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Relaistation Venus

Relaistation Venus

Titel: Relaistation Venus
Autoren: George O. Smith
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halten, sonst hätte er sicher auch Leuchtraketen abgeschossen«, erwiderte Franks grinsend. »Aber wenn wir seine Position erst bis auf den Millimeter berechnet haben, dann wirst du es sein, der ihn als erster entdeckt!«
    Zwanzig Minuten nach dem ersten Signal hob die Relay Girl von der Rampe ab und schoß in der angegebenen Richtung dahin. Ihre Laderäume waren mit Batterien und einem ganzen Dutzend Ersatzkathoden und anderen Teilen gefüllt, die möglicherweise gebraucht wurden. Ihre Mannschaft war ebenfalls bis oben voll, mit Gravanol nämlich, und sie war bestimmt mit mehr als einem Kilometer Klebeverband umwickelt. Mit sechs g startete die Relay Girl, und mit sechs g brauste sie dahin. Die Besatzung war zwar zu kaum einer Bewegung fähig, doch bei vollem Bewußtsein, und obgleich die Beschleunigung grauenvoll war, hielt der Verband ihre Knochen zusammen. Allerdings würden die Männer nach ihrer Rückkehr eine gute Woche in der Krankenstation verbringen müssen.
    Zehn Minuten nach dem Start hörten die Signale auf.
    »Don spart Saft«, stellte Walt fest. »Fliegen Sie in gleicher Richtung weiter und geben Sie mir Bescheid, wenn wir ihn wieder empfangen.«
    Franklen, der Pilot, nickte. »Bis jetzt haben wir noch keinen guten Start. Die Sache ist noch ziemlich haarig. Wie die Zahlenjongleure sagen, muß das Schiff so zwischen viertausend und achttausend Kilometer pro Sekunde machen, sonst wäre es nicht so weit gekommen – und wahrscheinlich ist es jetzt im freien Fall, oder fast ohne Antrieb. Haben Sie irgendeinen Vorschlag für unseren Kurs?«
    »Klar. Jagen Sie uns mit sechs g bis auf fast zehntausend hoch. Dann bremsen Sie mit ein g auf etwa sechseinhalbtausend ab. Wir werden mit der Geschwindigkeit zwischen sechseinhalbtausend und achttausend pendeln, bis wir nahe an der Ariadne sind.«
    Einundvierzig Stunden später wendete die Relay Girl und begann abzubremsen.
     
    Channing wandte sich an Kapitän Johannson. »Gehen Sie auf ein Viertel g herab. Das genügt, daß wir uns nicht ständig die Köpfe an der Decke einschlagen, und wir kommen länger mit den Kathoden aus. Immerhin haben wir noch eine beachtliche Reise vor uns. Ein paar Sekundenkilometer weniger bei einem halben g macht keinen großen Unterschied. Ich würde wetten, daß die Jungs von der Station bereits unterwegs sind.«
    »Tun Sie, was Sie für richtig halten«, sagte Johannson. »Von jetzt an sind Sie der Boß. Sie kennen die Burschen von der Station besser als ich. Ich persönlich hätte ja noch auf eine Antwort gewartet, ehe wir etwas unternehmen.«
    »Ich kenne Franks und meine Frau ziemlich gut – so gut, wie sie mich. Ich brauche mich nur in Walts Haut zu versetzen und weiß, was er tut. Und wenn Walt nicht daran denkt, dann Arden. Ich nehme an, daß sie unsere Signale empfangen haben und deshalb mit Volldampf herbeibrausen werden, bis etwa zur Hälfte des Weges, so wie sie ihn berechnen, werden sie bis zu zwischen fünf und sieben g beschleunigen und dann gleichermaßen abbremsen. Wir dürften sie frühestens in fünfzig bis siebzig Stunden sichten, und wenn es soweit ist, werden sie so schnell sein, daß es zwanzig weitere Stunden dauert, bis sie sich unserer Geschwindigkeit angepaßt haben. Wir senden die Signale in regelmäßigen Abständen, und wenn es kritisch wird, lasse ich das Elektronengeschütz pausenlos feuern und gehe dafür mit der Leistung herunter.«
    »Sind Sie sicher, daß Sie die Zeit richtig berechnet haben?«
    »Nun, für Richtung, Geschwindigkeit und Entfernung können sie bestenfalls eine grobe Schätzung haben. Sie wissen, daß wir irgendwo hier außerhalb der Erdbahn sind. Sie werden berechnen, wie unser Kurs gewesen sein muß, um uns in der verstrichenen Zeit hierher zu bringen, und werden ein paar ungefähre Zahlen haben. Ich würde ja gern mit diesem Ding morsen, aber auf diese Entfernung ist da nichts drin; es ist schon viel verlangt, daß der Elektronenstrahl überhaupt ankommt. Außerdem versuchen sie uns ja anzupeilen, und nichts ist frustrierender, als das Anpeilen eines Senders, der dauernd ein- und ausgeschaltet wird. Wo sind wir jetzt?«
    »Am inneren Rand des Asteroidengürtels, etwa achtundvierzig Millionen Kilometer nördlich mit einem Bogensehnenkurs bei fünfundfünfzighundert Sekundenkilometer.«
    »Schade, daß Jupiter gerade nicht in der Gegend ist. Bis sie uns erreicht haben, dürften wir in seiner Umlaufbahn sein.«
    »Weiter«, meinte Johannson. »In sechzig Stunden haben wir über eine
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