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Remes, Ilkka - 2 - Hochzeitsflug

Remes, Ilkka - 2 - Hochzeitsflug

Titel: Remes, Ilkka - 2 - Hochzeitsflug
Autoren: Ilkka Remes
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falsche Stelle. Wir hätten die infizierten Opfer in Mitteleuropa nicht heimlich und sicher aus dem Wrack entfernen können. Unsere Hacker tilgten Weinstaubs Namen aus der Passagierliste der Fluggesellschaft. Carabella schaltete den Transponder aus und lenkte die Maschine in südliche Richtung, zu einem Ort, der für unsere Zwecke geeignet war. Abgelegen genug, um die infizierten Leichen in Sicherheit bringen zu können.«
    »Hatte Mark Curtis etwas mit euren Verschleierungsmaßnahmen zu tun?« »Nein, er war nur zufällig in der Maschine ... Aber sein Vorgesetzter kümmerte sich um die Manipulation der Radar-Daten, damit wir die Maschine in Ruhe leeren konnten ... Tina war teilweise bei Bewusstsein, als wir sie in Bioschutzisolation per Hubschrauber hierherbrachten. Eine knallharte Frau. Ich ziehe den Hut vor ihr.« »Aber ihr habt zugelassen, dass sie von den Medien verunglimpft wurde.« »Sie hat ihren Ruf nicht verloren. Nur die Scheinperson namens Tina Carabella hat ihn verloren ... Und wenn irgendein investigativer Journalist herausfinden sollte, dass Tina Carabella schon vor vier Jahren gestorben ist, geht alles aufs Konto der Absonderlichkeiten des Neuen Morgens.«
    »Und was ist mit meinem Ruf?« Christian versetzte Coblentz erneut einen Stoß mit dem Lauf der Maschinenpistole.
    Franjo und Sara erschienen an der Tür.
    »Wir kommen durch den Seitenausgang nicht hinaus, er ist von außen verschlossen«, sagte Franjo. »Wir müssen es durch den Haupteingang versuchen.«
    Christian gab Franjo die Waffe. »Sie bewachen das Haupttor. Sie werden alles tun, um die Wahrheit in dieser Festung zu begraben. Und uns mit ihr... Fessle ihn und hilf Sara durch den Belüftungsschacht hinaus.«
    Franjo stieß Coblentz den Lauf der Maschinenpistole so hart ins Auge, dass der Amerikaner aufstöhnte. »Hoffentlich wird unsere Aktion unter den Amerikanern keine Kollateralschäden verursachen.«
    »Warte!«, sagte Coblentz zu Christian, aber Christian reagierte nicht darauf. Coblentz blutete am Augenwinkel, mühsam blickte er auf die Uhr.
    Über dem Tintenblau der Adria flog der F-14 Tomcat einen Bogen nach Osten, wo ein zweiter Tomcat, der gerade vom Flugzeugträger USS Enterprise gestartet war, hinzukam. Die taktischen Lenkwaffen unter den Tragflächen schimmerten im Mondlicht. Wenig später schloss sich ein dritter Tomcat der Formation an, und die Jets erhöhten die Geschwindigkeit. Dicht über der Meeresoberfläche donnerten sie auf die Küste Montenegros zu.
    Mit der Taschenlampe in der Hand eilte Christian durch den Gang. Die Kassette steckte in seiner Tasche.
    »Was hast du vor?«, wollte Sara wissen.
    »Franjo wird dir helfen, nach draußen zu kommen.«
    Der Kegel von Christians Taschenlampe wischte über die Wände, bis er auf der grauen Metalltür vor der Isolierstation innehielt. Sara sprang vor die Tür und versperrte Christian den Weg.
    »Geh zur Seite!«, zischte Christian.
    Sara rührte sich nicht vom Fleck. »Willst du zu Tina?«
    Christian versuchte Sara an der Schulter zur Seite zu ziehen. »Geh von der Tür weg!« »Du hast gesagt, die Opfer sind infiziert...«
    »Verschwinde.«
    »Mach keine Dummheiten.«
    »Ich war schon einmal bei ihr«, flüsterte Christian rasch. »Wenn ich die Krankheit kriegen soll, hab ich sie schon. Geh jetzt!«
    »Tina hat dich blind gemacht...«
    »Du hast ja überhaupt keine Ahnung«, zischte Christian mit zusammengebissenen Zähnen und versuchte erneut, Sara von der Tür wegzubringen.
    Sara befreite sich aus seinem Griff und ging aus eigenem Antrieb den Gang entlang, ohne sich noch einmal umzublicken. Mit wenigen gezielten Schüssen öffnete Franjo für Christian den Zugang zur Isolierstation und eilte dann Sara hinterher. »Ruft Journalisten an und sagt ihnen, sie sollen herkommen«, sagte Christian und richtete die Taschenlampe auf Sara. »Ich werde in Quarantäne müssen ... wir müssen es wahrscheinlich alle.«
    Sara bog um die Ecke. Christian biss sich auf die Lippe, ergriff die Türklinke und trat in den Spiritusgeruch des angrenzenden Raumes.
    Coblentz lag im Dunkeln, Hände und Füße gefesselt. Worauf warteten Nummer drei, vier und fünf? Sie hatten die Ausrüstung, die wieder mitgenommen werden musste, zum Hubschrauberlandeplatz gebracht. Und wo steckte Rockler?
    Die Wahrheit war allerdings, dass sie durch ein Gefecht nur eine Verzögerung erreichen konnten. Die Einheimischen würden die Oberhand behalten. Wo blieben die Raketen? Wenn die Eindringlinge es schafften, nach
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