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Rette mein Herz

Rette mein Herz

Titel: Rette mein Herz
Autoren: Cathy McAllister
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Schmerz willkommen heißen. Er bringt dein Kindchen Stück für Stück tiefer. So ist es besser.“
    Montana lächelte die alte Dame tapfer an und entspannte sich, als die Wehe abebbte. Sie hatte eine innige Beziehung zu ihrer Schwiegermutter und es tat ihr gut, dass die stets ruhige und patente Frau an ihrer Seite saß.
    „Wenn du bei ihr bleiben willst, Mutter, dann geh ich mal nach den Männern gucken, ehe sie sich bewusstlos saufen.“
    Lady Gwen nickte.
    „Mach das Mädchen. Wir werden das hier schon ohne dich schaffen, nicht wahr meine Liebe?“
    Montana nickte mit zusammengebissenen Zähnen. Wieder eine Wehe.
    Marie tätschelte ihr beruhigend die Hand und erhob sich.
    „Ich schaue später noch mal rein.“

    Froh, der Geburt entkommen zu sein, schloss Marie die Tür hinter sich. Sie hatte es niemandem gesagt, aber sie fühlte sich unwohl dabei, einer anderen Frau bei der Geburt beizustehen. Lieber hätte sie auf der Stelle noch mal Zwillinge geboren, als dabei zuzusehen, wie eine ihr nahestehende Freundin, und sie betrachtete ihre Schwägerin als ihre beste Freundin, sich quälte.
    Im Salon traf sie ihren Bruder und Lucio bereits im fortgeschrittenen Stadium von Trunkenheit an. Mittlerweile hatten sich auch Will Dudson, der für die Tiere verantwortlich war und Owen Malcolm, ein Schmied aus ihrer Heimat in Schottland, dazugesellt. Die vier Männer schauten sie mit Blut unterlaufenden Augen an.
    Ein Funke blitzte in Bhreacs vernebelten Augen auf und er sprang vom Stuhl, stark schwankend und mit gehetztem Blick.
    „Ist etwas passiert? Ist er schon da?“
    „Setz dich wieder hin. Nichts ist passiert. Mum ist jetzt bei ihr. Und außerdem, was heißt, ist er schon da? Es könnte auch genauso gut eine Sie sein!“
    Das war wieder typisch! Männer erwarteten immer, dass es ein Sohn sein würde, als wären Mädchen weniger wert. Marie kniff verärgert die Augen zusammen.
    Bhreac ließ sich wieder auf seinen Stuhl fallen. Er griff nach der Flasche und schenkte eine neue Runde t=" neue Rein.
    Marie seufzte und begab sich in die Küche, um nach den Kindern zu sehen. Sie waren mittlerweile fertig mit dem Backen und saßen alle zusammen an dem großen Tisch, aßen warme Plätzchen und tranken heiße Milch mit Honig. Der kleine James, benannt nach seinem toten Vater, hatte einen Milchbart und Marie musste lächeln. Wie sehr wünschte sie, sein Vater wäre auch bei ihnen. Es kam ihr noch immer wie ein böser Traum vor, dass er nie wieder kommen würde. Manchmal wachte sie nachts auf und hatte das Gefühl, er würde neben ihr liegen, doch wenn sie die Hand ausstreckte, dann war der Platz neben ihr kalt und leer.
    Sie spürte Tränen in ihren Augen aufsteigen und kämpfte sie tapfer zurück. Sie hatte sich vorgenommen, ihre Trauer nie in Gegenwart der Kinder zu zeigen.
    „Wir haben Plätzchen gebacken!“, rief James strahlend und hielt eines der Plätzchen zur Demonstration in die Höhe.
    „Das ist wunderbar Engel“, sagte sie mit belegter Stimme.
    „Aber ich bin doch kein Engel“, wehrte James ab.
    „Stimmt, manchmal bist du das wirklich nicht“, lachte Marie. „Aber wenn du so einen zauberhaften Milchbart hast, wie jetzt, dann bist du mein kleiner Engel.“
    James wischte sich hastig über den Mund.
    „Ich bin nicht mehr klein. Ich bin jetzt der Mann in unserer Familie.“ Er schluckte und machte ein tapferes Gesicht. „Wo doch Pa jetzt tot ist.“
    Maries Herz fing an zu rasen und ihr wurde schwindelig. Woher wusste er …? Jetzt schossen ihr wirklich Tränen in die Augen und ein furchtbarer Schmerz schien ihren Brustkorb zu zerquetschen.
    „Wer will noch ein Plätzchen?“, lenkte Mrs. Dudson schnell ab.
    „Ich! Ich!“, kam es aus aller Munde und Marie floh aus der Küche.
     
     



Zwei Jahre später
     
    „H ope, Liebling, komm her zu Tante Marie.“
    Die kleine Hope gab ein quietschendes Lachen von sich und rannte auf ihren pummeligen Beinchen auf ihre Tante zu.
    „Schau Kleines, was Deine Tante für deinen Geburtstag hat.“
    Hope klopfte begeister
    „Wollen wir sie aufmachen?“, fragte Marie.
    „Auf! Auf!“ Hope klatschte in ihre kleinen Hände und hüpfte auf und ab.
    „Hilf mir mal“, forderte Marie ihren Bruder auf.
    Bhreac nahm seinen Dolch, den Sgian Dubh, und hob den Deckel der Kiste an. Ein Schaukelpferd aus dunklem, poliertem Holz mit echter Pferdemähne und Schweif kam zum Vorschein. Hope lachte und quietschte.
    „Pferd! Pferd. Guck Dada!“
    Bhreac nahm seine kleine Tochter in
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