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Requiem: Roman (German Edition)

Requiem: Roman (German Edition)

Titel: Requiem: Roman (German Edition)
Autoren: Eoin McNamee
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ich
     den Henker er kam zu meiner Zelle um meinen Nacken zu vermessen er war ein traurig ausschauender Faden von einem Kerl für einen der so viele gestreckt
     hat. Ich probierte ihn zum Reden zu bringen weil ich bin mir sicher er hat ein paar Geschichten auf Lager aber er hielt den Mund. Er legte das Maßband um
     meinen Nacken und wog mich und ich musste aufstehen damit er mich vermessen konnte und ich sage dass es fast so ausschaut als würde ich der Feuerwehr oder
     der Armee beitreten und er schaut mich an als würde er wissen welcher Armee ich beitreten werde der Armee im Schatten. Ich versuche mich im Gefängnis fit
     zu halten der Gouverneur kam in meine Zelle und fragte mich ob ich irgendwas nötig hätte und ich schlug ihm vor dass ein Fitnessraum eine gute Idee
     wäre. Guter Mann sagte er es ist schade dass wir nicht mehr von deinem Schlag hier drin haben. Besorgen Sie mir einen Zeichenstift und ein liniertes Heft
     und ich zeichne Ihnen den Fitnessraum und die Gewichte und das Programm dazu sagte ich. Soll er auch gleich nach dir benannt werden? Das sagte McCulla der
     oberste Wärter. Wär nicht schlecht dachte ich Robert-McGladdery-Memorial-Fitnessraum das würd mir passen. Ich hab eine Tochter sagte McCulla und eine
     kleine Parzelle hinter dem Bau hier die genau zu dir passt und eine Ladung ungelöschter Kalk dazu. Ich dachte dass ich mein Leben wie eine Geschichte
     erzähle wie die im Reader’s Digest wo jemand schreckliche Sachen erlebt und sie bewältigt etc. Meine Mutter Agnes McGladdery man kann
     über sie sagen was man will aber sie hat ihr Bestes gegeben. Ich wünsche sie wäre nachts zu Hause geblieben als ich klein war und der Wind laut in den
     Schieferschindeln heulte lieber Gott heulte er. Ich wundere mich wie die letzte Nacht sein wird hängen sie immer noch bei Tagesanbruch ich hab vergessen
     zu fragen. Kriegt der Verurteilte zu essen was immer er will oder gibt es eine letzte Zigarette? Der Verurteilte. Manchmal komm ich mir selber vor wie ein
     Geist einer der nachts herumzieht. Ich hab mir oft die Frage gestellt ob ich Pearl umgebracht habe der Verstand ist ein seltsamer Ort. Habe ich ohne mein
     Wissen gehandelt? Die Antwort die ich geben muss ist Nein ich war zu jeder Zeit in vollem Besitz meiner Geisteskräfte. So wie es ist fühl ich mich wie
     eine Figur in einer Geschichte mit der Überschrift McGladdery der Mörder das klingt nach einem herzlosen und gefährlichen Mann. Die Geschichte meines
     Lebens. Ich wurde weder aufgezogen noch allein gelassen. Meine Mutter zog von Ort zu Ort bis sie in der Stadt Damolly sesshaft wurde. Ihre Haltung mir
     gegenüber war immer voller Bedauern. Zum Beispiel sagte sie wäre es besser gewesen wenn ich dich nie gehabt hätte oder dich in einem Eimer ausgesetzt
     hätte. Was ist mit meinem Vater fragte ich und sie sagte du hast keinen Vater ist dir das nicht aufgefallen? Sie hatte immer eine scharfe Zunge. Ich hab
     gesehen wie sie erwachsene Männer mit Worten bis auf die Knochen blamierte. Ich wusste dass ich anders war. Von Anfang an hatte ich Kopfschmerzen und sah
     helle Lichter während der Schmerzen. Wie oft kommt das vor fragte mich der Doktor und ich sagte ein oder zwei Mal pro Monat seit meiner
     Kindheit. Der Doktor muss es dem obersten Wärter McCulla erzählt haben denn der kam zu meiner Zelle. Ich höre du bekommst Kopfschmerzen sagt er nun ich
     werde dafür sorgen dass du dazu auch noch einen verfluchten Nackenschmerz bekommst. Ich höre sie nachts am Schafott arbeiten das Geräusch von Sägen das
     Geräusch von Hämmern. Ich habe gefragt ob ich es anschauen dürfe aber sie sagten dass das nicht gut für meinen seelischen Zustand wäre. Ich frage was sie
     wohl denken in welchem Zustand ich bin in einer Zelle darauf zu warten bis ich gehängt werde was für eine Truppe von Komödianten. Mervyn kommt mich
     besuchen aber er ist der Einzige. Ich würde Will gern sehen um ihm zu sagen dass alles in Ordnung ist du hast gesagt Freunde sollten füreinander da sein
     und das mache ich auch. Meine Mutter Agnes McGladdery erzählte mir von dem Mädchen aus der Fabrik das auf mich aufpasste und mich auf den Kopf fallen ließ
     und danach schrie ich tagelang und konnte mich nicht beruhigen aber ich fange jetzt an mich zu wundern ob es da überhaupt ein Fabrikmädchen gab oder ob
     sie nur eine Erfindung im Kopf meiner Mutter war oder vielleicht ließ sie mich ja selber fallen. Als ich klein war träumte ich von einem Vater der mich
    
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