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Relaistation Venus

Relaistation Venus

Titel: Relaistation Venus
Autoren: George O. Smith
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Interplanetaren Fernmeldekommission zum neuen Leiter ernannt. Sie behalten Ihre Stellung als Elektroingenieur bei.«
    »Oh?« entfuhr es Channing. »Ich hatte eigentlich gedacht, man würde mich zum Nachfolger von John Peters machen.«
    »Man hatte es erwogen. Die Kommission kam jedoch zur Ansicht, daß jemand mit kaufmännischer Erfahrung geeigneter wäre. Die Kommunikationsabteilung warf bisher zu wenig Gewinn ab. Ein Mann mit kaufmännischer Ausbildung könnte die Betriebskosten vermutlich senken. Das sehen Sie doch ein, nicht wahr?«
    »Nicht ganz.«
    »Nun, es ist bekannt, daß Wissenschaftler gewöhnlich nicht auf die Ausgaben achten, wenn es um Experimente und Forschungen geht. Wissenschaftler bauen für Millionen Dollar Tausendtonnenzyklotrone, um aus ein paar Kilo Blei ein Gramm Gold zu machen, und das mit einem Stromverbrauch von mehreren hundert Dollar. Wenn Sie wissen, was ich meine.
    Jedenfalls ist die Kommission der Ansicht, daß ein Wissenschaftler, der in diesen Bahnen denkt, sich unter dem Wort Kosteneinsparung nicht einmal etwas vorstellen kann. Neue Besen kehren nun einmal gut, Dr. Channing. Es gibt hier bestimmt viele Möglichkeiten für einen Mann mit kaufmännischem Talent, die Betriebskosten zu senken. Ich als Leiter werde mich darum kümmern.«
    »Viel Glück«, brummte Channing.
    »Ich hoffe, Sie sehen in mir keinen Gegner.«
    »Nein, das nicht. Es geht ja auch nicht von Ihnen aus. Ich bin nur enttäuscht über die Entscheidung der Kommission. Sie weiß schließlich, daß ich Erfahrung in diesem Job habe.«
    »Vielleicht ernennt sie Sie zu meinem Nachfolger. Wenn sich Ihre Arbeit als gewinnbringend erweist, werde ich Sie persönlich empfehlen.«
    »Danke«, sagte Channing trocken. »Darf ich Sie zu einem Drink einladen?«
    »Keinen Alkohol für mich! Wenn es nach mir ginge, würde ich ihn hier verbieten.«
    Don Channing drückte auf das Sprechgerät. »Miß Westland, bitte kommen Sie ins Büro des Stationsleiters.«
    Sichtlich verwirrt trat Arden ein.
    »Miß Westland«, wandte Channing sich an sie, »das ist Mr. Burbank. Er ist der neue Leiter. Sie arbeiten von jetzt an für ihn. Der Bericht über unsere Arbeit und die laufenden Projekte, den ich heute morgen an die Kommission schicken sollte, geht so bald wie möglich an Mr. Burbank.«
    »Ja, Dr. Channing.« Sie wirkte leicht amüsiert, aber auch mitfühlend. »Soll ich ihn gleich bringen?«
    »Haben Sie ihn denn schon fertig?«
    »Ich wollte ihn gerade auf Band aufnehmen, als Sie mich riefen.«
    »Gut, geben Sie ihn Mr. Burbank.« Channing wandte sich dem neuen Leiter zu. »Dieser Bericht wird Sie schneller mit der Situation hier auf der Station vertraut machen, als eine zeitraubende Konferenz es könnte. Ich lasse meine Sachen gleich aus dem Büro schaffen. Betrachten Sie es als Ihres, es war vorher Peters’. Ich muß mich noch um einige Experimente im neunten Stock kümmern. Wenn Sie mich entschuldigen würden?«
    »Weiß Miß Westland, wo ich Sie finden kann, falls ich Sie brauche?«
    »Ich gebe ihr Bescheid, wo ich bin.«
    »Es könnte sein, daß ich Ihnen noch einige Fragen stellen möchte, wenn ich den Report gelesen habe.«
    »Ja, natürlich. Sie können mich ja ausrufen lassen, falls Miß Westland mich nicht gleich erreicht.«
    Don Channing blieb vor Ardens Schreibtisch stehen. »Man hat mich ausgebootet«, brummte er.
    »Aber du bleibst doch auf der Station?« fragte sie besorgt.
    »Natürlich, mein blonder Engel. Man hat mich lediglich in mein altes Büro zurückgewiesen.«
    »Darf ich mitkommen?« bat sie.
    »Nein. Du bleibst hier und spielst Mata Hari. Der Kerl glaubt, das hier wäre eine Fabrik mit Fließbandarbeit. Ich kenne den Typ. Er wird alle gegen sich aufbringen. Halte mich auf dem laufenden, ja?«
    »Aber klar. Wohin gehst du jetzt?«
    »Nach unten. Ich hole Walt Franks und überprüfe mit ihm eine neue Glasart auf ihre Durchsichtigkeit.«
    »Ich wußte gar nicht, daß so was zu deinem Ressort gehört.«
    »Doch, da sie im neunten Stock stattfindet.«
    »Kannst du mich denn nicht mitnehmen?«
    »Heute lieber nicht.« Er grinste. »Dein neuer Boß hat es nicht gern, wenn man ins Glas schaut. Wir müssen uns würdevoll benehmen und vergessen, daß Arbeit auch Spaß machen kann, schließlich hat der Gute die Aufgabe, die Elektronik zu kommerzialisieren.«
    »Teste nicht zu viele Gläser. Könnte ja sein, daß er wissen will, wo die Elektronen aufbewahrt werden.«
    »Keine Angst, soviel trinke ich schon nicht. Ich möchte
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