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Relaistation Venus

Relaistation Venus

Titel: Relaistation Venus
Autoren: George O. Smith
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Sekundenkilometer«, fügte Chuck hinzu.
    »Ziemlich schnell, meint ihr nicht?« brummte Franklen.
    »Um dreißig Prozent zu schnell.« Walt fuhr sich über das Kinn. »Wenn wir bei unserer ursprünglichen Idee von zehntausend bleiben, wo werden wir dann sein?«
    »Das sind etwa fünfundvierzig Stunden nach dem Start, und wir wären ungefähr siebenhundertfünfzig Millionen Kilometer von der Sonne entfernt, nahe dem Jupiterorbit mit zehntausend. Das wäre die richtige Stelle zum Wenden. Bei einer Abbremsung von einem g auf sechseinhalbtausend Sekundenkilometer brauchten wir – hm, ungefähr neunzig Stunden. Nehmen wir drei g für zwanzig Stunden, dann kommen wir etwa fünfhundertsechzig Millionen Kilometer weiter, das macht dann mit den ursprünglichen siebenhundertfünfzig …«
    »Was rechnet ihr Burschen eigentlich aus?« fragte Arden kopfschüttelnd.
    »Wo wir zu einem bestimmten Zeitpunkt sein werden und mit welcher Geschwindigkeit wir dorthin gelangen«, erwiderte Walt. »Wann bist du denn aufgewacht?«
    »Als euer Zahlengemurmel bei fünfhundertsechzig Millionen ankam. Obwohl alles sehr einschläfernd klang, beschloß ich doch, die Lider zu heben.«
    »Wir versuchen, unsere Wahrscheinlichkeitsrechnung auf die Wirklichkeit abzustimmen. In gut fünfundvierzig Stunden wird sich herausstellen, ob wir recht haben.«
    »Nur gut, daß wir das ganze Weltall zum Herumkutschieren haben«, sagte Arden. »Aber seid ihr sicher, daß uns auch eine ganze Ewigkeit dazu zur Verfügung steht?«
    »Mach dir keine Sorgen, Arden. Die Signale kommen immer noch stündlich viermal, das bedeutet, daß sie nicht weiter beschleunigen. Ich möchte nicht gern mit fünftausend Sekundenkilometer an ihnen vorbeischießen, dann eine Woche mit Bremsen vergeuden, dann wieder beschleunigen und die Geschwindigkeit anpassen.«
    »Nun, ihr werdet schon wissen, was ihr tut. Wo ist eigentlich dieser Asteroidengürtel, von dem ich schon soviel gehört habe?«
    »Ein paar Millionen Kilometer südlich von hier. Die hellen Punkte, die wie Sterne aussehen, sind Asteroiden. Die allgemeine Vorstellung, daß der Asteroidengürtel nur so von kosmischen Trümmerstücken wimmelt, ähnlich wie bei den Saturnringen, ist natürlich Blödsinn. Wir werden bald daran vorbeibrausen und nicht einem einzigen dieser Trümmer nahe kommen. Der Raum ist groß genug für uns alle.«
    »Aber wenn alle von uns den gleichen Raum einnehmen wollen?«
    »Das könnt ihr tun und lassen, wie ihr wollt, ich schließe mich aus«, antwortete Walt grinsend.
    »Sind das Asteroiden, was da nach unten wandert?« fragte Arden und deutete.
    »Richtig. Wir sind im Norden von ihnen. Du kannst den Polarstern unmittelbar gegenüber sehen, dort! Die Sonne ist fast direkt unter uns, und der helle Punkt, den du sehen kannst, wenn du hochblinzelst, ist der Saturn.«
    »Wegen mir braucht ihr keinen Umweg zum Polarstern zu machen«, sagte Arden großmütig. »Ich persönlich ziehe das Kreuz des Südens vor. Aber Spaß beiseite, haben wir schon etwas erreicht?«
    »Die letzten dreißig Stunden brauchten wir zum Einholen«, erklärte Walt. »Bis jetzt flogen wir rückwärts, sozusagen. Von nun an werden wir den Abstand verringern.«
    »Das Warten macht mich fertig«, sagte Arden stöhnend. »Wenn ich nur etwas tun könnte.«
    »Wir könnten essen«, schlug Walt vor. »Mein Magen knurrt. Wenn ich’s recht bedenke, habe ich noch keinen einzigen Bissen zu mir genommen, seit wir die Station verlassen haben. Arden, ich ernenne dich hiermit zum Kombüsenchef. Wenn du Hilfe brauchst, kannst du dir Jimmy aus der Kuppel holen.«
    »Hilfe? Wofür?«
    »Dir das Essen aus dem Herd zu heben. Don muß ja einen eisernen Magen haben!«
    »Für deine Verleumdung solltest du eigentlich überhaupt nichts bekommen! Aber nein, ganz im Gegenteil, ich werde dir beweisen, was ich für eine gute Köchin bin. Sobald ich einen Dosenöffner finde, bekommen wir unser Frühstück.«
    »Mach mir lieber ein Mittagessen«, bat Chuck. »Wir waren die ganze Zeit auf.«
    »Auch gut. Dann gibt’s eben eine kombinierte Mahlzeit, angefangen mit Orangensaft bis zur Eiskrem. Aber bitte, laßt es mich gleich wissen, wenn sich was tut, ja?«
    »Ich verspreche es dir«, versicherte ihr Walt ernst. »Mach dir keine Sorgen. Irgendwann werden wir sie schon einholen.«
     
    »Hadley, wieviel Schicht haben wir auf diesen Kathoden?« fragte Don.
    »Nicht allzuviel, anfangs hatten wir etwa zwanzig g-Stunden. Dann gingen wir für zwanzig Stunden auf
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