sie hegen, so blieb die Beziehung der Weißen zu den Indianern doch mehr als schwierig und riskant. Vielleicht
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