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Reizimpuls Todesschläfer

Reizimpuls Todesschläfer

Titel: Reizimpuls Todesschläfer
Autoren: K. H. Scheer
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denn er kann­te die Er­eig­nis­se der Ge­schich­te. Es war mir lieb, daß der aus­ge­gli­che­ne, scharf­sin­ni­ge Mann in die Si­tua­ti­on ein­griff.
    Od­den­ty wink­te mir zu. Er war un­be­waff­net.
    »AC-HOD­NOCK, sag­ten Sie? Was ist dar­un­ter zu ver­ste­hen?«
    Er kam so­fort zur Sa­che.
    »Sie hat­ten von zwei Ge­ge­ben­hei­ten ge­spro­chen, Doc«, mahn te ich.
    »Ja, na­tür­lich.«
    Er mach­te ei­ne fah­rig wir­ken­de Hand­be­we­gung und schau­te zu dem De­for­ma­tor hin­über. Das Un­ge­tüm stand ge­nau auf dem fest­ge­leg­ten »Lan­de­platz«.
    »Sie er­wähn­ten einen Ver­rä­ter. Das soll­ten wir vor­erst da­hin­ge­stellt sein las­sen. Es kann sich auch um einen Irr­tum han­deln. Wenn aber die de­ne­bi­schen War­te­schlä­fer nicht ge­tö­tet wur­den, dann ist un­ser Ein­satz ge­lun­gen. Das heißt, Sag­hons Spät­waf­fe wur­de oder wird von Ih­nen still­ge­legt.«
    »Und die zwei­te Ge­ge­ben­heit?«
    »Daß Sag­hons Waf­fe pro­gramm­ge­mäß ab­lief, die auf dem Mond ein­ge­si­cker­ten De­ne­ber aber nicht da­von be­trof­fen wur­den. Das könn­te mit Ih­rer Son­der­schal­tung zu­sam­men­hän­gen. Al­ler­dings …«
    Er un­ter­brach sich und zupf­te mit zwei Fin­gern an sei­nem Bart. Ich lach­te ihn an.
    »Oh, das ha­ben Sie schon über­legt. Na­tür­lich, ver­zei­hen Sie.«
    »Eben, Dok­tor. Die Sa­che hat einen Ha­ken. Wenn Sag­hons Waf­fe an­ge­lau­fen wä­re, gä­be es kei­ne Mensch­heit mehr, je­den­falls kei­ne im Sin­ne un­se­rer mo­der­nen Mensch­heit des Jah­res 2011. Ich ha­be aber Kreuz­fah­rer und ein Heer­la­ger der is­la­mi­schen Al­mo­ha­den ge­se­hen. Da­nach zu ur­tei­len, konn­te Sag­hons Waf­fe wohl doch nicht an­ge­spro­chen ha­ben. Nein, stel­len Sie jetzt um Him­mels wil­len kei­ne ge­wag­ten Pro­gno­sen auf, Doc! Das muß durch­aus nicht der Be­weis da­für sein, daß mein ge­plan­ter Ein­satz auch ge­lin­gen wird. Nie­mand kann sa­gen oder wis­sen, wes­halb Sag­hons Spät­bom­be ver­sag­te. Sie kann so­gar ge­wirkt und trotz­dem ver­sagt ha­ben. Un­ter Um­stän­den sind die auf der Er­de ge­lan­de­ten De­ne­ber tat­säch­lich ge­tö­tet wor­den, die über­le­ben­den Men­schen aber nicht. Das wä­re schließ­lich auch ei­ne Er­klä­rung.«
    »Über­haupt kei­ne, Kon­nat«, er­klär­te Re­ling in­ner­lich auf­ge­wühlt. »Über­le­gen Sie, Jun­ge! Wür­den Sie auf ei­nem Pla­ne­ten lan­den, der so­eben von ei­ner ti­ta­ni­schen Flut­ka­ta­stro­phe er­schüt­tert wird? Von dem nie­mand weiß, ob er nicht zer­platzt? Wo über­all Atom­mu­ni­ti­on hoch­geht, trei­ben­de Raum­schif­fe aus den Or­bit­bah­nen ab­stür­zen und un­kon­trol­liert ex­plo­die­ren? Ich wür­de mich hü­ten, nur einen Fuß auf ei­ne sol­che Welt zu set­zen, ge­schwei­ge denn die we­ni­gen Über­le­ben­den mei­ner Of­fen­siv­flot­te und ei­ni­ge hun­dert­tau­send kon­ser­vier­te Em­bryos ein­zu­la­gern. Viel zu ge­fähr­lich, mein Herr! Ich bin si­cher, daß die De­ne­ber le­dig­lich die großen und strah­lungs­si­che­ren Mond­sied­lun­gen der Mar­sia­ner be­setzt ha­ben. Dort war die Ober­flä­che zwar ver­seucht, aber das wuß­ten sie. Das war kal­ku­lier­bar. Sie hat­ten es selbst ver­an­laßt. Die Hy­po­the­sen über Sag­hons Lang­zeit­waf­fe wer­den im­mer ver­wor­re­ner. Hö­ren Sie auf da­mit.«
    »Was ist AC-HOD­NOCK?« bohr­te Od­den­ty hart­nä­ckig wei­ter.
    »Ei­ne po­sitro­ni­sche Son­der­schal­tung, die den Rie­sen­ro­bo­ter ZON­TA völ­lig über­la­ger­te und blo­ckier­te. Ich konn­te al­ler­dings auf ZON­TAs Hil­fe­ruf hin mit mei­nem Ko­da­tor ein­grei­fen und die schlimms­te Sper­rung be­sei­ti­gen. ZON­TA ist wie­der frei in sei­nen pro­gram­mier­ten Ent­schlüs­sen, nicht je­doch im Be­reich der achtund­drei­ßigs­ten Ebe­ne. Dort sind wir von de­ne­bi­schen Kampfro­bo­tern an­ge­grif­fen wor­den, oh­ne daß ZON­TA trotz Ko­da­tor­be­fehl in der La­ge ge­we­sen wä­re, die Mons­tren zu be­kämp­fen. Ich bin si­cher, die Ro­bo­ter durch die Aus­schal­tung von AC-HOD­NOCK ak­ti­viert zu ha­ben.«
    »Ebe­ne achtund­drei­ßig?« über­leg­te der Al­te.
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