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Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition)

Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition)

Titel: Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition)
Autoren: Savannah Russe
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bemerkt und daraufhin die Jagd verlassen hatte. Er folgte ihr zum Club und eröffnete ihr, dass er von ihrem Doppelleben als Gage wusste und nicht zulassen würde, dass sie Joe Daniel umbrachte. Sie lachte ihn nur aus und verließ den Club wieder. Er folgte ihr wenige Minuten später, den Kasten mit Pflöcken im Gepäck.
    An dieser Stelle unterbrach ich ihn und fragte, woher er wusste, dass die Gräfin Gage war.
    »Marozia hat mich angerufen«, erwiderte er.
    »Ach, tatsächlich? Seid ihr zwei befreundet?«
    »Nicht direkt. Aber wir haben in der Vergangenheit bereits zusammengearbeitet«, entgegnete er.
    »Wann genau?«, fragte ich durch zusammengepresste Zähne.
    »Während der Revolution. Die Gräfin arbeitete ebenfalls mit uns, aber die beiden konnten sich nicht ausstehen.«
    Benny unterbrach uns. »Tallmadge, Herzchen, erzähl bitte, was passiert ist, nachdem du der Gräfin gefolgt bist.«
    Er legte seinen Kopf zurück auf den Sitz und schloss die Augen. »Sie hat mich reingelegt. Hat mich in diese grauenvolle Folterkammer gelockt, mich mit Hilfe ihrer Kreaturen überwältigt und auf das Rad geschnallt. Ich hatte keine Chance. Sie wusste, dass ihr kommen würdet, und wollte uns alle bis nach dem Attentat dort gefangen halten. Ich hatte keine Möglichkeit, euch zu warnen. Es tut mir leid.«
    »Dir muss überhaupt nichts leidtun«, versicherte Benny ihm und streichelte seine Wange. »Ruh dich erst mal aus, okay?«
    »Eins noch, Tallmadge«, sagte ich. »Wohin ist die Gräfin durch diese Tür verschwunden? Weißt du das?«
    Er öffnete die Augen, hob den Kopf und sah mich an. »Weißt du es denn nicht?«, fragte er.
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung.«
    »Dann ist es auch besser so«, sagte er und legte den Kopf wieder ab.
    Moses Johnson murmelte während des ganzen Rückwegs unverständlich vor sich hin. Manchmal hörte ich dabei meinen Namen heraus.
    »Möchten Sie mir irgendetwas sagen, Detective?«, fragte ich ihn schließlich.
    Er starrte mich wütend an. »Ich sage Ihnen überhaupt nichts mehr. Ich sage gar nichts zu niemandem. Soweit es mich betrifft, hat diese Nacht niemals stattgefunden, verstanden?«
    »Sicher«, erwiderte ich. »Was ist mit Joe Daniel? Der Attentäter ist verschwunden. Pfeifen Sie Ihre Leute jetzt zurück?«
    »Sind Sie verrückt? Wie zum Teufel sollte ich es rechtfertigen, in dieser Situation meine Männer abzuziehen? Ich habe keine Ahnung, wohin diese Dame verschwunden ist. Ich weiß nicht einmal, ob sie tatsächlich die Attentäterin war oder nicht. Das NYPD wird Daniel beschützen, solange er sich in New York aufhält. Punkt.«
    Moses Johnson hielt Wort und sprach auf dem Rest der Fahrt kein Wort mehr, selbst als er Tallmadge beim Club und Benny und mich an der Upper West Side rausließ. Er brummte ein paar Mal vor sich hin, aber das war alles.
    Ich schleppte mich zu meiner Wohnung und fühlte mich völlig ausgebrannt. Froh darüber, das alles vorbei war, fiel ich förmlich durch meine Wohnungstür, blieb dann jedoch wie angewurzelt stehen. Eine dünne, im Zickzack verlaufende Blutspur bedeckte den Fußboden. Der Turnschuh eines Mannes lag verlassen vor der Tür. Eine Lampe war umgefallen. Und in meiner Wohnung blieb es ungewohnt still. Kein fröhliches Bellen begrüßte mich. Als ich nach Jade rief, erhielt ich nur eine quietschende Antwort von Gunther aus seinem Käfig. Ich lief durch die Wohnung und rief immer wieder Jades Namen.
    Sie war verschwunden.

Kapitel 18
    Es ist erst dann vorbei,
    wenn es vorbei ist.
    Amerikanische Volksweisheit,
Yogi Berra zugeschrieben

    I ch war verzweifelt. Das Tageslicht stand zu nahe bevor, als dass ich nach Jade hätte suchen können. Morgen konnte sie schon in Florida oder in einem Flugzeug nach wer weiß wohin sein, und ich besaß wahrscheinlich nicht den Hauch einer Chance, sie zu finden. Ich setzte mich auf die Couch und vergrub voller Gram den Kopf in den Händen.
    In diesem Moment erklang vor der Tür ein Geräusch, und eine Stimme rief: »Daphne! Mach auf!«
    Die Stimme gehörte Darius. Ich erstarrte. Ihm jetzt gegenüberzutreten war mehr, als ich ertragen konnte. Vielleicht ging er wieder, wenn ich nicht antwortete.
    »Daphne! Jetzt mach schon auf!«, rief er und trat gegen die Tür. »Ich habe deinen Hund.«
    Ich rannte zur Tür und öffnete sie. In Darius’ Armen lag Jade, schlaff und reglos.
    »Nein!« , keuchte ich.
    Darius trat ein. »Sie ist bewusstlos, nicht tot. Wahrscheinlich wurde sie betäubt.«
    »Von wem? Was ist
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